Kinder schreien stumm - Offtopic

Kinderschänder "Opfer" von Selbstjustiz

Kinderschänder "Opfer" von Selbstjustiz

Ich habe vor ein paar Tagen einen Bericht im Fernsehen gesehen, wo ein Mann der ein Kind missbraucht hat, von den empörten Dorfbewohnern zuerst gefoltert und dann bei lebendigen Leib verbrannt wurde, nachdem der Bürgermeister ihn aus dem Gefängniss entlassen hatte.

Was haltet ihr von so etwas? Ich sage ganz klar: Ich empfinde kein Mitleid, aber bin gegen so eine Art von Selbstjustiz. Wenn ich mir jetzt überlege dieser Mann wäre mein Missbraucher gewesen ... Was sollte mir sein Tod bringen? Bringt es mir meine Kindheit zurück? Kann es mir die Erinnerung nehmen? Kann es mich wieder lebendig machen?

Genau, dass kann es eben nicht. Sein Tod würde nichts daran ändern, dass es mir schei**e geht. Sein Tod könnte auch nicht die Zeit zurückdrehen und alles ungeschehen werden lassen. Von daher bin ich gegen eine [von einigen Menschen durchaus geforderte] Todesstrafe.

Denn es bringt nichts. Es bringt einem "Opfer" nichts, es bringt den Angehörigen und Freunden nichts. Der Schmerz bleibt trotzdem.

Eure Meinung interessiert mich!

Re: Kinderschänder "Opfer" von Selbstjustiz

Huhu Judith!

Zitat:
Ich habe vor ein paar Tagen einen Bericht im Fernsehen gesehen, wo ein Mann der ein Kind missbraucht hat, von den empörten Dorfbewohnern zuerst gefoltert und dann bei lebendigen Leib verbrannt wurde, nachdem der Bürgermeister ihn aus dem Gefängniss entlassen hatte.

Was haltet ihr von so etwas? Ich sage ganz klar: Ich empfinde kein Mitleid, aber bin gegen so eine Art von Selbstjustiz. Wenn ich mir jetzt überlege dieser Mann wäre mein Missbraucher gewesen ... Was sollte mir sein Tod bringen? Bringt es mir meine Kindheit zurück? Kann es mir die Erinnerung nehmen? Kann es mich wieder lebendig machen?Nein, kann es nicht. Aber hat das ganze Dorf das sozusagen "einstimmig beschlossen und durchgeführt"? Ich kann mir nämlich nicht vorstellen - nicht in Deutschland, und eigentlich auch nicht sonst wo auf der Welt -, dass ein ganzes Dorf ausschließlich aus solch skurpellosen Leuten besteht.

Ich möchte euch nicht zu nahe treten, die ihr überlebt habt, aber bitte versteht mich nicht falsch: Ich weiß, dass euer Schmerz jetzt (!) groß ist. Aber ich denke, dass die Qualen im Moment der Folter und des Feuertodes für den Täter größer waren, als die für euch. Und wenn dann jeder in seiner Selbstjustiz so weitermachen würde, flögen irgendwann Atombomben auf die Häuser von Taschendieben ...

Zitat:
Genau, dass kann es eben nicht. Sein Tod würde nichts daran ändern, dass es mir schei**e geht. Sein Tod könnte auch nicht die Zeit zurückdrehen und alles ungeschehen werden lassen. Von daher bin ich gegen eine [von einigen Menschen durchaus geforderte] Todesstrafe. Meinst Du das jetzt auf M*ssbrauch bezogen, oder ganz allgemein?

Zitat:
Denn es bringt nichts. Es bringt einem "Opfer" nichts, es bringt den Angehörigen und Freunden nichts. Der Schmerz bleibt trotzdem.Ich weiß, es klingt sehr hart, aber ich kann mich deiner Meinung nicht anschließen (genauer gesagt habe ich (noch) keine Meinung dazu, bin ja erst 15 ...): Wer oder was sollte jemandem, der tötet (ich meine Mord und nicht Missbrauch), das Recht geben, weiterhin seinem Leben zu frönen?

Zitat:
Eure Meinung interessiert mich! Ich diskutiere gerne über sowas ;-)

Liebe Grüße,
Peter

Re: Kinderschänder "Opfer" von Selbstjustiz

Nein, kann es nicht. Aber hat das ganze Dorf das sozusagen "einstimmig beschlossen und durchgeführt"? Ich kann mir nämlich nicht vorstellen - nicht in Deutschland, und eigentlich auch nicht sonst wo auf der Welt -, dass ein ganzes Dorf ausschließlich aus solch skurpellosen Leuten besteht.

- Ich habe Fernsehaufnahmen gesehen, die das ganze Szenario gefilmt haben. Das waren wirklich seeehr viele Menschen ...

Ich möchte euch nicht zu nahe treten, die ihr überlebt habt, aber bitte versteht mich nicht falsch: Ich weiß, dass euer Schmerz jetzt (!) groß ist. Aber ich denke, dass die Qualen im Moment der Folter und des Feuertodes für den Täter größer waren, als die für euch. Und wenn dann jeder in seiner Selbstjustiz so weitermachen würde, flögen irgendwann Atombomben auf die Häuser von Taschendieben ...

