Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen - Kinderschutzverbesserungen

Gewalt bereits im Grundschulalter

Gewalt bereits im Grundschulalter

"Gewalt bereits im Grundschulalter"
Dortmund, 29.04.2008, Von Susanne Beckmann
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Der zurückgesetzte Neubau an der Marsbruchstraße ist schmuck aber unauffällig. Die meisten Anwohner wissen nicht, was hintern den Mauern passiert. "Da leben behinderte Kinder", vermuten manche. Das stimmt nur zum Teil. ...

Spielzeug setzt Chefärztin Dr. Renate Gooßes ganz gezielt während der Therapie ein. In der gelockerten Atmosphäre lassen sich bei kleinen und auch großen Kindern Blockaden leichter lösen. (Bilder: Helmuth Voßgraff)Eine der beiden Klinik-Chefinnen ist Pia Leimann. (WAZ)
Spielzeug setzt Chefärztin Dr. Renate Gooßes ganz gezielt während der Therapie ein. In der gelockerten Atmosphäre lassen sich bei kleinen und auch großen Kindern Blockaden leichter lösen. (Bilder: Helmuth Voßgraff)Eine der beiden Klinik-Chefinnen ist Pia Leimann.
... Hier werden psychisch belastete Kinder und Jugendliche im Alter von von sechs bis 18 Jahren behandelt. Die möglichen Gründe: depressive Verstimmungen, aggressives Verhalten, Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom, Hyperaktivitäts-Syndrom, Angststörungen in unterschied- licher Form, Selbstmordgefährdung, Selbstverletzung, Zwangsstörungen, Essstörungen... In einigen Fällen unübersehbare Symptome: Einnässen, Einkoten. Geistig behinderte Patienten werden nur in der Akut-Phase betreut und zur weiteren stationären Behandlung an Spezialkliniken vermittelt.

Eingewiesen werden die jungen Patienten durch das Jugendamt, Erziehungshilfen, Kinderärzte und -Psychologen, Hausärzte, Jugendhilfe und Nachbarn. Aber auch Eltern, die in ihrer Not nicht mehr weiter wissen, wenden sich an die Klinik. "Wir versuchen immer, die Eltern mit einzubeziehen", so Dr. Renate Gooßes. Doch manchmal haben auch Mütter und Väter psychische Probleme und brauchen Hilfe. Für diese Klientel vermittelt das Haus eine begleitende Therapie in der Landesklinik, mit der man kooperiere. "Die Eltern müssen bereit sein, sich auf Veränderungen einzulassen. Es gilt, nach vorne zu schauen und nicht die Schuldfrage zu klären", so Pia Leimann.

Die jüngsten der Patienten kommen häufig aus sozial schwachen Familien. Ab 13 Jahren aufwärts betrifft es alle Schichten. "Es gibt immer mehr auffällige Kinder, weil die Familien stark belastet sind", sind sich beide Ärztinnen einig. Arbeitslosigkeit, räumliche Enge, wenig Geld und Konflikte seien keine Basis für ein behagliches Heim. Die Altersgrenze für aggressives Verhalten sei weiter gesunken. Körperliche Gewalt würden Kinder bereits im Grundschulalter einsetzen.

Ein weiteres Schwerpunktthema in der Klinik ist der Medienkonsum. "Eltern sind manchmal ratlos, ohnmächtig und ohne Energie, den Kampf aufzunehmen, um sich durchzusetzen."

Nach dem Motto "Säen und wachsen" versteht sich die Tagesklinik als "Treibhaus für Veränderungen" und hilft Familien aus scheinbar festgefahrenen, ausweglosen Situationen ein neues Miteinander zu erschließen. Dieses Haus an der Beurhausstraße besuchen die Kinder nach den Schulstunden. Sie leiden unter Ängsten, Zwängen, Depressivität, unter Schulleistungsstörungen, Schulverweigerung, Essstörungen, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsproblemen und anderen psychosomatischen Auffälligkeiten.

Eine weitere Tagesklinik mit drei bis fünf Therapieplätzen für Eltern-Kind-Behandlungen ist bereits Planung: In dieser Einrichtung kann die Behandlung - je nach Krankheitsbild - schon im Säuglingsalter beginnen. Sie soll für Mütter mit Schreikindern, für Babys mit Anpassungsstörungen und Störungen bei der Fütterung erste Anlaufstelle sein.

http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/dortmund/2008/4/29/news-42508553/detail.html