Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen - Mitarbeiter-Entscheider-Fehlverhalten

Ausgaben für das Jugendamt explodieren

Ausgaben für das Jugendamt explodieren

13.11.2008 18:26 Uhr | 29x gelesen
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Ausgaben für das Jugendamt explodieren

Kelheim (DK) Der Haushalt, über den das Kreisjugendamt im kommenden Jahr verfügen wird, ist gestern verabschiedet worden. Der Jugendhilfeausschuss des Kreises votierte einstimmig für den Etatansatz, der Gesamtausgaben in Höhe von 5 684 000 Euro vorsieht.

Da allerdings auch 1 297 300 Euro an Einnahmen erwartet werden, beläuft sich der Nettoaufwand für das Kreissäckel auf 4 387 500 Euro. Der Reinaufwand für die Jugendhilfe muss laut Haushaltsplan im kommenden Jahr um 710 000 Euro, das sind 19,3 Prozent, erhöht werden.

Landrat Hubert Faltermeier (Freie Wähler) machte für diese "immense Explosion der Ausgaben" den Gesetzgeber verantwortlich. Es würden von der Regierung ständig neue Regelungen geschaffen und die Kommunen müssten die finanziellen Folgen tragen, kritisierte Faltermeier. Auch die achtprozentige Erhöhung der Tariflöhne schlage natürlich auf die Ausgaben durch.

Um die Konsolidierung des Kreishaushaltes voranzutreiben, habe man die Zuschüsse für Jugendarbeit von Kirchen und Sozialverbänden auf dem Vorjahresniveau gedeckelt. Faltermeier begründete dies mit der "nicht gerade einfachen Finanzlage" des Kreises.

Damit provozierte er den Widerspruch von Hubert König, dem Kreisgeschäftsführer der Kelheimer Caritas. Dieser rügte die seit Jahren "eingefrorenen Etat-Ansätze". "Der Bogen ist überspannt – uns geht finanziell die Luft aus", beklagte König. Der Kreis könne zum Beispiel die Tariferhöhungen für die Mitarbeiter bei der Mittel-Vergabe nicht einfach ausblenden, so der Caritas-Chef.

Doch der Landrat lehnte eine Erhöhung der Kreiszuschüsse an die Verbände strikt ab. Er verwies auf die schulpolitischen Herausforderungen und die pessimistischen Wirtschaftsprognosen. Für eine Erhöhung der Kreisumlage hätten wiederum die Gemeinden keine Verständnis, stellte Faltermeier fest. Trotz der Kritik wurden die auf dem Vorjahresniveau festgezurrten Förderanträge dann vom Gremium alle einstimmig gebilligt.

Den beträchtlichen Anstieg der Ausgaben begründete Josef Neumeier, der Leiter des Kreisjugendamtes, auch mit dem verstärkten Schutz der Kinder, welcher auf eine zunehmende Sensibilisierung der Bevölkerung zurückzuführen sei. Es gebe mehr Mitteilungen von Bürgern an das Kreisjugendamt wegen der Gefährdung des Wohles von Kindern.

Eine enorme Steigerung sei laut Neumeier bei der Förderung von Kindern im Kindergarten nötig. Hier müsse man die Ausgaben um 190 000 Euro auf 330 000 Euro schrauben.

Von Harald Rast
http://www.donaukurier.de/lokales/riedenburg/art602,1970987