- Hier möchte ich darauf hinweisen, dass deine und meine Phantasie nicht ausreicht um in den Kopf eines Täters zu steigen, der gerne quält. Erinnerst du dich noch was ich von 24 Std erzählt habe? Oder lies dir die Beschreibung zu "Vater unser in der Hölle" durch und du wirst sehen, dass einigen Kindern ebenfalls Folter angetan wurde, während man sie vergewaltigte und missbrauchte ...

> Genau, dass kann es eben nicht. Sein Tod würde nichts daran ändern, dass es mir schei**e geht. Sein Tod könnte auch nicht die Zeit zurückdrehen und alles ungeschehen werden lassen. Von daher bin ich gegen eine [von einigen Menschen durchaus geforderte] Todesstrafe.

Meinst Du das jetzt auf M*ssbrauch bezogen, oder ganz allgemein?

- Allgemein.

> Denn es bringt nichts. Es bringt einem "Opfer" nichts, es bringt den Angehörigen und Freunden nichts. Der Schmerz bleibt trotzdem.

Ich weiß, es klingt sehr hart, aber ich kann mich deiner Meinung nicht anschließen (genauer gesagt habe ich (noch) keine Meinung dazu, bin ja erst 15 ...): Wer oder was sollte jemandem, der tötet (ich meine Mord und nicht Missbrauch), das Recht geben, weiterhin seinem Leben zu frönen?

Was meinst du damit?

LG
Traene

Re: Kinderschänder "Opfer" von Selbstjustiz

Hallo nochmal :-)!

Zitat:
- Ich habe Fernsehaufnahmen gesehen, die das ganze Szenario gefilmt haben. Das waren wirklich seeehr viele Menschen ... mmh.....

Zitat:
Ich möchte euch nicht zu nahe treten, die ihr überlebt habt, aber bitte versteht mich nicht falsch: Ich weiß, dass euer Schmerz jetzt (!) groß ist. Aber ich denke, dass die Qualen im Moment der Folter und des Feuertodes für den Täter größer waren, als die für euch. Und wenn dann jeder in seiner Selbstjustiz so weitermachen würde, flögen irgendwann Atombomben auf die Häuser von Taschendieben ...

- Hier möchte ich darauf hinweisen, dass deine und meine Phantasie nicht ausreicht um in den Kopf eines Täters zu steigen, der gerne quält. Erinnerst du dich noch was ich von 24 Std erzählt habe?24 Stunden .... hmm, nein, weiß ich nicht mehr. Wann war das denn?

Zitat:
Oder lies dir die Beschreibung zu "Vater unser in der Hölle" durch und du wirst sehen, dass einigen Kindern ebenfalls Folter angetan wurde, während man sie vergewaltigte und missbrauchte ... Entschuldige, dass ist so direkt frage, aber Du musst ja nicht antworten: Wurdest Du gef*lt*rt?!

Zitat:
> Genau, dass kann es eben nicht. Sein Tod würde nichts daran ändern, dass es mir schei**e geht. Sein Tod könnte auch nicht die Zeit zurückdrehen und alles ungeschehen werden lassen. Von daher bin ich gegen eine [von einigen Menschen durchaus geforderte] Todesstrafe.
> Denn es bringt nichts. Es bringt einem "Opfer" nichts, es bringt den Angehörigen und Freunden nichts. Der Schmerz bleibt trotzdem.

Ich weiß, es klingt sehr hart, aber ich kann mich deiner Meinung nicht anschließen (genauer gesagt habe ich (noch) keine Meinung dazu, bin ja erst 15 ...): Wer oder was sollte jemandem, der tötet (ich meine Mord und nicht Missbrauch), das Recht geben, weiterhin seinem Leben zu frönen?

Was meinst du damit?Ich stelle mir des Öfteren die Frage, ob ein Mörder das Recht zu leben hat. Und da ich da selbst keine Antwort drauf gefunden habe, hab ich eben mal Dich gefragt.

Da wird's nämlich kompliziert: Das Recht auf Leben wird durch die Menschenrechte gerechtfertigt. Die Menschenrechte werden durch die einzigartige Schaffung der Menschen durch (einen) Gott gerechtfertigt. Gehen wir aber mal davon aus, dass es keinen solchen gibt (Du glaubst ja genauso wenig dran wie ich; wenn Du möchtest, erklär ich Dir gerne, was ich darüber genau denke und weshalb für mich die Existenz eines Gottes, zumindest des christlichen, sehr unwahrscheinlich ist ...): Hat man denn dann nicht das Problem, das Recht auf Leben durch nichts mehr rechtfertigen zu können? Oder anders: Gibt es überhaupt ein Recht auf Leben?

Es ist klar, dass in der Gesellschaft kein Zusammenleben (nicht im Sinne von Leben an sich, sondern von miteinander auskommen) wohl nicht gewährleistet wäre, dürfte jeder morden, so viel er wollte.

