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Spielbericht: SVH Kassel - SG Eintracht Glinde 31:27 (16:10)

Spielbericht: SVH Kassel - SG Eintracht Glinde 31:27 (16:10)

Vermeidbare Niederlage im Hessischen

Kassel - Die weite Reise ins Hessische war für die Eintracht letztendlich erfolglos. Zuviel stimmte an diesen Tag in der Glinder Regionalligamannschaft nicht. Vor allem die erfahrenen Spieler, die eigentlich mit Gegnern umgehen können müssten, die sich gegen den drohenden Abstieg stemmen, vermochten nicht, das Glinder Spiel erfolgreich zu gestalten. Da hilft es auch nicht, wenn man sauer über eigene Fehler ist und diese dann wiederholt. In der ersten Halbzeit brauchte die Eintracht 32 Würfe, um magere zehn Treffer zu erzielen. Dies ist auch gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner nicht ausreichend, um erfolgreich zu sein.

Gleich der Spielauftakt misslang. Kassel spielte mit Herzblut und hohem Einsatz, gab darüber hinaus keinen Ball verloren. Glinde, pomadig im Spielaufbau, hatte Mühe, das gegnerische Tor zu finden. Selbst beste Chancen wurden kläglich vergeben. Nach fünf Spielminuten erzielte Matthias Scheller, der trotz seiner elf Tore mehr damit beschäftigt war, mit sich und seinen Mitspielern zu hadern, den ersten Glinder Treffer. Kassel hielt im weiteren Spielverlauf die Eintracht immer auf Distanz und führte teilweise mit sieben Toren. Trainer Wiegerts Maßnahme, den torgefährlichsten Spieler der Hessen, Adam Basic, durch Steffen Schieke ausschalten zu wollen, ging zwar teilweise auf, aber im Spiel 5-5 hatte die Glinder Abwehr vor allem auf der linken Seite enorme Probleme. Teilweise sahen die Abwehraktionen hier regelrecht hilflos aus. So lag die Eintracht schon zur Halbzeit beim 10:16 fast aussichtslos hinten.

Auch den ersten Treffer nach dem Wiederanpfiff erzielte Kassel. Ingolf Wiegert reagierte und stellte seine Abwehr noch offensiver ein. Jetzt wurde das Angriffsspiel der Hessen unsicherer. Im Spiel Mann gegen Mann ahndeten die hervorragend leitenden Schiedsrichter Pittner und Moles jetzt immer öfter die Aktionen der Kasseler Spieler mit Stürmerfoul. Die Eintracht konnte somit langsam den Rückstand verkürzen. Nach 44 Spielminuten stand es nach einem Treffer von Tobias Rindert 18:22. Beim 18:23 nach 49 Spielminuten erhielt Lars Beyreis eine Zweiminuten-Zeitstrafe wegen Meckerns. Nun schien die Aufholjagd beendet. Aber genau das Gegenteil trat ein. Zweimal Rindert und einmal Scheller verkürzten in Unterzahl auf 21:23. Glinde war wieder dran. Nun deckte die Eintracht nach dem Motto "alles oder nichts". Zeitweise erhielten drei Kasseler Spieler gleichzeitig eine Pressdeckung. Tatsächlich führte dies auch immer wieder zu Ballverlusten bei den Hausherren, aber auch die Glinder hatten nun ihr Pulver verschossen. Die Fehlwürfe häuften sich, selbst völlig frei wurde aus aussichtsreichen Positionen vergeben. Kassel erhöhte den Vorsprung wieder und brachte letztendlich auf Basis einer guten kämpferischen Leistung den wertvollen Sieg im Kampf gegen den Abstieg sicher nach Hause.

Für die Spieler der Eintracht wird es darauf ankommen, die Niederlage intensiv auswerten und Schlussfolgerungen zu ziehen. Die jungen Spieler können sich dabei schon am Mittwoch, dem 24. März, ab 20 Uhr in der Glinder Elbesporthalle beweisen. Dann ist im HVSA-Pokal die Regionalligamannschaft der HG 85 Köthen zu Gast.

SG Eintracht Glinde: Wiese, Borchardt - Langoff (1), Scheller (11), Schieke (6), Benecke (4), Beyreis, Steinbrink, Stapf, Randel, Rindert (5).

Von Norbert Langoff

(LRSBK)