Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen - Kinderschutzverbesserungen

Alb-Donau-Kreis: Fachdienst stellt sich dem Kreistag vor

Alb-Donau-Kreis: Fachdienst stellt sich dem Kreistag vor

Immer mehr Arbeit
Fachdienst stellt sich dem Kreistag vor

Steigende Fallzahlen hat der Fachdienst Jugend und Soziales des Kreises in vielen Bereichen. So betreut etwa die Familienhilfe immer mehr Menschen.

Helga Mäckle
Alb-Donau-Kreis Es sind die spektakulären Fälle, die die Jugendhilfe ins Rampenlicht bringen: Wenn Kinder misshandelt und vernachlässigt werden. Auch im Alb-Donau-Kreis mussten Mitarbeiter des Fachdienstes Jugendhilfe und Soziales in diesem Jahr schon 47 mal aktiv werden, weil Nachbarn, Erzieherinnen oder andere meldeten, dass das Wohl eines Kindes in Gefahr ist. „Die Menschen sind beim Thema Kinderschutz sensibler geworden“, sagt Gert Kirchmaier, Leiter des Fachdienstes. Er stellte die Arbeit seiner inzwischen 17 Mitarbeiter am Montag in der Kreistagssitzung vor. „Wenn wir so eine Meldung kriegen, läuft das nach einem standardisierten Verfahren ab, es beschäftigen sich immer zwei Mitarbeiter mit dem Fall.“ Zunächst werde versucht, die Probleme zusammen mit den Eltern zu lösen. Gelinge das nicht, werden andere Möglichkeiten in Betracht gezogen, etwa das Kind in einer Pflegefamilie unterzubringen. In 80 bis 90 Prozent der Fälle habe sich herausgestellt, dass bei den gemeldeten Fällen auch Handlungsbedarf bestand.

Das Dezernat hat weit mehr Aufgaben: Neben dem Schutz von Kindern und Jugendlichen, der Beratung und Hilfe in erzieherischen Fragen, gehören auch das Jugendarbeiter-Leasing, die Jugendgerichtshilfe, die Adoptionsvermittlung und einiges mehr dazu. Kirchmaier ging kurz auf die Arbeit der Adoptionsvermittlung ein. Dort herrscht ein eklatantes Missverhältnis von Paaren, die ein Kind adoptieren wollen und Eltern, die ein Kind zur Adoption freigeben. „In drei Jahren ist im Alb-Donau-Kreis gerade ein Kind zur Adoption frei gegeben worden.“


Er wies auch auf die steigenden Fallzahlen in vielen Bereichen hin: So hat die Familienhilfe bis Juni 2008 bereits 136 Fälle betreut. Bis Juni 2007 waren es nur 99. „Im Schnitt kostet jeder Fall im Jahr 13000 Euro“, sagte Kirchmaier. 1,3 Millionen Euro kamen 2007 so zusammen – der Gesamtetat des Fachdienstes beläuft sich auf knapp 6,9 Millionen Euro. Teuer ist mit 1,9 Millionen Euro auch die Heimerziehung: 41 Kinder und Jugendliche aus dem Kreis sind in einem Heim untergebracht. Kirchmaier: „Das hat auch damit zu tun, dass wir uns auf dem Land städtischen Verhältnissen nähern. Auch auf dem Land funktionieren Familien nicht mehr so wie vor 40, 50 Jahren.“
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