Die Früchte (Potentiale) sind hier und jetzt. Wir brauchen nur stehen bleiben um sie zu sehen und unser Ausrichtung von der Weite, von der ewigen Reisen aufs hier und jetzt richten.
Bevor ich meinen Traum hier beschreibe, möchte ich einfügen, dass ich vor der 11:11 Aktion erst am 13.11. durch Zufall erfahren habe. War also nicht fokussiert, hatte kein Stück Papier und Stift parat. Bin jedoch die bewusste Traumarbeit, die ein Teil meines Lebens/Seins ist, schon viele Jahre gewohnt. Dem entsprechend fällt meine Beschreibung meines Traumes von 11.11. ausführlicher aus.
Bild 1:
Ein Reisebus - kein moderner, eher einer von den älteren Semester. Der Busfahrer lenkt den Bus sicher durch die Gegend. Ich sitze ganz Vorne, gleich am ersten Sitz, rechts neben dem Fahrer. Habe gute Sicht nach Außen. Sehe, wie sicher er den Bus auch auf engen, einspurigen Strassen lenkt. Keine Zweifeln in mir, keine Unsicherheit, keine Beifahrerpanik. Es geht langsam den Berg runter. Er verringert das Tempo. Die Umgebung gleicht einem Feld, wir fahren mitten durch - eine Feldstrasse entlang, mit diesem riesigen Bus. Es hat wahrscheinlich geregnet. Die Erde ist feucht, rutschig. Der Fahrer drosselt wieder das Tempo. So, dass es sich sicher anfühlt. Berg runter, Matsch und dann wenn ich durch die Windschutzscheibe schaue, scheint mir der Weg immer schmaler zu werden. Irgendwie scheint mir unwahrscheinlich, dass wir in ein paar Meter noch auf den Weg passen. Der Fahrer bleibt stehen, wir machen eine Pause. Ich und einige Mitreisende steigen aus dem Bus aus. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich sie wirklich kenne. Am meisten fühle ich mich dem Fahrer verbunden. Eine Dankbarkeit ist da, dass er uns bis jetzt so sicher chauffiert hat.
Bild 2:
Wir (die Reisenden) stehen um runde Stehtische verteilt. Wir scheinen uns nicht viel zu sagen zu haben. Jeder schaut abwesend in die Ferne. Wir rasten halt, weil der Fahrer Pause angeordnet hat. Es ist eher fad. Wir warten bis es weiter geht. Ich mache mir Gedanken: wie soll es noch weitergehen? Wie soll es der Fahrer mit dem riesigen Bus bewerkstelligen, durch den Matsch, den Abhang runter, die schmale Spur und irgendwie hat er die Verantwortung für unsere Leben
Bild 3:
Ich verschiebe meinen Blick und direkt vor meinem Tisch, im Nebenraum ist ein kleiner Laden. Ich erblicke Früchte in den Regalen. Sie scheinen sehr frisch und saftig zu sein. So, wie ich es noch nie wirklich gesehen habe. Eine Fülle an Früchten, die exotischen, aber auch die für unsereinen Normale. Man braucht nur ein paar Schritte gehen, das erstarrte Pausieren verlassen und sich bedienen. Sie scheinen dort sogar zu freier Entnahme zu sein. Weit und breit keine Kassa in Sicht. Ich deute meinem Tischnachbarn auf den Laden, versuche sein Interesse dafür zu wecken, versuche ihm anzustiften, dass er da mit mir reingeht und dass wir uns ein paar Früchte nehmen. Einfach zu kosten, oder sich zu erfrischen. Alles besser, als dieses uninteressertes, matte Warten auf das Weiterfahren. Mein Nachbar ist nicht zu verführen. Er fixiert die ganze Zeit den Bus. Ich traue mir alleine nicht dort rein zu gehen, aber bin froh, dass sich mindesten meine Augen an diesen Früchten erfreut haben. Ich weiß, sie waren da und dies alleine hat schon gut getan.
