Vor wenigen Tagen wurde das Fest Beltane, das Sommer- und Fruchtbarkeitsfest gefeiert. Anlass genug für mich ein wenig über den Ursprung und die Zeiten der Feste zu schreiben...
Der keltische Kalender setzt sich aus den vier Hauptfesten und den vier Sonnenwendfeiern zusammen, welche gemeinsam das Jahr in acht Abschnitte teilen. Jedes dieser Feste markiert einen neuen Abschnitt im bäuerlichen Jahr und hat seine ganz eigene Bedeutung.
Die Feste wurden dazu genutzt, mit den Göttern in Verbindung zu treten und sie um gute Ernten und gesundes Vieh zu bitten, was ausschlaggebend für das Überleben der Landbevölkerung war. Opferhandlungen, bei denen Tiere, Pflanzen und auch Menschen geopfert wurden, waren wichtiger Bestandteil dieser Feste, ebenso wie Feuer, welche die Sonne symbolisierten. Es war üblich, bereits am Vorabend eines Festes mit den Feierlichkeiten zu beginnen, welche sich dann bis spät in die Nacht ausdehnten.
Zur Zeit der Christianisierung wurden diese Feste (besonders die Hauptfeste), da die Kelten sie nicht aufzugeben bereit waren und um ihnen die Annahme des christlichen Glaubens zu erleichtern, in einen "christlichen Umhang" gekleidet, wobei einige dieser Daten nicht mit denen in der Bibel beschriebenen (siehe z.B. das Yulfest) übereinstimmen. In der Zeitschrift Natural History hieß es: "Der Papst gab die Anweisung, man solle die Bräuche und Glaubenslehren der Völker nutzen und nicht versuchen, sie auszulöschen. Wenn eine Gemeinschaft einen Baum anbete, so solle man ihn, anstatt ihn umzuhauen, dem Christus weihen und sie ihre Anbetung fortsetzen lassen." Dadurch kam es zu einer seltsamen Mischung: christliche Feste mit heidnischen Bräuchen, die bis heute erhalten sind, auch wenn die ursprünglichen Gründe für die Feierlichkeiten weitgehend verdrängt wurden.
Der 21. Dezember ist der kürzeste Tag des Jahres. Die Kraft der Sonne ist jetzt am schwächsten. Es ist eine Zeit der Wende, denn von nun an werden die Tage wieder länger. Die Kelten feierten diesen Tag als Wiedergeburt des Sonnengottes, es wurde die Rückkehr von Licht und Leben gefeiert. Man schmückte das Haus mit grünen Zweigen, Misteln, roten Beeren der Stechpalme etc., inmitten der kahlen Jahreszeit hoffte man mit all dem Grünen, daß der Frühling bald wieder Einzug hält. Es wurden Kerzen und Lichter aufgestellt, um die Wiedergeburt des Lichtes zu feiern. Geschenke strömten zusammen und Spiele und Gastmähler fanden statt. Man sagt, daß um Mitternacht des heiligen Abends die Tiere menschliche Worte sprechen und an Kreuzwegen leise Stimmen die Zukunft vorhersagen.
Der 25. Dezember war der Höhepunkt der Feierlichkeiten. Zur Zeit der Christianisierung wurde dieser Zeitpunkt als Geburtstag Christi gewählt, um die heidnischen Feierlichkeiten zu "heiligen", obgleich es für diesen Zeitpunkt absolut keine biblische Grundlage gibt. Im Gegenteil, laut der Bibel war Jesus offenbar 33 ½ Jahre alt, als er zu Beginn des Frühjahrs gekreuzigt wurde, das heißt, daß er im Frühherbst geboren wurde.
Die Weihnachtsbräuche sind größtenteils keltischer Natur: geschmückte Bäume gehörten über Jahrhunderte hinweg zu den keltischen Festen, es wurden grüne Zweige ins Haus geholt und Kerzen entzündet, es wurden Geschenke verteilt. Der Weihnachtsmann ist den alten germanischen Mythen entlehnt: Thor war ein älterer, stämmig gebauter Mann mit langem, weißem Bart. Er war herzlich und freundlich, fuhr in einem Wagen und sollte angeblich im Nordland leben. Sein Element war das Feuer, seine Farbe Rot. Die Feuerstelle eines jeden Hauses war ihm geweiht, und er sollte durch den Kamin zu ihr hinuntersteigen.