Andererseits: Warum sollten Mörder denn auch in dieses System eingebunden werden? Sie haben sich damit sozusagen klar gegen die Gesellschaft gestellt, warum sollen sie weiter leben dürfen, warum sollen sie nicht "abgeschaltet" werden? Das hätte zwei Vorteile:
1. Sie könnten nicht wieder Morde oder andere Straftaten begehen
2. Sie würden kein Geld mehr kosten.

Ich weiß, dass das alles ziemlich krass klingt, es sind auch nur Gedanken aus ein paar grundlegenden Überlegungen heraus, und nicht meine Meinung, denn ich schrieb ja schon, dass ich in diesem Gebiet keine Meinung habe.

Hoffe, das war jetzt nicht zu viel, und Du antwortest trotzdem, auch, wenn's schwer wird ;-)

Peter

Re: Kinderschänder "Opfer" von Selbstjustiz

nur ganz kurz:

ich habe jetzt nicht alles ganz genau gelesen (muss lernen) möchte aber nur eines sagen:

Ob ein Mörder leben soll oder nicht, ist eine berechtigte Frage. Doch bedenke eines: tötest du ihn, machst du das gleiche wie er gemacht hat.

Viele Menschen sagen, dass man den Tätern das gleiche antuen soll, wie sie den Opfern...Ich finde diese Menschen vergessen bei solchen Aussagen vollkommen, dass sie dann nicht besser sind, wie der Täter, dass sie sich zum Täter machen...


Ursi

Re: Kinderschänder "Opfer" von Selbstjustiz

24 Stunden .... hmm, nein, weiß ich nicht mehr. Wann war das denn?

24 Std. auf Sat1 - Sehr detailierter Bericht ,sehr viele Bilder von Kindern, sehr schockierend, sehr triggernd, unvorstellbar grausam. Frz. Reporter über die Missbrauchs-Fälle in Frankreich und wie groß dieses Netz ist



Nun, du hast sicherlich Recht, dass ein Verbrecher, dann nicht mehr morden oder so kann. Und das er ja letzendlich auch nichts mehr kostet. Aber das er nicht mehr mordet zum Beispiel, dafür gibt es Gefängnisse ... Okay, aber jetzt überleg mal wie oft jemand ausbricht? Sooo oft nicht ... Obowhl da auch was getan werden müsste. Aber welche Genugtuung gibt mir jetzt zB "sein" Tod? Nichts? Ja stimmt.

So, bin müde, deswegen eine kurze Antwort. Ich geh schlafen

Re: Kinderschänder "Opfer" von Selbstjustiz

Huhu Ursi,

Zitat:
Ob ein Mörder leben soll oder nicht, ist eine berechtigte Frage. Doch bedenke eines: tötest du ihn, machst du das gleiche wie er gemacht hat.Es geht ja nicht darum, sie zu töten, sondern es geht darum, ob sie (noch) ein Recht auf Leben haben. Sollte das nicht der Fall sein, heißt das ja nicht, dass sie gleich getötet werden.

Zitat:
Viele Menschen sagen, dass man den Tätern das gleiche antuen soll, wie sie den Opfern...Ich finde diese Menschen vergessen bei solchen Aussagen vollkommen, dass sie dann nicht besser sind, wie der Täter, dass sie sich zum Täter machen...Das kommt IMO auf die Todesart an.

Liebe Grüße aus http://www.wuerzburg.de/ :-)
Peter

Re: Kinderschänder "Opfer" von Selbstjustiz

Guten Nachmittag Judith :-)

Zitat:
24 Std. auf Sat1 - Sehr detailierter Bericht ,sehr viele Bilder von Kindern, sehr schockierend, sehr triggernd, unvorstellbar grausam. Frz. Reporter über die Missbrauchs-Fälle in Frankreich und wie groß dieses Netz istStimmt, hast Du mal erzählt, ist aber schon ein halbes Jahr her oder so.
http://www.sat1.de/24h/ übrigens ... die Liste der aktuellen Themen ist grade nicht verfügbar, aber ich würde das "gerne" mal sehen.

Zitat:
Nun, du hast sicherlich Recht, dass ein Verbrecher, dann nicht mehr morden oder so kann. Und das er ja letzendlich auch nichts mehr kostet. Aber das er nicht mehr mordet zum Beispiel, dafür gibt es Gefängnisse ... Okay, aber jetzt überleg mal wie oft jemand ausbricht? Sooo oft nicht ... Obowhl da auch was getan werden müsste. Aber welche Genugtuung gibt mir jetzt zB "sein" Tod? Nichts? Ja stimmt. Ich will ja nicht diskussionsbestimmend sein, aber m.E. ging es nicht darum, was der Normalbürger (wenn ich Dich mal so bezeichnen darf) davon hat, sondern ob der Mörder noch ein Recht auf Leben hat.

Die Schlussfolgerung wäre nämlich, dass, wenn man ihnen kein Recht auf Leben zugestehen würde, sie nur Geld kosten würden und damit der Sinn des Mörderlebens nicht gerechtfertigt wäre.

Liebe Grüße aus Würzburg
Peter