Itzehoe: Sexueller Misbrauch durch Kinderhortleitung
Prozess wegen Missbrauch in Hort droht wegen Befangenheit zu platzen
Itzehoe (ddp). Wegen Befangenheit einer Sachverständigen droht der Prozess gegen die ehemalige Leiterin eines Elmshorner Kinderhorts und ihren Ehemann bereits am zweiten Verhandlungstag zu platzen. Die 3. große Jugendkammer des Landgerichts Itzehoe gab gestern einem entsprechenden Antrag der Verteidigung gegen eine psychiatrische Sachverständige statt, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. Die Frau hatte zuvor während einer Verhandlungspause mit einem Fernsehteam in einem Interview über Details aus den Prozessakten gesprochen.
Durch die notwendige Bestellung eines neuen Gutachters werde eine Prozesspause von mehreren Wochen bis Monaten erwartet, sagte die Sprecherin auf Anfrage. Der Sachverständige muss Gutachten zur Glaubwürdigkeit der Kinder anfertigen.
Der 60 Jahre alte Ehemann der Kinderhort-Leiterin soll vom Frühjahr 2005 bis August 2006 in 20 Fällen Kinder unsittlich berührt haben. Seine 55 Jahre alte Frau muss sich wegen Beihilfe zum sexuellen Missbrauch von Kindern in mindestens elf Fällen verantworten.
08.06.2007 SR
http://www.e110.de/artikel/detail.cfm?pageid=67&id=82116