Bild 4:
Es geht weiter. Endlich bewegen sich alle und steigen langsam in den Bus ein. Der Fahrer hat die Führung übernommen, sie folgen. Ich stehe zwischen der Tür, will einsteigen, plötzlich fallen ein paar Spinnen über mich. Ich ekele mich, eile in den Bus. Endlich sitze ich in der Sicherheit. Wehmütig denke ich auf die Früchte - hätte ich mich doch getraut und ein paar mitgenommen. Ich schaue wieder durch die Windschutzscheibe, der Bus startet, unter uns, in weiter Tiefe scheint eine Stadt zu liegen. Ich habe noch immer keine Vorstellung wie der Fahrer auf der engen Spur dorthin gelangen will. Es fällt mir ein sich umzudrehen und zu schauen, was hinter uns ist. Es bietet sich ein ehrfürchtiges Bild:
Bild 5:
Eine Szenerie, wie aus einem Scifi. Ich erblicke den Weg, den wir bereits gefahren sind. Er ist hoch über einen tausende Kilometer langen, felsigen Berg, ganz kahl, wie ein Canyon gewesen, mitten über eine, einige hundert Meter tiefe Schlucht, Abgrund. Einen Spalt, gerade richtig für unseren Bus, um in diese Tiefe abzustürzen. Aber unser Fahrer hatte uns da mit Sicherheit durchkutschiert. Keine Ahnung wie er es bewerkstelligte. Ich sah während der Fahrt immer nur den kleinen, harmlosen Abschnitt, den wir gerade zu fahren hatten vor mir. Dieses Panorama, das sich mir rückblickend anbot, zeigte mir deutlich den Wahnsinn unserer Reise. Wir haben schon so viel (durchge)/(er)fahren, erlebt/überlebt, riskiert. Wo wollen wir jetzt noch hin? Warum reicht es uns nicht? Was brauchen wir noch? Die Früchte waren eben da. Hier. Wo wir gerade rasteten.
www.kristinahazler.com
Re: Die Früchte (Potentiale) sind hier und jetzt.
Sorry, die Schrift bei meiner Nachrich ist zu groß geraten. Bin neu hier. Kristina
Re: Die Früchte (Potentiale) sind hier und jetzt.
hallo kristina,
das finde ich interessant - denn ich hatte in der shoud nacht davon getraeumt, und fragte mich die ganze zeit, ob das nicht auch jemandem so ging, dass die info schon da war, bevor man im tagesbewusstsein auf birgits liebe zeilen stiess.
schoen, dass es noch jemanden gibt, der sich schon seit jahren mit traumarbeit beschaeftigt. lust zum austausch ?
liebe gruesse
biene
Re: Die Früchte (Potentiale) sind hier und jetzt.
Liebe Biene
und ich dachte, da meldet sich keiner mehr. Und war dabei überzeugt, dass es mehreren so gehen muss, bzw. dass mehrere aus welchen Blickwinkel auch immer den gleichen Traum geträumt haben. Heute hat sich, bevor ich deine Antwort gelesen habe etwas in mir bewegt, habe noch ergänzende Impulse zum Traum bekommen. Ich habe es aufgeschrieben, muss es jedoch korrigieren (meine Muttersprache ist nicht Deutsch - also nicht wundern, wenn es hier auch nicht immer alles der Rechtschreibung nach ist) und werde es höchstwahrscheinlich morgen hier reinstellen. Am Austausch bin ich auf jeden Fall interessiert. Vielleicht schreibst du noch ein wenig mehr.
Kristina
Die Früchte (Potentiale) sind hier und jetzt.
