Vater tötet achtjährigen Sohn im Sorgerechtsstreit
Todesursache im Familiendrama von München nach Obduktion unklar
München (ddp). Nach dem tödlichen Familiendrama von München hat auch eine Obduktion der Leiche des achtjährigen Jungen die Todesursache nicht abschließend klären können. Daher werde nun ein chemisch-toxikologisches Gutachten erstellt, sagte eine Polizeisprecherin gestern auf ddp-Anfrage. Mit einem Ergebnis sei allerdings erst in vier bis fünf Wochen zu rechnen.
Die Ermittlungen deuten darauf hin, dass der Junge von seinem Vater mit Medikamenten umgebracht wurde. In dem Einfamilienhaus im Münchner Stadtteil Feldmoching waren der Sprecherin zufolge mehrere Medikamente gefunden worden, die in ausreichender Menge auch zum Tod führen könnten. Äußerliche Verletzungen wies der Körper des Jungen nicht auf. Die Leiche des Vaters wiederum war am Dienstag mit einer Plastiktüte über dem Kopf gefunden worden, die wohl zum Tod des 43-Jährigen durch Ersticken geführt hatte.
In einem Abschiedsbrief hatte der Mann einen Sorgerechtsstreit mit seiner Ex-Frau als Motiv für seine Tat am ersten Weihnachtsfeiertag angegeben. Der achtjährige Sohn lebte bei seiner Mutter im Raum Rosenheim und war lediglich zu Besuch bei seinem Vater in München. Die Frau wird nach Polizeiangaben nach dem Tod des Kindes derzeit von Bekannten und Verwandten unterstützt und betreut.
28.12.2007 SR
http://www.e110.de/artikel/detail.cfm?pageid=67&id=85653