Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen - Kinderschutzverbesserungen

Stadt Hamburg nimmt 55 Kinder in Obhut

Stadt Hamburg nimmt 55 Kinder in Obhut

Hamburg
Stadt Hamburg nimmt 55 Kinder in Obhut
Weinendes Kleinkind © dpa Fotograf: David Barrett
große Bildversion anzeigen Viele gefährdete Kinder gehen mehrfach in die Statistik ein. (Archivbild)

Die Behörden in Hamburg haben im vergangenen Jahr mehr als 9.600 Meldungen über möglicherweise gefährdete Kinder registriert. Das berichtete NDR 90,3 am Dienstag. Die Jugendämter hätten daraufhin in 55 Fällen Kinder in ihre Obhut genommen. Diese Zahlen gingen aus einer Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der SPD-Abgeordneten Carola Veith und Thomas Böwer hervor. Die Sprecherin der Sozialbehörde, Jasmin Eisenhut, sagte, die hohe Zahl von Verdachtsfällen auf Kindeswohlgefährdung dürfe nicht missverstanden werden. Es gehe dabei nicht um 9.660 Kinder. Zu einem einzelnen Kind würden häufig mehrere Anzeigen bei den Jugendämtern eingehen.
Auch Polizeimeldungen in der Statistik

Außerdem enthalte die Zahl auch Meldungen der Polizei über Straftaten, an denen Kinder und Jugendliche beteiligt waren, sagte Eisenhut. Darauf reagierten die Jugendämter in der Regel aber nicht damit, die betreffenden Kinder in ihre Obhut zu nehmen. Den genauen Anteil der Polizeimeldungen an der Statistik konnte die Sprecherin nicht nennen.
Böwer: Beruhigt mich nicht

Den SPD-Abgeordneten Thomas Böwer beruhigte die Antwort des Senates dem Bericht zufolge nicht. Es gebe ein auffälliges Missverhältnis, so Böwer. Es könne doch nicht angehen, dass bei jährlich 9.660 Verdachtsfällen nur 55 Kinder in staatlicher Obhut geschützt würden. Böwer belegte sein Misstrauen mit dem Fall des gestorbenen Babys Lara. Auch hier habe eine Verdachtsmeldung auf Kindeswohlgefährdung vorgelegen. Das Jugendamt hatte die Meldung aber - wie es heißt aus Überlastung - nicht konsequent verfolgt. Böwer sagte, er befürchte, dass in den Meldungen noch mehr Fälle von akuter Kindeswohlgefährdung stecken könnten.
Stand: 28.04.2009 08:25

http://www1.ndr.de/nachrichten/hamburg/kindeswohl100.html