Teil 2:
Es ist mir klar geworden, dass die Deutung meines beschriebenen Traumes nicht einfach ist. Geht es überhaupt um Deutung? Die Früchte könnten ja auch Verführung, nicht nur Potentiale darstellen. Geht es bei diesem Traum, oder möglicherweise Träumen überhaupt um Deutung, oder zählt die alleinige Erfahrung die man dabei hat. Wenn ja, was habe ich eigentlich in diesem Traum für Erfahrung gemacht?
Da es mir unklar war, entschied ich mich in den Traum noch einmal einzutauchen:
Ich befand mich wieder stehend bei diesem Tisch und blickte zu den Früchten. Diesmal sprach ich deutlicher meinen Nachbarn an und bat ihm, mit mir in den Laden zu gehen um die Früchte anzuschauen, zu kaufen, sich mit ihnen zu erfrischen. So ging er - mir zu Liebe, mit mir rein - nahm ein paar Früchte und er stopfte sich diese in den Mund, ohne sie zu genießen, um so schnell wie möglich wieder draußen zu sein, um den Bus nicht zu verpassen.
Also dies konnte nicht die Lösung sein!
So stieg ich wieder mit allen in den Bus und fuhr eben so lange durch die unwegsamen Straßen bis wir in einer Stadt angekommen waren. Der Bus blieb stehen, alle Menschen stiegen aus dem Bus, samt meinem Bekannten und rannten fröhlich in die Stadt. Sie verteilten sich in den Gassen, die Stadt schluckte sie richtig. Und ich blieb stehen, alleine, schaute in die Stadt hinein, wusste nicht wohin. Es war für mich fremd, ich schien keine Resonanz dazu zu haben, nichts zog mich an.
Jetzt wusste ich es! Die eine Erfahrung war, dieses Gefühl des alleine, des verloren Seins, nirgendwo dazu zu gehören wobei es sich nicht ganz stimmig anfühlte. Plötzlich wusste ich, es mag Wege geben, die andere irgendwo hinführen, wo sie noch etwas zu tun haben, die aber nicht die meinigen sind, welche ich aber oft mitfahre, aus dem Glauben sonst alleine, verlassen zu bleiben. Letztendlich kann ich, auch mit ihnen, an ihrem Ziel angekommen, dieses Gefühl nicht vermeiden.
So habe ich meinen inneren Berater zur Konsultation herangezogen:
Aber warum war ich mit diesen Menschen in dem Bus? Mir war bewusst, dass ich eigentlich nicht weiter will. Weil ich dann alleine bin? Weil alle dann weg sind?
Wer sagt es, dass du dann alleine wärst?
Gute Frage.
Wer sagt, dass dann - wenn alle weg sind - vielleicht andere Menschen/Wesen nicht auftauchen würden? Dass dein Blick derzeit nur so auf diese konkrete Menschen fokussiert ist, dass du die anderen einfach nicht siehst?
Eine Möglichkeit wäre doch, du lässt sie mit dem Bus wegfahren und wenn sie weg sind, beginnst du die Umgebung auf deine eigene Weise zu entdecken und plötzlich siehst, was du vorher nicht gesehen hast, weil es die anderen auch nicht sehen wollten. Und wenn du dich auf deine Trauer von Traum erinnerst, dann stimmt möglicherweise gar nicht, dass du es nicht gesehen hast, sondern nur aus Liebe zu den anderen so getan hast, weil du wusstest, dass sie es nicht sehen wollen.
Die andere Möglichkeit ist; wer sagt, dass wenn sie ohne dich weggefahren wären, dass sie nach ein paar Minuten nicht zurück gekommen wären. Vielleicht wäre ihnen erst so möglich zu sehen, sich bewusst werden, dass du ihnen fehlst, oder dass es möglicherweise auch was anderes geben musst, wenn du dich trotz der Liebe zu ihnen zum Bleiben entschieden hast. Die Neugier der Menschen ist nicht zu unterschätzen. Sie wollen fast immer wissen, was sieht der andere, was fühlt, nimmt wahr der andere, was er selbst nicht sieht, fühlt und wahrnimmt. Vielleicht wäre dies das Sinnvolle - deinem Gefühl zu vertrauen, ihm zu folgen und sich vor der drohenden Einsamkeit nicht manipulieren lassen. Warum schenkst du dir nicht eine Erfahrung, was dann passiert?
