BMW 116d
Mit 118 Gramm CO2 ist der neue Einstiegs-1er 116d der sparsamste BMW überhaupt. Genau um ein Gramm ist der neue Einstiegsdiesel 116d CO2-knausriger als der stärkere 118d mit 119 Gramm pro Kilometer.
Lächerlich wenig, möchte man sagen, unterscheiden die beiden Motoren doch immerhin 28 PS. Bei der laborhaften CO2-Ermittlung nach ECE-Zyklus spielt die Maximalleistung eines Motors jedoch kaum eine Rolle. Sie wird schlicht nicht abgefordert (keine Volllast-Beschleunigung und maximal 120 km/h).
BMW 1er für Sparfüchse
Da beide Modelle auf den gleichen Zweiliter-Turbodieselmotor (116d mit weniger Ladedruck) setzen, liegen die Reibung und der Wirkungsgrad auf fast gleichem Niveau. Bremsenergie-Rückgewinnung, Schaltpunktanzeige und Start-Stopp- System sind sowieso beiden BMW 1ern serienmäßig eigen. In der täglichen Fahrpraxis zählt die Leistung aber sehr wohl, und so unterschreitet der BMW 116d mit 5,7 Liter Testverbrauch die schon guten Werte seines stärkeren Bruders um einen vollen Liter. Alle, die kräftig sparen wollen, bedient das 115-PS-Aggregat also perfekt.
Mit seinem kräftigen Drehmoment von 260 Nm zieht der kleinste BMW 1er zudem ausreichend zügig unter 2.000/min heraus - zumindest erheblich überzeugender als zum Beispiel der müde Antritt des bisherigen BMW 116i. Was dem laufruhigen Antrieb fehlt, ist Elastizität, besonders im spritsparend lang übersetzten sechsten Gang. Wer sicher überholen will, muss runterschalten - immerhin eine Freude mit dem präzisen Sechsgang-Schaltgetriebe.
Top-Bremsleistung beim BMW 1er
Leider lässt sich die überraschend deutliche Untersteuerungstendenz des BMW 118d nicht wegschalten. Seine Michelin-Energiesparreifen knapsen zwar ein paar Zehntel Verbrauch ab, aber mit der Nebenwirkung, dass das Auto in zügigen Kurven deutlich mehr Platz braucht. Hart packt das ESP in solchen Situationen zu. Ein unrühmliches Verhalten, besonders für einen BMW. Die Bremsleistungen sind mit bis zu 37 Meter (warm) aus 100 km/h dagegen top. Ansonsten ist auch der Einstiegsdiesel mit seiner direkten Lenkung und dem straffen, eher sportlich gedämpften Fahrwerk ein typischer 1er.
Teurer Basispreis ohne Extras
Auf mittelschwere Fahrbahnverwerfungen reagiert er noch recht gut, bei heftigen Erschütterungen springt der BMW aber leicht. Das Platzangebot in Fond und Kofferraum ist knapp bemessen. Mit 24.700 Euro ist der Preis umso großzügiger kalkuliert - und da fehlen noch Extras wie die Klimaanlage. Doch als schicker Premium-Kompakter mit Öko-Gewissen ist der BMW 116d durchaus eine Empfehlung wert.
Fazit
+ Sehr sparsamer und laufruhiger Dieselmotor, niedrige Innengeräusche, ordentliche Fahrleistungen, exakte Sechsgang- Schaltung
- Kräftiges Untersteuern, eingeschränkter Komfort bei kurzen Wellen, knappes Platzangebot