Hier spielt Katja Dr. Nora Wilhelmsen.
Also in einer halben Stunde fängt das Anti-Stress-Seminar statt. Sie können gerne daran teil nehmen um es mal kennen zu lernen, lud Wilhelmsen Florian ein. Dann fing der Bengel erneut an, mit seinen Problemen. Was haben sie den für Probleme, vielleicht kann ich ihnen einen Rat geben, tat sie Scheinheilig.
"In einer halben Stunde? Das ist genial. Da bin ich dabei? Kann ich hier solange warten?" Sie fragte mich jetzt, was ich für Probleme hatte. "Na ja, also mein Bruder hört mir kaum noch zu und behauptet, ständig im Stress zu sein. Aber Moralpredigten halten, darin ist er groß drin. Und mit seinem Freund hängt er ja auch ständig ab." Ich sah ihren Blick. "Ja, er ist schwul. Wo ich ja im Grunde genommen nichts gegen habe, aber die hängen ständig nur noch zusammen und ich bin Luft. Also so komme ich mir jedenfalls vor. Meine Ex hat sich einfach wieder aus dem Staub gemacht, ohne irgend ein Wort, obwohl es letztens noch so aussah, als wenn wir wieder zusammenkommen würden und dann hab ich auch noch diesen scheiß Hausmeister-Assi-Job. Aber was Anderes darf ich nicht, mein Chef traut mir nichts Anderes zu!", seufzte ich. "Was soll ich denn nur tun?" Ich klang schon fast verzweifelt. Aber es tat gut, ihr mein Herz auszuschütten.
Hier spielt Katja Dr. Nora Wilhelmsen.
Natürlich dürfen sie hier warten, lächelte Wilhelmsen. Jetzt muss ich auch noch Babysitten.
Dann erzählte Florian von seinen Problemen. Also nichts neues für das alter. Dann reißen sie sich los. Sie sind doch nicht abhängig von ihren Bruder. Wenn er eh nie für sie Zeit hat, dann brauchen sie ihn auch nicht. Es ist immer traurig, wenn Familienmitglieder einen anderen im Stich lassen, aber keines ist es Wert, ihnen Hinterher zu trauern. Suchen sie sich eine neue Familie. Und ihre Ex-Freundin ist es nicht wert, dass sie ihr hinterher rennen. Wenn ihnen der Job keinen Spaß mehr macht, dann suchen sie sich einen neuen. Sie sind Jung, ihnen stehen alle Türen noch offen, sie müssen sie nur öffnen, versuchte Wilhelmsen auf Florian ein zugehen. Das er hier wohnen würde, wenn er erst einmal Mitglied ist erwähnte sie noch nicht.
Dr. Wilhelmsen hatte voll das Verständnis und erlaubte mir auch, hier zu warten. "Danke, das ist echt nett von Ihnen!" Als ich ihr mein Herz ausschüttete, hatte sie so einige gute Tipps für mich. "Sie meinen, ich soll mich von dem ganzen Mist lossagen? Ne, abhängig bin ich von meinem Bruder nicht. Bisher habe ich mich ja auch ziemlich wohl ei ihm gefühlt. Er hat mich ja auch aufgenommen, als ich von zu Hause abgehauen bin! Aber jetzt ist irgendwie alles anders. Das klingt so einfach, sich eine neue Familie suchen. Wie soll ich das denn machen? Die haben doch alle keine Zeit. Oder meinen Sie....hier? Na jedenfalls scheinen Sie mich hier zu verstehen!", seufzte ich. "Franzi kann mich eh mal und das mit dem Job na ja ich wollte ja im Zentrum arbeiten, aber der Steinkamp blockiert das total. Mehr wie den Hausmeister-Assi traut er mir nicht zu. Vielleicht haben Sie recht und ich sollte mir was ganz Anderes suchen. Von dem bin ich schließlich auch nicht abhängig.", meinte ich verächtlich.
Hier spielt Katja Dr. Nora Wilhelmsen.
