Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen - Kinderbetreuung

Bei Tageseltern ist das Geld knapp

Bei Tageseltern ist das Geld knapp

erstellt am: 26.09.2008
Duisburg
Bei Tageseltern ist das Geld knapp
Sie waren die ersten Tagesmütter, die mit einem Zertifikat des Bundesverbands für Kindertagespflege geehrt wurden. Erarbeitet hatten sie es sich in einer 160-stündigen Qualifizierungsmaßnahme von Mai 2007 bis Februar 2008. RP-Archiv: Probst
Sie waren die ersten Tagesmütter, die mit einem Zertifikat des Bundesverbands für Kindertagespflege geehrt wurden. Erarbeitet hatten sie es sich in einer 160-stündigen Qualifizierungsmaßnahme von Mai 2007 bis Februar 2008. RP-Archiv: Probst

Duisburg (RP) Duisburgs Tagesmütter und -väter bekommen zu wenig Geld. Während beispielsweise bei mehr als 35 Wochenstunden in Moers 397 Euro, in Oberhausen 493 Euro und in Düsseldorf sogar 720 Euro gezahlt werden, sind es in Duisburg lediglich 282 Euro.

„Die Aufwandsentschädigungen, die das Jugendamt der Stadt leistet, liegen in einem Bereich, der nicht den Leistungen und dem Erziehungsauftrag entsprechen“, kommentiert Bezirksvertreter Manfred Krossa aus Rumeln-Kaldenhausen die Situation. Die Bezirksvertretung Rheinhausen fordere daher den Jugendhilfeausschuss dazu auf, den Betrag so zu erhöhen, dass er leistungsgerecht sei und sich an den Beträgen ausrichte, der vom Bundesverband für Kindertagespflege empfohlen werden.

Der Ausbau der Kinderbetreuung, vor allem für die unter Dreijährigen, sei eine der zentralen Aufgaben einer Kommune, argumentiert Krossa. Hier habe sich unter anderem das Modell der Tagespflege durchgesetzt. So werden in Duisburg seit einem Jahr die Tagesmütter und Tagesväter in einem 160 Stunden umfassenden Lehrprogramm geschult, etwa im Rahmen eines VHS-Kurses, den sie aus eigener Tasche zahlen müssen.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend habe festgesetzt, so Krossa, dass sich die Einnahmen einer selbstständigen Tagesmutter, die aus öffentlichen Mitteln durch das Jugendamt finanziert werden, aus einer Geldleistung für die Förderung und Betreuung der Kinder und der Aufwandsentschädigung für die Betriebskosten zusammensetzen.

Die Aufwandsentschädigung solle die Kosten für Verpflegung und Spielbedarf – anteilig auch die Nebenkosten wie Miete, Strom, Wasser, Müll und Heizung – decken, also Kosten, die der Tagesmutter in der Kindertagespflege tatsächlich entstehen.

Die sei jedoch in Duisburg nicht der Fall. Die gezahlten Beträge deckten allenfalls den reinen Sachaufwand. Der im Gesetz verankerte Erziehungsbeitrag für die Förderung und Betreuung der Kinder fehle, weil die Geldbeträge seit Jahren nicht angepasst worden seien.

„Wenn eine Tagesmutter oder ein Tagesvater bis zu fünf Kinder erzieht, betreut und fördert, ist das kein Hobby, sondern schwere Arbeit, auch wenn sie Freude macht“, betont Krossa und fordert: „Und diese Arbeit muss auch entsprechend entlohnt werden.“ Er hält 700 Euro, also etwa die Summe, die in Düsseldorf gezahlt wird, für angemessen.

http://www.rp-online.de/public/article/duisburg/619283/Bei-Tageseltern-ist-das-Geld-knapp.html