Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen - Mitarbeiter-Entscheider-Fehlverhalten

Sozialdienst überlastet?

Sozialdienst überlastet?

Stadt und Landkreis Lüneburg

Sozialdienst überlastet?
Erste Mitarbeiterin hat sich im Dezember beklagt - Kreisverwaltung will jetzt reagieren

ca Lüneburg. Mehrere Mitarbeiter des Allgemeinen Sozialdienstes beim Landkreis fühlen sich überlastet und haben dies ihrer Vorgesetzten bereits im Dezember schriftlich mitgeteilt. Das bestätigt Landrat Manfred Nahrstedt. Laut Verwaltungschef sind drei Meldungen im Dezember eingegangen, eine weitere am 29. Januar und eine fünfte am 4. Februar. Die beiden letzten scheinen aus Sicht Nahrstedts "mit dem tragischen Tod eines Kindes" auf dem Kreideberg zu tun zu haben: Vermutlich wollten sich die Beschäftigten schützen, sollte es zu einem ähnlichen Schicksal wie jüngst in der Stadt auch im Kreis kommen.

Wie schon das Wort sagt, erklärt ein Mitarbeiter mit einer Überlastungsanzeige, dass er glaubt, seine Arbeit nicht mehr sorgfältig erledigen zu können. Eine Schutzfunktion: Denn passiert etwas, muss sich auch der Vorgesetzte verantworten.

Während im Kreishaus gemunkeln wird, dass die Überlastungsanzeigen lange schmoren, ohne dass etwas geschehen sei, erkennt Nahrstedt keine Verzögerungen. Der Ablauf aus seiner Sicht: Am 11. Dezember sei die erste Meldung bei der Vorgesetzten eingegangen, von dort sei das Schreiben an den Chef des Jugendamtes, Karsten Zenker-Bruns, übermittelt worden, am 19. Dezember sei der Fall Fachbereichsleiter Martin Wiese gemeldet worden. Dann hätten die Weihnachtsferien begonnen. Am 14. Januar hätten die Zuständigen Gespräche geführt. Am 3. Februar habe die unmittelbare Vorgesetzte Termine mit den Betroffenen vereinbart, am 18. Februar sollen sie gehört werden - zwei Monate nach der ersten Meldung.

Laut Nahrstedt haben sich die Sozialbehörden des Kreises schon nach dem Fall Kevin in Bremen anders aufgestellt. Wie berichtet, war die Leiche des Zweijährigen im Oktober 2006 in einem Kühlschrank gefunden worden. Der Ziehvater soll den Jungen schwer misshandelt haben. Dem Bremer Jugendamt wurden schwere Versäumnisse in der Betreuung nachgewiesen.

Landrat Nahrstedt sagt, dass die Verwaltung nach den Meldungen aus dem Sozialdienst für Abhilfe sorgen wolle. Der bisherige Ablauf sei aus seiner Sicht in Ordnung. Er verlasse sich bei Lösungen auf seine leitenden Mitarbeiter Wiese und Zenker-Bruns: "Ich kenne nicht alle Einzelheiten." Zu klären sei, ob zusätzliches Personal benötigt werde oder ob "Aufgabenschwerpunkte verlagert oder zurückgestellt werden können".
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