Florian war total Beigeister von Dr. Wilhelmsens Worten, er ist sogar selber auf die Idee gekommen, hier zu wohnen. Ja genau. Unsere Mitglieder haben die Möglichkeit hier zu wohnen und zu leben. Wir sind hier eine große Familie. Wenn sie sich dafür entscheiden Mitglied zu werden, werden sie Teil dieser großen Familie, lächelte Nora. Hier können sie dann größere Ziele erreichen, als bei dieser Steinkamp, manipulierte die Institutleiterin Florian. Aber sie können sich gleich selber ein Bild machen.
Dr. Wilhelmsen meinte, daß die Mitglieder hier sogar wohnen könnten. "Echt? Das ist ja cool! Na ja, wohnen, ich weiß nicht. Vielleicht später mal. Ich weiß ja nicht einmal, ob mir das überhaupt gefällt. Und dann gleich hier wohnen?" Aber ich war schon echt froh, daß ich hier immer sowas wie einen Halt haben würde. Dr. Wilhelmsen und Simon würden mich sicher nie im Stich lassen. Das war so selten, daß die Leute so nett waren und so auf einen zugingen. Das stimmte. Man fühlte sich hier auch gleich wie in einer Familie. "Das wäre sicher toll, wenn ich hier wohnen würde und mich nicht mehr rumärgern müßte. Aber wie gesagt, erstmal muß ich sehen, wie es mir gefällt." Immer wenn ich begann, zu zweifeln, hatte Dr. Wilhelmsen ein Gegenargument. "Also Sie meinen echt, daß man hier größere Ziele hätte? Verlockend ist das schon...." Ich überlegte. "Was glauben Sie, wie dämlich die anderen aus der Wäsche gucken würden, wenn ich plötzlich weg wäre? Ja, ich freu mich schon auf das Seminar. Dann werde ich es mir überlegen!" Vielleicht sollte ich das wirklich tun. Hier wurde man schließlich nicht ständig abgewiesen. Man wurde hier so genommen, wie man war.
Hier spielt Katja Dr. Nora Wilhelmsen.
Ich bin sicher, sie treffen die richtige Entscheidung. Wenn sie uns erst einmal kennen gelernt haben, wollen sie schneller hier einziehen, wie sie bis drei zählen können. Aber lassen sie sich Zeit mit der Entscheidung, keines Falls wollte Dr. Wilhelmsen Florian das Gefühl geben, als würde sie ihn drängen wollen.
Sie guckte auf die Uhr. Oh, die halbe Stunde ist fast vorbei. Kommen sie, wir gehen in den Seminarraum, lächelte Dr. Wilhelmsen.
Dr. Wilhelmsen bedrängte mich auch in keiner Weise. Sie meinte, wenn ich das erstmal kenenngelernt hätte, würde ich schneller einziehen, als ich bis drei zählen könnte. "Ja, ich kann das nicht auf die Schnelle entscheiden. Sowas braucht auch echt Zeit. Vielleicht kann ich mich auch was mit den anderen Mitgliedern unterhalten!", schlug ich vor. Dann war die halbe Stunde wohl rum und wir gingen langsam in den Seminarraum. Auf dem Weg dorthin sah ich mich nach Simon um, aber der war nicht mehr da. Ich folgte ihr nun in den Seminarraum und setzte mich dann auf einen leeren Stuhl.
Hier spielt Katja Dr. Nora Wilhelmsen.
Lassen sie sich Zeit, mit ihrer Entscheidung, wir drängen keinen, teilte Dr. Wilhelmsen auf den Weg zum Seminarraum Florian mit. Suchen sie sich einfach einen Platz aus, es gibt keine festen Plätze, kamen sie nun im Raum an.
Sie war wirklich total ok und ich konnte mir in Ruhe mit meiner Entscheidung Zeit lassen. Wir kamen jetzt im Seminarraum an. Er war doch echt gut besucht, aber ich fand noch einen freien Platz neben einem Mädchen. "Ich hoffe, daß ich das auch alles verstehe!", meinte ich noch zu Dr. Wilhelmsen, die dann nach vorne ging. Jetzt war ich mal gespannt, wie das überhaupt so ablaufen würde. Das Mädchen sah allerdings gelangweilt aus, gar nicht interessiert, was mich doch ein wenig stuzig machte.