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Die Spanische Sprache

Die Spanische Sprache

Die spanische Sprache (Spanisch; spanisch español, castellano) gilt als Weltsprache und gehört zum romanischen Zweig der indogermanischen Sprachen. Spanisch wird manchmal mit dem Portugiesischen und Katalanischen in die engere Einheit des Iberoromanischen eingeordnet. Eine andere Unterscheidungsmöglichkeit gliedert das Spanische zusammen mit dem Französischen, dem Katalanischen, dem Portugiesischen, dem Okzitanischen und weiteren kleineren romanischen Sprachen in die Westromania ein.
Da die spanische Schriftsprache vom Sprachgebrauch der zentralspanischen Region Kastilien geprägt wurde, und um die Sprache von den anderen in Spanien gesprochenen romanischen Idiomen (vor allem Galicisch und Katalanisch) sowie der Nationalitätsbezeichnung „Spanisch“ abzugrenzen, findet man oft auch die Bezeichnung castellano („kastilische Sprache“).
Spanisch wird mit lateinischen Buchstaben geschrieben. Im modernen Spanisch werden der Akut-Akzent für Vokale und die beiden Zeichen ñ und ü verwendet. In vielen Wörterbüchern finden sich auch das ch und das ll noch als eigenständige Buchstaben.

Allgemein sind castellano (Kastilisch) und español (Spanisch) synonyme Bezeichnungen. Umgangssprachlich werden die Bezeichnungen aber in Spanien regional sehr unterschiedlich verwendet. Besonders in den zweisprachigen Gebieten ist die Bezeichnung castellano vorherrschend, und wird zum Teil sehr bewusst verwendet, um die Sprache von der Nationalitätsbezeichnung "Spanisch" abzugrenzen und so zu verdeutlichen, dass Spanien ein mehrsprachiges Land ist und die heute dominierende Sprache ursprünglich auch nur eine Regionalsprache war (von Kastilien). Diese Tatsache führte oft fälschlich zu der Vermutung, dass ausschließlich diese Teile der Bevölkerung die Bezeichnung castellano gebrauchen. Die Bezeichnung castellano ist aber durchaus auch in den nicht mehrsprachigen Teilen Spaniens (z. B. Andalusien) gebräuchlich, und je nach Region ist castellano oder español die allgemein übliche Bezeichnung, meist ohne politischen Hintergrund. In der spanischen Verfassung wurde 1978 bezüglich der Sprache sehr bewusst die folgende Formulierung verwendet: "Art. 3. (1) Kastilisch ist die offizielle Staatssprache. Alle Spanier haben die Pflicht, sie zu kennen, und das Recht, sie zu gebrauchen."[1] Auch die Bezeichnung español wurde und wird gelegentlich aus bewusst politischen Motiven verwendet, um zu provozieren bzw. um eine antiregionalistische Gesinnung zu unterstreichen. In Hispanoamerika hingegen werden die Bezeichnungen castellano bzw. español ohne politische Hintergedanken verwendet.


Spanisch wird gegenwärtig von ca. 455 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen. Damit hat das Spanische 20 Millionen Muttersprachler mehr als das Englische. Die meisten Spanisch-Sprecher leben in Süd- und Mittelamerika. In Brasilien (Portunhol), Belize, Marokko, Westsahara, auf den Niederländischen Antillen und den Philippinen sowie Trinidad und Tobago und Puerto Rico wird Spanisch von einem großen Bevölkerungsanteil gesprochen.
Inklusive Zweitsprachler beläuft sich die Zahl der Sprecher auf ca. 420 Millionen. Damit ist Spanisch – nach Mandarin-Chinesisch, Hindi und Englisch - die am vierthäufigsten gesprochene Sprache der Welt.
Als offizielle Amtssprache dient Spanisch in der Europäischen Union, in der Organisation Amerikanischer Staaten sowie bei den Vereinten Nationen. In der britischen Kolonie Gibraltar ist Spanisch neben Englisch ebenfalls Amtssprache.