Phantasy Star Online
SEED macht nicht immer nur Musik...
Mit Phantasy Star begann damals auf dem Master System meine Liebe zu Rollenspielen.
Keiner verstand so recht, was ich an einem Haufen Zahlen und langsamem Spielablauf so toll fand.
Aber es macht einfach Spaß, den eigenen Held aufzuleveln, immer neue Zauber und Gegenstände auszuprobieren, um für sich die beste Kombination zu finden.
Vor einigen Jahren kamen dann die Online-Rollenspiele in Mode: Menschen auf aller Welt, mit gleichen Trieben, schlossen sich zusammen, um das Böse zu bekämpfen.
Auch Sega schickt Euch nun wieder auf die Monsterjagd - offline, wie auch online.
Story:
Schauplatz dieses Martyriums ist das Gurhal Planeten System.
In ihm leben vier unterschiedliche Rassen friedlich zusammen doch das war nicht immer so: Nach Jahren des Krieges zwischen ihnen soll nun, zum Gedenken des 100 jährigen Friedens, eine große Feier stattfinden.
Doch diese wird jäh unterbrochen, als sich die Bewohner einer neuen Bedrohung ausgeliefert sehen - den SEEDs!
Aliens beschießen den Planeten mit Sporen, die alles natürliche Leben vergiften und zu aggressiven Lebensformen mutieren lassen.
Die Guardians rücken aus, um der Bedrohung Einhalt zu gebieten. Diese Armee, bestehend aus perfekt ausgebildeten Kämpfern, ist sozusagen die Polizei des Systems. In dem aus Kampf und Verwüstung entstehenden Chaos, finden sich auch Ethan Waber und seine Schwester wieder, welche den Feierlichkeiten beiwohnen wollten.
Ethan Waber, der feste Hauptcharakter des Spiels, ist der Sohn eines berühmten Guardians. Da er bereits als kleiner Junge seinen Vater verloren hat, ist er auf die Guardians aber nicht grad gut zu sprechen. Im Verlaufe des Spiels sieht er aber ein, dass sein Vater für eine Gute Sache gestorben ist und beschliesst, ebenfalls der Organisation beizutreten.
Was sich am Anfang als Aufnahmeprüfung ausgibt, mutiert schnell zum Kampf zur Erhaltung des ganzen Planetensystems und man durchläuft eine Story mit vielen Wendungen und Schicksalen.
Offline:
Wie schon erwähnt, schlüpft Ihr in die Haut des Helden Etahn Waber und Eure Truppe besteht meistens noch aus drei weiteren, ebenfalls vorgegebenen Mitstreitern.
Im Guardians HQ werden die Aufträge vergeben und es gilt diese auf verschiedensten Planeten zu erledigen.
Parum:
Hauptsächlich aus Wiesen bestehende Landschaft mit organischen Gegnern; dies ist die Heimat der CASTs. Eine Große Stadt lädt zum Bummeln ein und Treffpunkt vieler Guardians.
Neudaiz:
Wälder und Höhlen gilt es hier zu erforschen und die Heimat der Newmans. Ein riesiger Tempel schwebt über der Stadt, welche an die jap. Architektur erinnert.
Moatoob:
Wüstendlandstaft und Einöde bestimmen dort das Bild, in der städtischen Bar treffen sich allerhand zwielichtige Gestallten. Unterschlupf der Rouges (Schmuggler)
Nach erfolgreichem Abschließen der Aufgaben, gibt es dann einen schönen Batzen Geld und Erfahrungspunkte. Mit ersterem darf dann die Ausrüstung aufgepeppt werden und durch die Erfahrungspunkte werdet Ihr im Verlauf des Abenteuers immer stärker und die Gegner bekommen dies schmerzhaft zu spüren.
Online:
Im Gegensatz zum Story-Modus (offline) dürft Ihr hier zu Anfang Euren eigenen Helden basteln.
Es stehen alle vier Rassen zur Wahl:
Humans:
Die Einsteigerklasse und Alleskönner, sowohl im Nahkampf wie auch aus der Ferne, effektiv.
CASTs:
Erinnern an Androiden und sind mit technischen Waffen wahre Meister. Daher super geeignet für den Fernkampf mit Schusswaffen.
Können am Lv. 20 eine aufladbare Spezialwaffe abfeuern - Kabooom
Newmans:
Man erkennt sie an ihren kleinen, spitzen Ohren, sie sind die Magier unter den Guardians. Wer dem Gegner mit Feuerbällen zu Leibe rücken möchte, wird hier bestens bedient.