Re: Die Früchte (Potentiale) sind hier und jetzt.
Hallo Kristina,
am 11.11. hatte ich leider keine bewusste Erinnerung an meine Traumwelt, aber deine interessante Beschreibung erinnerte mich an einen Traum vor einigen Tagen.
In diesem Traum wanderte ich durch dunkle Gassen und Täler auf der Suche nach neuen Antworten und Erkenntnissen. Wo ich auch hinsah begegneten mir nur alte bekannte Situationen. Obwohl ich in diesen gewohnten Geschehnissen auch immer etwas Neues entdecken konnte hatte ich das Gefühl mich im Kreis zu drehen. Meine Suche nach Neuem wurde einerseits erfüllt, aber andererseits spürte ich ein seltsam leeres Gefühl in mir, das mich auch nach dem Aufwachen nicht verließ. o.k. - war halt so und ich ging dem nicht weiter nach.
Nach dem Durchlesen deines Traumes war plötzlich mein Traum wieder lebendig, etwas klärte sich und ich verstand seine Aussage. Für mich übersetzte er sich so, dass meine Ausrichtung bei der Suche nach Antworten in die Vergangeheit gerichtet ist und ich daher nur auf Bekanntes treffen kann. Wo ich mit meiner heutigen Sichtweise natürlich auch noch Neues darin finden kann, aber es bleibt doch Altes - so bleibe ich in der Vergangenheit und drehe mich im Kreis - daher mein leeres Gefühl.
Deine Busreise in das Tal hinunter, wo es immer enger wurde und du dich immer mehr am falschen Platz gefühlt hattest verstehe ich als Reise in die Vergangenheit. Die Früchte vor der Talfahrt waren für mich das Symbol für das Neue und Lebendige - sie lagen am Weg, nur durch die Ausrichtung werden sie leider nicht wahrgenommen und wenn dann nicht wirklich beachtet.
Danke für deinen Bericht, so fügt sich ein Steinchen auf das andere.
Georg
Re: Die Früchte (Potentiale) sind hier und jetzt.
Hallo Kristina,
ich hatte auch einen Bus Traum. Interessanter Weise schonmal, in der nacht, bevor ich den vorletzten Shoud gelesen habe. Da fuhr ich auch mit so einem alten klapprigen Bus, und der Busfahrer fuhr viel zu schnell. Mir war ziemlich mulmig. Im Bus saßen nicht nur Menschen sondern auch Tiere :-)
Um den 11.11. hab ich dann wieder von ner Busfahrt geträumt. Der Busfahrer raste, und in ner Kurve legte sich der Bus so zur Seite, dass er normalerweise hätte kippen müssen. Er streifte fast die Erde. Aber jetzt fühlte ich mich sicher und wusste, dass nichts passieren konnte. Irgendwann hab ich dann den Bus gefahren. Auch ziemlich schnell, manchmal durch etwas unwegsames Gelände. DAs besondere daran war, dass ich mich da vorne auf dem Fahrersitz zeimlich einsam gefühlt hab. Irgendwann bin ich dann schräg hinter den Busfahrer, der fuhr jetzt aber ich konnte aus der zweiten Reihe immer noch steuern. Ich hab zum Fahrer gesagt, das ginge auch, aber es wär halt nicht so schnell, weil ich nicht so ne Übersicht hatte.
Nur mal so, hab auch ne Deutung und auch keine - aber spielt nicht so ne Rolle...
Liebe Grüße
Berit
Re: Die Früchte (Potentiale) sind hier und jetzt.