HOHOHO! merry X-Mas
Imbolc, das Lichtfest
IMBOLC
Imbolc findet am 1. Februar statt, es ist der Göttin Brigid gewidmet, die die typisch weibliche Dreiheit "Inspiration, Landwirtschaft und Heilkunde" repräsentiert. Die "Große Mutter" sorgte für das Vieh und die Ernte, erhielt in Gestalt der Flüsse das Land fruchtbar, stand den Frauen bei der Geburt bei und hielt ihre schützende Hand über Kleinkinder. Im Tod nahm sie alle ihre Geschöpfe, ob Mensch, Tier oder Pflanze, wieder im Mutterschoß der Erde auf.
Imbolc ist auch das Fest des zurückkehrenden Lichts und der Reinigung. Anfang Februar werden die Tage merklich länger und das Leben auf der Erde kommt zurück. Symbolisch wurden im ganzen Haus Kerzen entzündet, die ersten Anzeichen des kommenden Frühlings gefeiert und rituelle Reinigungen, sowohl des Hauses als auch des Körpers, durchgeführt.
Man feiert das Heranwachsen des Sonnengottes und das damit verbundene Versprechen neuen Lebens. Jetzt ist auch die Zeit, in der Pläne für das kommende Jahr langsam Gestalt annehmen
Ostara, oder...Wie, was??? Osterhase?
OSTARA
Alban Eiller - Frühjahrs-Tagundnachtgleiche
Der 21. März ist die Frühlings-Tagundnachtgleiche, es herrscht eine Balance zwischen Licht und Dunkelheit, beide Kräfte sind gleich stark.
Die Kraft der Natur ist erwacht, Eis und Schnee sind geschmolzen, die Tiere erwachen aus ihrem Winterschlaf, die Vögel kehren aus dem warmen Süden zurück, Pflanzen zeigen ihre jungen Triebe und die Winde sind nicht mehr so kalt. Es ist Zeit, die Wiederkehr der Göttin als Jungfrau des Frühlings zu feiern, die Rückkehr des Lebens.
Man stand vor Tagesanbruch auf, um die aufgehende Sonne mit Ehrfurcht zu begrüßen. Man trug die besten neuen Kleider, einschließlich neuer Hauben, da es als unhöflich und Unglück bringend galt, die Göttin in etwas anderem als einem neuen Gewand zu begrüßen, denn sie schenkte der Erde ein solches. Feuer wurden entzündet und man aß Eier, das Symbol der Fruchtbarkeitsgöttin Ostara, die zuvor gefärbt wurden, und kreuzverziertes Gebäck. Ein weiteres Symbol der Göttin ist der Hase.
Wenn auch der Grund des Osterfestes heute christlicher Natur ist (wobei es im neuen Testament keinen Hinweis auf die Beobachtung eines solchen gibt), so hat doch der Name auffallende Ähnlichkeit mit dem heidnischen Ostara und auch die Osterbräuche sind heidnischer Natur.
Hattu Möhrchen?
Beltane, Umtriebe im Wald und auf der Heide
BELTANE
Beltane ist das zweite keltische Hauptfest, es bildet die Achse zu Samhain, welche das Jahr in eine helle, bzw. dunkle Seite, ein Sommer- und ein Winterhalbjahr teilte. Von jetzt ab spielte sich das Leben wieder im Freien ab, Menschen und Vieh konnten endlich die düstere, beengende Behausung verlassen.
Beltane bedeutet soviel wie "glückbringendes Feuer". Zu Beltane mußte der Weizen im Boden sein, das Vieh wurde auf die Weiden getrieben und die Pacht für das kommende Jahr wurde ausgemacht. Es wurde davon abgeraten, an Beltane zu heiraten, da Babys, die im Juni zur Welt kamen, bessere Chancen hatten als Januarkinder.
Auch an Beltane wurden Feuer entzündet, diese besaßen jedoch weniger den Charakter eines Schutzfeuers, vielmehr waren dies Freudenfeuer. Man trieb das Vieh zwischen zwei Feuern hindurch, um es vor Krankheiten und Seuchen zu schützen und fruchtbar zu machen. Man tanzte um die Feuer und junge Paare sprangen über sie, um ihre Fruchtbarkeit zu fördern. Beltane ist das Fest der Fruchtbarkeit. Man kürte Maikönigin und -könig, die die Göttin und den Gott verkörperten.
