Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen - Mitarbeiter-Entscheider-Fehlverhalten

Schulleiter fürchten um Sprachförderung

Schulleiter fürchten um Sprachförderung

Schulleiter fürchten um Sprachförderung
Erzieher-Stellen für Deutschunterricht in Grundschulen nur noch auf Antrag der Eltern
Von Florentine Anders

Sprachförderung an Ganztagsgrundschulen könnte künftig erschwert werden. Das jedenfalls fürchten die Schulleiter und berufen sich auf Pläne der Bildungsverwaltung, die Vorgaben zur Ausstattung mit Erziehern zu verändern. Danach soll es die zusätzlichen Erzieher an gebundenen Ganztagsschulen mit vielen Kindern nichtdeutscher Herkunft gar nicht mehr oder nur noch auf Antrag der Eltern geben. Die Mütter und Väter sollen sich den besonderen Förderbedarf vom Jugendamt attestieren lassen. Bei der Vereinigung der Berliner Schulleiter stößt diese Absicht des Senats auf Empörung.
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"Gebundene Ganztagsschulen sind vorrangig in sozialen Brennpunktgebieten. Die Personalausstattung ist jetzt schon zu knapp", sagt Erhard Laube, Vorsitzender der Vereinigung. Laube leitet die Spreewald-Grundschule in Schöneberg mit gebundenem Ganztagsbetrieb bis zur vierten Klasse. "Für uns würden dadurch drei Stellen zur Sprachförderung wegfallen." Bei einem Ganztagsbetrieb bis zur sechsten Klasse wären fünf bis sechs Stellen gefährdet. Denn die Schulleiter rechnen nicht damit, dass die Eltern von nichtdeutschen Kindern, die oft aus bildungsfernen Schichten kommen, tatsächlich zum Jugendamt gehen und eine Sprachförderung für ihr Kind beantragen. "Das ist Bürokratie pur", sagt Laube. Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert den Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) auf, von den Plänen Abstand zu nehmen.

Bisher bekommen alle Ganztagsgrundschulen, offene und gebundene, zusätzliche Erzieherinnen, wenn mindestens 40 Prozent der Schüler nichtdeutscher Herkunft sind.

"Es ist pädagogisch und bildungspolitisch überhaupt nicht zu vertreten, Erzieherstellen für Sprachförderung zu streichen", sagt Rosemarie Seggelke, Vorsitzende der GEW Berlin. Es sei auch nicht nachvollziehbar, warum die gebundenen Ganztagsschulen mit verpflichtendem Unterricht bis 16 Uhr hier schlechter gestellt werden sollen als Grundschulen mit Hortbetrieb am Nachmittag.

Die Senatsbildungsverwaltung versucht die Wogen zu glätten. "Die in Rede stehende Verwaltungsvorschrift ist angehalten worden", beruhigt Bildungsstaatssekretär Eckart Schlemm. Bei der Überarbeitung der Organisationsrichtlinien würden alle fachlichen Argumente der Betroffenen in die Beratung aufgenommen. Im Übrigen gelte die Zusage von Senator Jürgen Zöllner (SPD), dass es keinerlei Verschlechterung der Ausstattung zum nächsten Schuljahr geben wird, sagt Pressesprecher Kenneth Frisse.

Aus der Berliner Morgenpost vom 22. September 2007
http://www.morgenpost.de/content/2007/09/22/berlin/922731.html