Beasts:
Wie der Name schon erahnen lässt, keine Frohnaturen und wahre Nahkämpfer. Haben ab Lv. 20 die Möglichkeit, sich in ein Beast zu verwandeln und dann ist Ende im Gelände.
Eure Wahl beeinflusst auch die Klasse, die zu Anfang gespielt wird. Ragner Fernkampf, Hunter Nahkämpfer oder Force Magier.
Mit der Zeit kann man dann noch in andere SubKlassen wechseln, die eine Mischung aus verschiedenen der Grundklassen sind.
Anders als im Story-Modus dürft Ihr die Welt frei bereisen und auf allen Planeten Aufgaben erledigen. Schließt Euch einer schlagkräftigen Truppe an, die online aus bis zu 6 statt 4 Kämpfern bestehen kann und zeigt den SEEDs, wer der mächtigste Krieger im Gurhal System ist.
Noch eine Anmerkung zum Schluss: Online darf sich nur getummelt werden, wer eine Guardians Lizenz besitzt. Kostet im Monat 9,99 € und ist im Moment nur per Kreditkarte zu beziehen.
Technik:
Waren zu Beginn der Phanasy Star Reihe die Teile 1-4 noch klassische RPGs, gingen die Online Teile schon immer in Richtung Echtzeit Hackn Slay.
Auch in PSU wird wieder in Echtzeit gehobelt, dass die Späne fliegen: Während die Nahkämpfer direkt in die Gegnerhorden dreschen, fliegt allerlei Leuchtendes aus den hinteren Reihen in die Masse.
Ob es nun Feuerbälle, Blitze, Projektile oder Laserwaffen sind es ist immer ordentlich was los auf dem Bildschirm.
Die Übersicht bleibt dabei immer erstaunlich gut erhalten und man hat nie das Gefühl überfordert zu sein. Ein Portion Taktik gehört aber grad bei den Zwischengegnern dazu, sonst geht der Lebensbalken schnell gegen Null.
Blindes Draufgeballer hilft also meist nicht viel, man sollte sich Gegner nach Gegner vorknöpfen.
Optisch hat das Spiel wie schon erwähnt, mit seinen vielen Lichteffekten, einiges zu bieten. Auch die Landschaft ist liebevoll gestaltet, sie wird nach Stunden des Spielens dann aber doch etwas eintönig, was bei der relativ kleinen Anzahl an Schauplätzen, jedoch normal ist.
Die Städte sind mit Leben gefüllt und löschen den Durst nach neuen Gegenständen mit einem reichhaltigen Angebot an Waffen, Rüstungen und anderen Gimmicks.
Zur Weihnachtszeit sind sie sogar liebevoll mit Christbaumschmuck und Lametta dekoriert, sehr hübsche Idee.
Leider ist seit der Beta das Zuckeln der Onlinemitstreiter erhalten geblieben und auch das Einloggen auf die Server, braucht meist ein paar Versuche.
Redzone:
Ein Spiel für die Wintermonate.
Auf der Suche nach neuen, stärkeren Gegenstände und Erfahrungspunkten, gehen schnell die Stunden ins Land.
Es ist die gleiche, suchterzeugende Mischung aus Sammeltrieb und Erfolgsdrang wie bei (fast) allen MMORPGs, die einen immer wieder vor den Bildschirm zieht.
Einmal in den Bann gezogen, wird die Box nicht so schnell wieder Ruhe finden.
Gerade die Mischung aus unterschiedlichen Rassen und Klassen lässt viel Platz zum experimentieren und die kurzen aber knackigen Missionen lassen keinen Marathon draus werden.
Grafisch geht die Sache voll in Ordnung, nur einem Zuschauer wird vielleicht schnell ein wenig langweilig werden, wenn er immerzu den selben Baum, Stunde für Stunde, erkennt.
Technisch hätte ich mir grad online eine bessere Performance gewünscht, zumal man mit 10 € im Monat dabei ist!
Schön finde ich aber den Zusatz-Modus, den man während der Story freischaltet. Hier dürfen dann auch Offlinespieler ihren eigenen Charakter, ähnliche wie online, erstellen und in den Kampf ziehen.
Wer die anderen Onlineteile schon gern gespielt hat, wird hier bestens bedient. Alle anderen erwartet ein abwechslungsreiches Offline-Rollenspiel oder ein Onlineabenteuer.
13.01.2007