Auch zu Beltane gehörte das Opfer, so wurde das Vieh am Maiabend oder -morgen zur Ader gelassen, was den Stoffwechsel und Kreislauf der Tiere, die so lange gestanden hatten, kräftig anregte. Die Hirten nahmen etwas von dem Blut zu sich. Bei Ausgrabungen auf dem Hügel von Uisnach fanden sich sowohl eine dicke Aschenschicht als auch Mengen von Tierknochen. Berichten zufolge verbrannte man an Beltane neben anderem Brennbaren auch massenhaft Knochen, Kuhhörner und Pferdeschädel.
Wie auch Samhain ist Beltane ein Fest der Familien, jedoch in weit stärkerem Maße: die Familie schottete sich regelrecht ab, kein Fremder, nicht einmal ein Bettler, wurde ins Haus gelassen. Nichts wurde aus dem Haus gegeben: "no spending, no lending, no borrowing" (weder ausgeben, noch leihen, noch borgen), da die letzte Getreideernte ein Dreivierteljahr zurücklag und die Nahrung knapp wurde, außerdem verscherzte man sich beim Bruch dieser Regel das Glück und den Profit der Farm für den Rest des Jahres.
Als Glücksbringer wurden Maibäume aufgestellt (meist Weißdorn), mit Bändern und oft auch mit Kerzen geschmückt und umtanzt. Jede Partei (Zünfte, Kinder bestimmter Quartiere) wetteiferte um den schönsten. Dies artete oft in einer wüsten Stehlerei aus.
Wie an Samhain, so verwischen auch an Beltane die Grenzen zwischen den Welten, diesmal jedoch nicht so sehr in der Nacht, sondern am Maimorgen. Hexen, Feen und Elfen sind unterwegs zu ihren Sommerresidenzen. Es galt, den Schutz des Hauses möglichst nicht zu verlassen und auf keinen Fall im Freien zu schlafen.
Litha. Tag des Lichtes
LITHA
Alban Heruin - Mittsommer - Sommersonnenwende
Der 21. Juni ist der längste Tag des Jahres, die Kraft der Sonne ist am stärksten. Ab jetzt werden die Tage wieder kürzer, die Dunkelheit wieder länger. Die Ernte wächst heran, bald wird es auf den Feldern viel zu tun geben. Man entzündet mächtige Feuer, um die Macht der Sonne zu symbolisieren und zu unterstützen, man opfert und dankt dem Sonnengott, damit er die Ernte üppig wachsen läßt.
Lughnasad, Das Fest des Lugh
LUGHNASAD
Lughnasadh markierte den Beginn der Erntezeit. Nun zeigte sich, ob die Arbeit und die Mühe der vergangenen Monate belohnt wurden, ob die Ernte üppig oder mager ausfiel. Die ersten Feldfrüchte waren reif und konnten geerntet werden. Für die Bauern, die die letzten Wochen mehr oder weniger hungernd verbracht hatten (die Vorräte des Vorjahres waren entweder aufgebraucht oder verdorben, die neue Ernte war noch nicht reif und Getreide zuzukaufen war für viele ein unbezahlbarer Luxus), war der Beginn der Erntezeit etwas, das überall als das Ende der unfreiwilligen Fastenzeit herbeigesehnt wurde. Obgleich die Ernte noch nicht vollständig reif war, wurde eine kleine Garbe Korn herausgezupft und daraus das erste Brot hergestellt, was für die hungrigen Bauern ein wahres Festmahl bedeutete. Lughnasadh ist auch das Fest des ersten Brotes.
Die Natur hielt jedoch auch noch andere Gaben bereit: es war eine Tradition, daß die jungen Leute nach dem Mittagsmahl aufbrachen, um Heidelbeeren zu sammeln, eine der wenigen Gelegenheiten, wo sich die Jungen und Mädchen ohne die strenge Aufsicht der älteren Generationen vergnügen durften.
Die Bezeichnung "Lughnasadh" leitet sich von Lugh, dem keltischen Sonnengott, ab. Ihm wurde geopfert und gedankt für die Ernte, deren Wachstum ganz und gar abhängig war von der Sonne, und man bat die Götter, auch in den kommenden Wochen, bis zum endgültigen Abernten, ihre schützende Hand über die wertvollen Feldfrüchte zu halten, denn auch jetzt noch konnte die Ernte und damit die Arbeit mehrerer Monate durch ein Unwetter, Hagelschauer oder Ähnliches zunichte gemacht werden.
