Ragnar nimmt einen weiteren Zug und meint dann zu Anko:
"Nun mein junger Freund, da scheint ihr Euch ja wirklich besser auszukennen, als ich, erzählt doch mehr über das Verhalten eines Spions, das interessiert mich."
Mit einem Augenzwinkern zu Jarim und mit genüsslichem weiterpaffen, lehnt sich der ehemalige Waibel in seinem Stuhl zurück.
Gernot nickt zu Ragnar und meint
"Auch ihr folgt dem Ruf der Göttin, wenn auch einem anderen als ich, dennoch oder noch viel mehr deswegen würde ich es gerne sehen wenn unsere Wege noch ein Stück gemeinsam verlaufen. Und was ihr sagt ist nicht ohne Grund. Gerade der Felscher scheint mir eine gebeutelte Seele zu sein, aber vielmehr deswegen sollten wir uns seiner annehmen. Bei den Spionen habe ich kein großes Bedenken denn dies scheint mir eine einfache logische Aufgabe. Seht wie der Scholastische Syllogismus dies lösen mag. Prämisse Primo: Es gebe Spione in der Legion. Prämisse Sekundo: Die Dreie seien nicht Legionäre bis Dato. Terzio et Concluso: Die dreie können nicht die erwähnten Spione sein. Das sei noch kein Grund für unvorsichtigkeiten, doch sollten wir vorerst an das Gute in ihnen denken. Doch sei dies nur meine bescheidene Meinung, die Entscheidung obliege natürlich euch."
Anko beugt den Kopf in Richtung des Priesters
"Ich danke euch dafür, dass ihr euch für uns einsetzt."
Dann wendet er sich wieder Ragnar:
"Ich muss leider zugeben das ich schon ein paar mal mit Spionen zu tun da meine Familie eine der Mächtigsten in unserem Land ist. Die sind die ersten die alle mögen und reden wie wie ein Fluß"
Skargon, dessen Augen ständig von seinem leeren Becher zum Weinkrug wandern, blickt auf:
"Nunja ich kann meinem Freund da nur zustimmen. Denn was bringt ein Spion, wenn er keine Informationen beschaffen kann? Und das kann er nicht, wenn er nicht spricht. Letzendlich liegt es aber nicht in meiner Macht, dies zu Entscheiden, in eurer aber soweit ich weiß auch nicht, Ragnar. Ich kann euch nur versichern, dass ich niemals irgendwelche Informationen an Fremde herausgeben würde und, um auf die Worte des Priesters zurückzukommen, wieso sind alle hier Anwesenden in die Legion gekommen? Auch sie könnten Spione sein. Ich kann nur an euch appellieren, an das Gute im Menschen zu glauben, beweisen kann ich es nicht. Solltet ihr euch gegen eine Einschreibung entscheiden, so sagt es offen, ich werde auch einen anderen Weg finden, zu überleben. Und möglicherweise kann ich dann eines Tages, vielleicht in weniger schweren Zeiten, doch noch der Legion beitreten"
Gernot blickt Anko streng an und erwiedert auf dessen Worte.
"Ihr solltet mir nicht danken. Ich sprach einzig aus, was die Ratio uns lehrt. Vielmehr jedoch solltet ihr mir nicht danken, da die Entscheidung ein Legionär zu werden keine ist für die man einem anderen Dankt, denn vielmehr die des anderen Dank erzwingt. Zwar mag der Glanz der Legion dann auf euch strahlen, doch ist dieser hart erkämpft. Der Weg des Ledionärs sollte der eines Wächters des Königreiches und Bewahrer der Tugenden sein junger Kämpe. Ihr solltet vorsichtiger mit eurem Dank sein, denn dieser Weg mag sicherlich kein leichter sein."
Er lächelt kurz auf eine versonnen aber ernste Art und Weise
"Zumindest, sollte er das nicht. Denn wie das Feuer heiß sein muss um einen guten Stahl zu schmieden, so ist es mit dem Weg eines Jüngling der voller Träume, zum Manne der sich seiner Pflicht bewusst. Nun aber ich denke das hat der Weibel ja schon sehr treffend bemerkt. Möge Lasanna euch die Einsicht gewähren diesen Weg aufrecht zu gehen, so er sich euch öffnet."
Jarim, der dem Gespräch mit der doch aprupt wachsenden Zahl an Teilnehmern interressiert zugehört hat, hört auf sinnierend seinen Becher zu drehen.
"Nun Gernot, ihr habt euch im Laufe des Einsatzes, selbst für einen Priester Lasanas, doch stark als Menschenfreund und Leitbild im Glauben gezeigt. Von daher wäre es gewiss eine Moralische Untestützung für die Truppe wenn ihr zugegen wärt.
