Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen - Fälle von sexuellem Missbrauch

Vorstand des Kinderheims nimmt Stellung zu der möglichen Vergewaltigung einer 16-Jährigen

Vorstand des Kinderheims nimmt Stellung zu der möglichen Vergewaltigung einer 16-Jährigen

St. Josef: Vorstand des Kinderheims nimmt Stellung zu der möglichen Vergewaltigung einer 16-Jährigen
Heimleitung weist Vorwürfe zurück
Lichter Mannheims

Eine Vergewaltigung, bei der sich das mutmaßliche Opfer nicht als Opfer sah, die Tatverdächtigen aber die Vorwürfe weitgehend einräumten? Eine ganz und gar verworrene Geschichte rankt sich um die Vorfälle im Kinderheim St. Josef (wir berichteten), wo am 4. Februar drei Jungs ein 16-jähriges Mädchen sexuell schwer genötigt haben sollen. Das jedenfalls ist Gegenstand der staatsanwaltlichen Ermittlungen in dem Fall, zu dem gestern nun auch die Leiterin und der Vorstand des St.Josef-Heims Stellung nahmen. Den oben genannten Widerspruch konnten allerdings weder sie noch die Staatsanwaltschaft aufklären.

Oskar Gattner bleibt kategorisch: "Zu Ergebnissen ärztlicher Gutachten oder zum Inhalt der Aussagen des Opfers können wir uns nicht öffentlich äußern", versichert der Oberstaatsanwalt mit Nachdruck. Immerhin gehe es um ein laufendes Verfahren. Doch seine Behörde bleibe dabei: "Nach den bisherigen Ermittlungen besteht für uns weiterhin der Verdacht, dass es sich um eine Vergewaltigung handelt, die Verdächtigen haben die Tatvorwürfe zudem weitgehend eingeräumt".

In der gestrigen Pressekonferenz des katholischen Kinderheims schilderten Horst Schmelcher vom Vorstand und Leiterin Inge Groos, wie sich "der Vorfall", den man bedauere, ihnen darstellt und wie die Heimleitung darauf reagiert habe. Am 4. Februar, abends gegen 22 Uhr, sei Inge Groos von einem Betreuer informiert worden, "es ging um Belästigungen eines Mädchens durch Jungs, die bei ihr auf dem Zimmer waren". Sie habe sofort entsprechende Maßnahmen angeordnet und tags darauf ein ausführliches Gespräch mit der 16-Jährigen geführt. "Sie hat immer wieder betont, dass ihr keine Gewalt angetan wurde, dass sie gerne hier im Heim bleiben wolle, dass wir nichts unternehmen sollten gegen die Jungs". Dennoch habe man das Mädchen vom Frauenarzt untersuchen lassen - Ergebnis: "Keine Spuren von Gewalt, keine Verletzung der Jungfräulichkeit". Die Heimleiterin habe das Jugendamt informiert und die 16-Jährige weiter beobachtet.

Als Reaktion auf das Geschehene sei unter anderem die Jungengruppe weiter weg vom Mädchentrakt verlegt worden, die drei Jungs selbst blieben allerdings bis zum Beginn der Ermittlungen im Sommer im Heim. Zum "Fall" wurde die Sache nach "MM"-Informationen jedoch erst durch die Anzeige eines Heim-Mitarbeiters, den einer der drei Tatverdächtigen geschlagen haben soll.

Die Anschuldigungen eines gekündigten Erziehers wollten Vorstand und Heimleitung mit Verweis auf ein laufendes Arbeitsgerichtsverfahren nicht kommentieren. scho

Mannheimer Morgen
14. Dezember 2007
http://www.morgenweb.de/region/mannheim/artikel/20071214_srv0000001890084.html