Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen - Fälle von sexuellem Missbrauch

Inzestfall in Polen

Inzestfall in Polen

Montag, 8. September 2008
Tochter jahrelang eingesperrt
Inzestfall in Polen

In Polen ist ein Mann festgenommen worden, dessen mutmaßliche Verbrechen stark an den Inzest-Skandal im österreichischen Amstetten erinnern. Wie die polnische Polizei mitteilte, soll der 45-Jährige seine Tochter sechs Jahre lang eingesperrt, sexuell missbraucht und zwei Kinder mit ihr gezeugt haben. Der Mann wurde den Angaben zufolge in der östlich von Warschau gelegenen Stadt Siedlce festgenommen, als er versuchte, nach Italien zu fliehen. Der Mann wurde wegen Verdachts der Vergewaltigung und der Freiheitsberaubung zunächst für drei Monate inhaftiert.

Die heute 21-jährige Tochter war nach Angaben eines Polizeisprechers in der vergangenen Woche zusammen mit ihrer Mutter in der ostpolnischen Stadt Siemiatycze zur Polizei gegangen. Sie gab an, seit ihrem 14. Lebensjahr von ihrem Vater im Haus gefangen gehalten und wiederholt vergewaltigt worden zu sein. In den Jahren 2005 und 2007 brachte sie zwei Kinder zur Welt, die sie zur Adoption freigab. Sie seien "wahrscheinlich" bei den Vergewaltigungen gezeugt worden, sagte der Sprecher weiter. Die Frau sagte demnach aus, ihr Vater habe sie gezwungen, die Kinder wegzugeben. Zur Entbindung habe er sie begleitet. Ihr Vater habe ihr das "Leben zur Hölle" gemacht, sagte der Ermittler Jacek Dobrzynski im polnischen Fernsehen.

Ende April hatte der Fall des 73-jährigen Österreichers Josef F. weltweit für Bestürzung gesorgt. F. hatte 24 Jahre lang seine Tochter Elisabeth in ein Kellerverlies seines Hauses in Amstetten gesperrt, sie dort regelmäßig missbraucht und mit ihr sieben Kinder gezeugt, von denen eins kurz nach der Geburt starb. Drei der überlebenden Kinder wurden von ihm und seiner Frau in ihrem Haus aufgezogen, die anderen mussten mit ihrer Mutter im Keller leben. Erst die Einlieferung der schwer erkrankten ältesten Tochter Kerstin ins Krankenhaus am 19. April brachte das Verbrechen ans Tageslicht.
http://www.n-tv.de/1020680.html