Mabon, Beginn des Herbstes
MABON
Alban Eluen - Herbst-Tagundnachtgleiche
Am 21. September sind Tag und Nacht gleich lang. Man kennzeichnete diesen Tag durch ein Erntefest, welche sich nun langsam dem Ende zuneigte. Es wurde gedankt für die Gaben der Natur. Auch an diesem Fest wurden Feuer entzündet. Mit dem Ende der Erntezeit begann der ruhige und viel weniger arbeitsintensive Teil des Jahres. Die Natur orientiert sich neu, die Vögel ziehen nach Süden, die ersten Blätter fallen und es wird stürmischer.
Jetzt begann die Zeit, da man für den Winter vorsorgen mußte: die Vorratskammern mußten gefüllt werden und Torf (Heizmaterial) mußte bevorratet werden. Wer seine Pacht noch nicht bezahlt hatte, mußte dies noch vor dem Winter erledigen. Es wurden Obstbrände, Met etc. angesetzt und man begann damit, das Vieh von den Sommerweiden zurückzuholen, denn spätestens zu Samhain mußte alles für den Winter bereit sein.
SAMHAIN, Nacht der Ahnen und Götter
SAMHAIN
Samhain markiert das Ende des Sommers (Samhain bedeutet übersetzt "Sommers-Ende" und damit auch das Ende des keltischen Jahres. Die Arbeit auf den Feldern war getan, die Wintersaat lag im Boden und das Vieh war von den Sommerweiden zurück. Der Brennstoff, Torf für den ganzen Winter, war am Haus aufgeschichtet und wegen des knappen Futters, aber auch als Wintervorrat, wurden die nicht unmittelbar notwendigen Tiere geschlachtet. Die Hausschlachtung fiel mit dem Opfer an die Götter zusammen, denen halb aus Dankbarkeit, halb aus Sorge um die Zukunft auch Feldfrüchte, Milch und Kinder dargebracht wurden. Das Leben während der nächsten sechs Monate spielte sich vorwiegend im Haus ab, nun begann die dunkle Jahreszeit, eine Zeit der Ruhe, der Einkehr und der Stille, die Saison des Geschichtenerzählens.
Das keltische Jahr und auch der Sommer endeten am Abend des 31. Oktober. Das neue Jahr begann jedoch erst am 1. November, so daß in dieser Nacht eine "Zeitlücke" entstand. In dieser Nacht war die Grenze zwischen Diesseits und Jenseits besonders durchlässig, so daß die Seelen der Verstorbenen zurückkehren konnten. Samhain war in erster Linie ein Fest der Familien, der bestehenden, der zukünftigen, aber auch der vergangenen, denn die Verstorbenen nahmen auch daran teil. Jedoch entläßt die Erde in dieser Nacht nicht nur die Toten der Familie, sondern aus den "Sidhe", den grünen Feenhügeln, kommen Götter, Feen, Geister, Elfen, Kobolde und Dämonen. Es wurden große Feuer entzündet, um die bösen Geister zu vertreiben.
Zur Verbindung mit Halloween kam es, als die Römer die Kelten unterwarfen und diese dann "Christen" wurden. Die Kelten hielten aber an vielen ihrer Bräuche fest, was dazu führte, daß diese "christianisiert" wurden, anstatt sie abzuschaffen. So sollte der 1. November von der ganzen katholischen Christenheit als Tag aller Heiligen gefeiert werden. Halloween leitet sich von "Allhallows even" ab.
Samhain bezeichnet den Beginn des Winters, eine Zeit, in der man auf und vor allem in sich selbst schaut. Die Natur bereitet sich darauf vor, bis Imbolc zu ruhen, das Land ist kalt und grau. Es ist Zeit, sich selbst zu beobachten, sich auf das kommende Jahr vorzubereiten und zurückzublicken auf das alte Jahr.
Goblins on the doorstep, phantoms in the air, owls on witches' gateposts giving stare for stare, cats on flying broomsticks, bats against the moon, stirrings round of fate-cakes with a polemn spoon. Whirling apple parings, figures draped in sheets, dodging, disappearing, up and down the streets, jack-o'-lanterns grinning, shadows on a screen, shrieks and starts and laughter this is Halloween !
(Dorothy Brown Thompson)
Re: Hochfeste der Kelten
HuiHuiHui... da kommt ja einiiges zusammen :).... das freut mich..... is echt nice
LG Selene
Die Magie ist wie die Natur, sie kann wunderschön sein aber auch unberechenbar!