Zitat: kristina h
Die Früchte (Potentiale) sind hier und jetzt. Wir brauchen nur stehen bleiben um sie zu sehen und unser Ausrichtung von der Weite, von der ewigen Reisen aufs hier und jetzt richten.
Bevor ich meinen Traum hier beschreibe, möchte ich einfügen, dass ich vor der 11:11 Aktion erst am 13.11. durch Zufall erfahren habe. War also nicht fokussiert, hatte kein Stück Papier und Stift parat. Bin jedoch die bewusste Traumarbeit, die ein Teil meines Lebens/Seins ist, schon viele Jahre gewohnt. Dem entsprechend fällt meine Beschreibung meines Traumes von 11.11. ausführlicher aus.
Bild 1:
Ein Reisebus - kein moderner, eher einer von den älteren Semester. Der Busfahrer lenkt den Bus sicher durch die Gegend. Ich sitze ganz Vorne, gleich am ersten Sitz, rechts neben dem Fahrer. Habe gute Sicht nach Außen. Sehe, wie sicher er den Bus auch auf engen, einspurigen Strassen lenkt. Keine Zweifeln in mir, keine Unsicherheit, keine Beifahrerpanik. Es geht langsam den Berg runter. Er verringert das Tempo. Die Umgebung gleicht einem Feld, wir fahren mitten durch - eine Feldstrasse entlang, mit diesem riesigen Bus. Es hat wahrscheinlich geregnet. Die Erde ist feucht, rutschig. Der Fahrer drosselt wieder das Tempo. So, dass es sich sicher anfühlt. Berg runter, Matsch und dann wenn ich durch die Windschutzscheibe schaue, scheint mir der Weg immer schmaler zu werden. Irgendwie scheint mir unwahrscheinlich, dass wir in ein paar Meter noch auf den Weg passen. Der Fahrer bleibt stehen, wir machen eine Pause. Ich und einige Mitreisende steigen aus dem Bus aus. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich sie wirklich kenne. Am meisten fühle ich mich dem Fahrer verbunden. Eine Dankbarkeit ist da, dass er uns bis jetzt so sicher chauffiert hat.
Bild 2:
Wir (die Reisenden) stehen um runde Stehtische verteilt. Wir scheinen uns nicht viel zu sagen zu haben. Jeder schaut abwesend in die Ferne. Wir rasten halt, weil der Fahrer Pause angeordnet hat. Es ist eher fad. Wir warten bis es weiter geht. Ich mache mir Gedanken: wie soll es noch weitergehen? Wie soll es der Fahrer mit dem riesigen Bus bewerkstelligen, durch den Matsch, den Abhang runter, die schmale Spur und irgendwie hat er die Verantwortung für unsere Leben
Bild 3:
Ich verschiebe meinen Blick und direkt vor meinem Tisch, im Nebenraum ist ein kleiner Laden. Ich erblicke Früchte in den Regalen. Sie scheinen sehr frisch und saftig zu sein. So, wie ich es noch nie wirklich gesehen habe. Eine Fülle an Früchten, die exotischen, aber auch die für unsereinen Normale. Man braucht nur ein paar Schritte gehen, das erstarrte Pausieren verlassen und sich bedienen. Sie scheinen dort sogar zu freier Entnahme zu sein. Weit und breit keine Kassa in Sicht. Ich deute meinem Tischnachbarn auf den Laden, versuche sein Interesse dafür zu wecken, versuche ihm anzustiften, dass er da mit mir reingeht und dass wir uns ein paar Früchte nehmen. Einfach zu kosten, oder sich zu erfrischen. Alles besser, als dieses uninteressertes, matte Warten auf das Weiterfahren. Mein Nachbar ist nicht zu verführen. Er fixiert die ganze Zeit den Bus. Ich traue mir alleine nicht dort rein zu gehen, aber bin froh, dass sich mindesten meine Augen an diesen Früchten erfreut haben. Ich weiß, sie waren da und dies alleine hat schon gut getan.