Zusätzlich gibt es immer wieder auch Aufgaben die einen Wachen Geist und auch hohen Intellekt erfordern. Auch hier wärt ihr von großem Nutzen.
Aber vor allem hat mich heute die geistige Haltung einiger Legionäre erschreckt, die bisher nicht so oft Teil meiner Truppe waren. ...
Ich habe ihnen zwar als Strafe 3 Tage Buße im Lasana Kloster aufgetragen, aber es würde nicht schaden, wenn sie von jemanden wie euch zu doch grundlegenden Tugenden der Steinbrücktaler Legion hingeführt würden, um nur einmal die zuvor genannte pietät zu erwähnen."
"Von daher seid ihr in meiner Truppe immer wilkommen, und ich werde auch meinen Vorgesetzen euch gegenüber meine Empfehlung aussprechen.
Als einziger Punkt wo ich aber nachhaken muss ist das ihr euch zwar Langfristig natürlich nach eurem eigenen Gutdünken verhalten könnt, aber in Gefahrensituationen, zum Schutze aller, auf den befehlshabenden Waibel hört. Das wird natürlich nur äußerst selten geschehen, und gewiss keinen Angriffsbefehl enthalten, aber es gibt auf dem Felde durchaus Situationen, wo eine Gewisse Vorsicht geboten ist."
"Um nun zu dem Verräter zu sprechen zu kommen, ich kenne zwar euren Ratio, Syllogismus und Concluso nicht, habe inzwischen genug Erfahrung gesammelt um zu wissen, wenn der Feind sich so stark für die Legion interessiert und einen Informanten einschleust, dann ist es wahrscheinlich dass es mehrere gibt."
Er pausiert kurz für einen Schluck wein.
"Und ich muss Ragnar hier rechtgeben: Ein überfall von Harthoranhängern, bei dem zwei Wachen eines Entführungsopfers überleben, wobei nur einer davon den Anschein macht kampfesunfähig gewesen zu sein, ist wahrscheinlich heute das erste mal passiert. Auch ist beim Verletzten die Krankheit erst viel Später ausgebrochen, nach einer erneuten Verwundung. Hier müssen einfach Bedenken zurückbleiben!
Allerdings habe ich bei den Beiden ein gutes Gefühl, und die Sache ist nicht genug um den Beiden von meiner Seite den Eintritt in die Legion zu verwehren.
Schlimmer steht es noch mit dem Feldscher, zwar ist es richtig das man ihn bekehren sollte, aber es ist unmöglich jemanden der Zugibt, einen Mord zu begehen, wenn das Opfer nur genug Geld dabeihat hier aufzunehmen. Hier müsste sich schon einiges Ändern ..."
Er wendet sich zu Anko und Skargon.
"Gut gut, ich werde noch heute Abend Unterlagen vorbereiten und ihr könnt schon morgen als Rekruten mit uns reisen. Endgültig ist das ganze jedoch erst, wenn ihr euch in Freiendock den zuständigen Personen vorgestellt habt und auch diese dazu bereit sind für euch zu bürgen. Fasst diese Reise als eure erste Prüfung in der Legion auf. Auch ist es zwar wahrscheinlich, aber nicht selbstverständlich, dass ihr in dieses Manipel kommt.
Ach da kommt ja Marunja, sie hat wohl die Übersetzung fertig"
Marunja betritt den Raum. Erstaunt blickt sie auf die versammelte Menge.
"Zum Gruße. Hab ich denn etwas verpasst? Gibt es eine Versammlung? Wie auch immer, ich habe den ersten Brief übersetzt"
Marunja reicht Jarim das Dokument.
"Angeblich haben wir Feinde innerhalb der Legion. Hoffentlich nicht viele und hoffentlich nicht mächtig. Für das zweite Schriftstück brauche ich noch etwas Zeit, auf jeden Fall ist das wohl nichts aktuelles sondern ein älteres Dokument. Deswegen dachte ich, ich bringe das erste doch schonmal vorbei. Nunja ich sollte dann wohl gleich weitermachen."
Zögerlich dreht sich Marunja um und schielt dabei nach der Karaffe mit Wein die auf dem Tisch steht.
Ich würde gerne auf geistiger Ebene mit dir kämpfen - aber wie ich sehe bist du unbewaffnet
Jarim, der Marunjas schielen wohl bemerkt hat antwortet:
"Gut gemacht Marunja, schau mal was Gregor noch gefunden hat, Nicht-Essig.
Nimm dir ruhig einen Krug"