Fushë Kosovë/Kosovo polje
Kosovo Polje (albanisch: Fushë Kosovë) ist eine Kleinstadt in der unter UN-Verwaltung stehenden serbischen Provinz Kosovo etwa 5 km südwestlich der Stadtgrenze von Pritina.
Sie hat im jahre 2003 17.963 Einwohner. Kosovo Polje bedeutet Amselfeld; dies wird im Deutschen auch als Synonym für die gesamte Region verwendet.
Der Ort Kosovo Polje liegt auf einer Höhe von 543 m über dem Meeresspiegel am Osthang eines durch den Fluss Sitnica gebildeten weitläufigen Tales. Am westlichen Stadtrand verläuft die Bahnlinie von Skopje nach Kosovska Mitrovica. Hier zweigt die Stichstrecke nach Pritina ab, an der der Bahnhof von Kosovo Polje liegt.
Der Begriff Kosovo geht auf die Serbische Bezeichnung zurück (Kos = Amsel, Polje = Feld, korrekt konjugiert Kosovo Polje) welche übersetzt Amselfeld bedeutet, woher die öfters genutzte deutsche Bezeichnung herrührt.
In der Nähe von Kosovo Polje fand am 28. Juni 1389 die Schlacht auf dem Amselfeld statt.
Danach war das Gebiet mehrere Jahrhunderte in der Herrschaft des Osmanischen Reiches.
Während dieser Zeit etablierte sich auch der Islam neben dem Serbisch-Orthodoxen Christentum und dem römisch katholischen unter den Albanern in der Region. Es entwickelte sich eine gemischte Bevölkerung aus Serben und Albanern.
Bis zum Beginn des Kosovokrieges 1999 war Kosovo Polje mehrheitlich von Serben bewohnt, wobei sich der albanische Bevölkerungsanteil besonders in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts deutlich erhöht hatte. Dies führte bereits seit etwa 1981 zu Unruhen zwischen beiden Bevölkerungsgruppen. Einerseits fühlten sich die Serben in ihrer Vormachtstellung bedroht, andererseits wollten die Albaner ein größeres Mitspracherecht bei den politischen
Entscheidungen haben. In dieser Atmosphäre hielt Slobodan Miloevic 1987 im Kulturhaus der Stadt eine Rede. Einer aufgebrachten serbischen Menschenmenge verweigert die mehrheitlich albanische Provinzpolizei dazu den Zutritt zum Gebäude. Als Miloevic vor das Gebäude tritt und die Menschen
rufen "Sie schlagen uns!", antwortet er: "Niemand darf euch schlagen!".
Da dies von Fernsehkameras vor Ort dokumentiert und verbreitet wurde, wurde damit die nationalistische Stimmung in der damals autonomen Provinz weiter angeheizt.
Auch nach dem Kosovokrieg gab es weiterhin eine große serbische Bevölkerungsgruppe in der Stadt.
Daneben gab es auch eine größere Roma-Siedlung. Im März 2004 wurde im Rahmen von Pogromen albanischer Nationalisten über 100 Serben- und Roma-Häuser niedergebrannt. Auch das Postamt, die serbische Schule
und das serbische Krankenhaus gingen in Flammen auf. Danach floh der Großteil der serbischen Bevölkerung aus der Stadt, so dass heute nur noch eine Minderheit dort lebt.