Bild 4:
Es geht weiter. Endlich bewegen sich alle und steigen langsam in den Bus ein. Der Fahrer hat die Führung übernommen, sie folgen. Ich stehe zwischen der Tür, will einsteigen, plötzlich fallen ein paar Spinnen über mich. Ich ekele mich, eile in den Bus. Endlich sitze ich in der Sicherheit. Wehmütig denke ich auf die Früchte - hätte ich mich doch getraut und ein paar mitgenommen. Ich schaue wieder durch die Windschutzscheibe, der Bus startet, unter uns, in weiter Tiefe scheint eine Stadt zu liegen. Ich habe noch immer keine Vorstellung wie der Fahrer auf der engen Spur dorthin gelangen will. Es fällt mir ein sich umzudrehen und zu schauen, was hinter uns ist. Es bietet sich ein ehrfürchtiges Bild:
Bild 5:
Eine Szenerie, wie aus einem Scifi. Ich erblicke den Weg, den wir bereits gefahren sind. Er ist hoch über einen tausende Kilometer langen, felsigen Berg, ganz kahl, wie ein Canyon gewesen, mitten über eine, einige hundert Meter tiefe Schlucht, Abgrund. Einen Spalt, gerade richtig für unseren Bus, um in diese Tiefe abzustürzen. Aber unser Fahrer hatte uns da mit Sicherheit durchkutschiert. Keine Ahnung wie er es bewerkstelligte. Ich sah während der Fahrt immer nur den kleinen, harmlosen Abschnitt, den wir gerade zu fahren hatten vor mir. Dieses Panorama, das sich mir rückblickend anbot, zeigte mir deutlich den Wahnsinn unserer Reise. Wir haben schon so viel (durchge)/(er)fahren, erlebt/überlebt, riskiert. Wo wollen wir jetzt noch hin? Warum reicht es uns nicht? Was brauchen wir noch? Die Früchte waren eben da. Hier. Wo wir gerade rasteten.
www.kristinahazler.com
Re: Die Früchte (Potentiale) sind hier und jetzt.
Ein ganz klein wenig Traumdeutung.
Fährt man im Traum in einem Omnibus mit, lebt man noch im Massenbewustsein.
Fährt man alleine in seinem Auto, geht man seinen eigenen Weg. Ich bin der ich bin.
Re: Die Früchte (Potentiale) sind hier und jetzt.
Hallo Leute! Danke für den Feedback. War ziemlich gerührt. Eigentlich wenn man es so nimmt, ergänzt sich alles ganz schön, samt der Tramdeutungerklärung. Zu der Omnibusfahrt - also dem Massenbewusstsein möchte ich nur anmerken, dass es bei mir Tage gibt, wo ich das Gefühl habe, dass ich auf einer Reise dorthin genommen werde, um damit umzugehen lerne. Wenn man mit den Menschen arbeitet, bleibt man nicht immer davon unberührt, und es kann passieren, man bleibt längere Zeit dort hängen als notwendig/gewünscht. So nimmt so eine Fahrt den eigenen Lauf, als hätte jemand die Steuerung übernommen. Ich empfinde es oft als "durch die Gegend rasen", kann nicht lenken, kann nicht bremsen, weil ich eben nicht im einegen Fahrzeug sitze. So bin ich dann froh, wenn ich nur ein paar blaue Flecken davon trage, nachdem man mich wieder wachgerüttelt hat.
So bin ich auch vor ein paar Tage bewusst zu dem Teil des Traumes zurück, wo ich eingestiegen bin und bat ich um aussteigen zu können, auch mit dem Risiko und Folgen in dem "wahren" Leben, dass ich mich wieder alleine und unsichtbar fühle. Die folge war, ich fühle mich besser und mehr bei den Sinnen :-), wieder auf meinem Weg, dort wo für mich lebendig ist - und schaut - gleich sind neue Menschen aufgetaucht ... :-))