Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen - Weibliche Gewalt

Anklage gegen Mutter der ermordeten Amani

Anklage gegen Mutter der ermordeten Amani

Anklage gegen Mutter der ermordeten Amani

Achtjährige verblutete in Parkanlage - Tatverdächtige schweigt
Von Peter Oldenburger

Fünf Monate nachdem die achtjährige Amani K. mit durchschnittener Kehle in einem Wilmersdorfer Park gefunden wurde, ist gegen die Mutter des Mädchens Anklage erhoben worden. Die Berliner Staatsanwaltschaft wirft Teshua K. Mord aus Heimtücke vor.

Ein Geständnis der 32 Jahre alten Frau liegt indes nicht vor. "Die Angeklagte behauptet, sie habe mit der Tat nichts zu tun", sagte gestern der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Michael Grunwald. Auch das mögliche Motiv für das Verbrechen liegt im Dunklen.

Eine Spaziergängerin, die mit ihrem Hund unterwegs war, hatte Amani am Vormittag des 5. Mai in der Grünanlage in der Nähe eines Regenauffangbeckens hinter der Kreuzkirche entdeckt. Das Kind lag mit durchschnittener Kehle auf einer Parkbank neben einem Weg in seinem Blut. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des Mädchens feststellen.

Die aus Westafrika stammende Teshua K. hatte sich nach Angaben der ermittelnden 4. Mordkommission am Tag des Verbrechens nach Hamburg abgesetzt, war jedoch einen Tag später nach Berlin zurückgekehrt. Zu diesem Zeitpunkt stand die Frau bereits unter dringendem Tatverdacht. Am späten Abend des 6. Mai war sie an der Wohnung ihres Hausmeisters an der Forckenbeckstraße aufgetaucht und wurde kurz darauf festgenommen. Obwohl sie sich in den Vernehmungen nicht zum Tatvorwurf äußerte, erging einen Tag später Haftbefehl gegen die 32-Jährige.

Das Motiv für die grauenvolle Bluttat ist noch rätselhaft. Möglicherweise handelte es sich um eine Kurzschlusshandlung. Es gab Gerüchte um einen Geliebten der Mutter, die bislang unbestätigt blieben.

Der damalige Freund der Beschuldigten hatte sich aus freien Stücken bei der ermittelnden Mordkommission gemeldet und ausgesagt. Die Ehe der mutmaßlichen Kindesmörderin mit Amanis leiblichem Vater war gescheitert und 2006 geschieden worden. Mietschulden häuften sich an, zur Jahreswende kam es schließlich zur Räumungsklage. Das Jugendamt Charlottenburg-Wilmersdorf hatte sich vergeblich für eine Einigung mit dem Vermieter eingesetzt.

Kurz vor Ostern zogen Mutter und Kind in ein Wohnheim für Obdachlose und Asylbewerber. Die Einrichtung liegt nur etwa 250 Meter vom Schauplatz des Verbrechens entfernt.

Wichtige Indizien fehlen
Fraglich ist, ob bis zur Hauptverhandlung vor dem Landgericht - die Termine stehen noch nicht fest - zwei sehr wichtige Indizien auftauchen. Zwar hatte die Polizei damals den Fundort weiträumig abgesperrt und bei der Spurensuche 100 Beamte und Spürhunde eingesetzt; aber trotz der akribischen Suche wurde die Tatwaffe, vermutlich ein Messer, bis heute nicht gefunden. Auch das rosafarbene Kinderrad, mit dem Amani unterwegs gewesen sein musste, ist nicht gefunden worden.

Aus der Berliner Morgenpost vom 11. Oktober 2007
http://www.morgenpost.de/content/2007/10/11/berlin/925976.html