Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen - Kindstötungen

Jugendamt Iserlohn: Fall André

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Ressortleiter äußert sich zu Vorwürfen
Jugendamt: Keine Fehler bei Säuglingstod

Im Fall des verdursteten Säuglings aus Iserlohn hat das Jugendamt Vorwürfe zurückgewiesen, Fehler bei der Betreuung der Familie gemacht zu haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Mutter und deren Partner und das Jugendamt.
F. Kowalski; Rechte: ddpBild vergrößern

Ressortleiter Kowalski

Der Tod eines Babys ist der "dienstliche Albtraum eines jeden Jugendamtes in Deutschland", sagte der zuständige Ressortleiter des Jugendamtes Iserlohn, Friedhelm Kowalski, am Dienstag (17.07.07) auf einer Pressekonferenz. Das Jugendamt wies den Vorwurf zurück, Fehler bei der Betreuung der Familie gemacht zu haben: Es habe keine Hinweise auf körperliche Vernachlässigung gegeben, sagte Kowalski. Die Familie sei seit der Geburt des Babys im März mehr als 50 mal von einer Familienhelferin des Jugendamtes besucht worden. Bereits zwei Tage nach der Geburt habe die Familienhelferin den Jungen und seine Mutter im Krankenhaus besucht. Zudem begleitete die Mitarbeiterin die Mutter bei Kinderarzt-Besuchen.
"Junge starb nicht wegen, sondern trotz Betreuung"
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"André ist nicht gestorben, weil wir faul, untätig oder desinteressiert waren", sagte Kowalski. Der Junge sei gestorben, obwohl das Amt umfassend für ihn und seine Geschwister im Einsatz waren. Die Hilfen für die unter Aufsicht des Jugendamtes stehenden Familien würden turnusmäßig alle sechs Monate auf ihre Wirksamkeit überprüft. "Die Zeit ist uns bei André leider nicht geblieben", sagte eine der zuständigen Bereichsleiterinnen. Die Frau, die als erfahrene Honorarkraft seit 13 Jahren für das Amt als Familienpflegerin tätig ist, und André noch drei Tage vor seinem Tod gesehen hatte, äußert sich derzeit nicht zu den Vorwürfen, etwas falsch gemacht zu haben. "Ihr ist bei dem letzten Besuch aber nichts aufgefallen", zitierte Kowalski aus den Akten.
Staatsanwaltschaft ermittelt
Passanten stehen vor Haus der Familie; Rechte: ddpBild vergrößern

In diesem Haus starb André

Am Freitag (13.07.07) war bekannt geworden, dass der drei Monate alte André am 22. Juni verdurstet und verhungert war. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die 26-jährige Mutter und ihren 25-jährigen Lebensgefährten wegen fahrlässiger Tötung. Auch gegen Mitarbeiter des Jugendamtes laufen Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen.

Am Montag (16.07.07) hatte der leitende Oberstaatsanwalt Wolfgang Rahmer in Hagen angekündigt, dass frühestens in einem Vierteljahr darüber entschieden werde, ob Anklage gegen die Mutter und ihren Partner erhoben werde. Um bei der Todesursache sicher zu sein, würden noch umfangreiche Untersuchungen notwendig. Wahrscheinlich wird erst danach über eine Anklageerhebung gegen Mitarbeiter des Jugendamtes entschieden.
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Stand: 17.07.2007, 17:13 Uhr


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