Zweijährige starb in Hürth VON UDO BEISSEL, 07.06.07, 07:12h Bild: Ein blumengeschmückter Altar mit dem Bild der kleinen Celina und einem Teddybär erinnern an das zweijährige Mädchen, das vor 13 Tagen starb.
Hürth - Frische Blumen, zwei Grableuchten und ein Teddybär erinnern an die braunhaarige Celina, die vor 13 Tagen in einer Wohnung in Hürth starb. Sie wurde nur zwei Jahre alt. Ihr Tod beschäftigt nun Polizei und Staatsanwaltschaft. Oberstaatsanwalt Alf Willwacher: Die Ermittlungen richten sich derzeit gegen den Freund der Mutter. Er soll das Kind geschlagen haben, lautet der Vorwurf. Wie weiter zu erfahren war, soll es auch Würgemale am Hals gehabt haben.
Wenige Monate, nachdem Celina im Mai 2005 geboren war, wurde das Jugendamt auf die Familie aufmerksam. Mutter und Vater der Kinder - Celina hatte noch einen Bruder - hatten sich getrennt, Celinas Mutter fand einen neuen Freund. Die Mutter ist sehr jung und offenbar mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert. Ebenso der Freund der Mutter, berichtet eine Nachbarin. Was sich in der Wohnung in Hermülheim abspielte, ist noch unklar.
Das Jugendamt war nicht untätig. Es sollen mehrere Gespräche, auch mit der Familienhilfe der Caritas und der Mutter stattgefunden haben. Nachbarn sprechen davon, dass die Kinder häufig krank gewesen seien. Mal hatte der vierjährige Bruder von Celina das Bein gebrochen und konnte sich nur im Rollstuhl fortbewegen, ein anderes Mal habe das Mädchen nach einen angeblichen Treppensturz Hämatome am ganzen Körper. Sechsmal stand ein Krankenwagen vor der Türe. Die Sanitäter kümmerten sich um die Kinder.
Wie Willi Pütz, Pressesprecher der Stadt Hürth, auf Anfrage sagte, habe das Jugendamt Celina für mehrere Wochen in die Obhut der Tante gegeben. In dieser Zeit sollte die Mutter in einem Kursus der Caritas den Umgang mit Kindern lernen. Pütz: Weitere Unterstützung erhielt die Mutter durch die städtische Erziehungsberatung. Nach Absprache mit der Tante und dem Jugendamt sollte Celina Ende Mai für eine Woche wieder bei der Mutter leben, weil die Tante in Urlaub war. Mehrmals täglich schaute eine Mitarbeiterin der Familienpflege nach dem Kind. Am Donnerstag, zwei Tage, bevor das Kind starb, war es turnusmäßig noch beim Kinderarzt. Da sei noch alles in Ordnung gewesen, hieß es am Mittwoch. Was dann passierte, ist unklar.
Wie Celinas Mutter Nachbarn erzählt haben soll, sei das Kind krank gewesen, hätte sich in der Nacht zum 26. Mai übergeben. Am nächsten Morgen war es tot. In der gerichtsmedizinischen Untersuchung ist von inneren Verletzungen und stumpfen Baucheinwirkungen die Rede. Ein Fremdverschulden kann anhand der Obduktion nicht ausgeschlossen werden. Oberstaatsanwalt Alf Willwacher will derzeit keine Einzelheiten bekannt geben.
Emilio, der vierjährige Bruder, lebt seit kurzem bei einer Pflegefamilie. http://www.ksta.de/html/artikel/1179819750140.shtml
Re: Jugendamt Hürth: Fall Celina (2 Jahre)
SÜSSE CELINA
Wie starb sie wirklich?
Von VOLKER ROTERS
Hürth Die süße Celina aus Hürth-Hermülheim sie wurde nur zwei Jahre alt. Gegen den neuen Freund der Mutter wird jetzt wegen Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt.
Doch die genauen Umstände, wie und woran das Mädchen starb, sind noch nicht geklärt. Das Verletzungsbild, so die Ermittler, ist zu komplex. Auch beim Jugendamt gibt man sich bedeckt: Ein schwebendes Verfahren, so ein Sprecher der Behörde zu EXPRESS.
Dabei wurde die Mutter, eine Sonderschülerin, die mittlerweile Hartz IV bezieht, vom Jugendamt beobachtet. Doch immer wieder durfte sie das Kind haben
Frische Blumen, zwei Grableuchten und ein Teddybär erinnern an die dunkelhaarige Celina, die vor 13 Tagen unter mysteriösen Umständen starb. Fieberhaft ermitteln die Staatsanwälte. Theoretisch käme jeder aus dem Umfeld in Betracht. Es ist auch nicht auszuschließen, dass sich das Kind die tödlichen Verletzungen selbst zugefügt hat, so Oberstaatsanwalt Alf Willwacher zu EXPRESS.
Der neue Freund der Mutter, ein Gymnasiast, ist auf freiem Fuß. Schon wenige Monate, nachdem die kleine Celina im Mai 2005 geboren war, wurde das Jugendamt auf die Zustände in der Familie aufmerksam.
Der Kindsvater war weg, die Mutter war mit der Erziehung ihrer Kinder (der Bruder ist 4 und lebt jetzt bei einer Pflegefamilie) überfordert.
Es gab Gespräche mit der Familienhilfe der Caritas und dem Jugendamt. Nachbarn erzählen, die Kinder seien häufig krank gewesen. Einmal hatte das Mädchen nach einem angeblichen Treppensturz Hämatome am ganzen Körper.
Willi Pütz, Sprecher der Stadt Hürth, erklärte auf Anfrage, das Jugendamt habe die kleine Celina für mehrere Wochen in die Obhut der Tante gegeben.
In dieser Zeit sollte die Mutter in einem Kursus der Caritas den richtigen Umgang mit Kindern erlernen. Am Donnerstag, zwei Tage bevor das Kind starb, war es turnusmäßig noch beim Kinderarzt. Da sei noch alles in Ordnung gewesen, hieß es am Mittwoch.
HÜRTH. Gestern wurde ein zweijähriges Mädchen beerdigt, das möglicherweise zu Hause in Hürth-Mitte schwer misshandelt worden war. Der Kinderarzt hatte die Behörden nach Pfingsten alarmiert, weil er nicht ausschließen konnte, dass das Kind an den Folgen eines Schlags in die Magengrube gestorben war. Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt gegen den Freund der jungen Mutter wegen des Verdachts der Körperverletzung mit Todesfolge.
Dass das Mädchen und ein älterer Bruder in problematischen Verhältnissen lebten, war dem Jugendamt schon seit August 2005 bekannt. Es habe Hinweise auf eine Kindeswohlgefährdung gegeben, bestätigte Hürths Pressesprecher Willi Pütz auf Anfrage. Ein Sozialarbeiter, eine Familienhelferin der Caritas und die Erziehungsberatung hätten sich um die Familie gekümmert. Das Mädchen sei bei einer Schwester der Mutter untergebracht worden. Vor seinem Tod war das Mädchen in die Familie zurückgekehrt, weil die Tante für eine Woche in den Urlaub fahren wollte.
Ob das Kind, das eine Verletzung im Bauchbereich erlitten haben soll, an den Folgen von Gewalteinwirkung starb, konnte nach Rundschau-Informationen auch eine gerichtsmedizinische Untersuchung nicht endgültig klären. Die Behörden haben inzwischen auch den Bruder des toten Mädchens in einer Pflegefamilie untergebracht. (aen)