Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen - Mitarbeiter-Entscheider-Fehlverhalten

Sachsen-Anhalt: Kommunen sparen bei Sozialarbeitern

Sachsen-Anhalt: Kommunen sparen bei Sozialarbeitern

Bildung
Kommunen sparen bei Sozialarbeitern
Sachsen-Anhalt: Minister Olbertz sieht Hilfe für Schulabbrecher in Gefahr
VON HENDRIK KRANERT, 13.03.09, 13:33h, aktualisiert 13.03.09, 19:32h
Unterricht
Eine Studie zu Schulabbrechern in Sachsen-Anhalts zeigt erschreckende Ergebnisse. (FOTO: DPA)
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MAGDEBURG/MZ. Einige Kommunen in Sachsen-Anhalt unterlaufen offenbar das neue Programm der Landesregierung zur Senkung der Schulabbrecherquote. Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz (parteilos) sagte am Freitag, es gebe Hinweise "aus Oberzentren, die das Geld nehmen und ihre eigenen Angebote zurückfahren" würden. Es würden Mitarbeiter aus der freien Jugendhilfe abgezogen und an anderer Stelle eingesetzt. Olbertz fürchtet, "dass das nicht nur ein punktuelles Problem ist". Sachsen-Anhalt hatte vor zwei Wochen ein Programm gestartet, für das bis 2013 rund 59 Millionen Euro aus Fördermitteln der Europäischen Union zur Verfügung stehen. Damit sollen 150 Schulsozialarbeiter eingestellt und Netzwerke gegen Schulversagen gegründet werden.

Olbertz sagte, dass der Rückzug von Kommunen aus bestehenden Angeboten momentan noch nicht ins Gewicht falle, aber spätestens 2013 gar keine Angebote mehr existierten, wenn auch das neue Förderprogramm der EU auslaufe. "Ich fürchte, dass sich die Situation dann verschärft", so Olbertz.

Olbertz wies Kritik an der Auswahl von Schulen für ein EU-finanziertes Bauprogramm zurück. Dafür stehen 203 Millionen Euro zur Verfügung, 100 Millionen Euro für 37 Projekte hat das Ministerium vor kurzem bewilligt. Dabei kamen etwa im Kreis Wittenberg und in Magdeburg Schulen zum Zuge, die von den Stadträten und Kreistagen nicht auf Position eins der Prioritätenliste gesetzt wurden. "Das Nonplusultra bei der Entscheidung war das pädagogische Konzept und nicht, ob in einer maroden Schule eine Wand neu verputzt werden muss." Olbertz empfahl den Kreisen, die pädagogischen Konzepte an jenen Schulen zu überarbeiten, die bei der zweiten Förderrunde berücksichtigt werden sollen.

Olbertz kündigte zudem an, den Schulen mehr finanzielle Selbständigkeit verschaffen zu wollen. Schulen soll ein Budget zur Verfügung gestellt werden, womit diese eigenständig auch zeitweilige Personalprobleme lösen oder Honorarkräfte etwa Chorleiter finanzieren können.
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