The Tribe - Stories und Fanfiction

Liebe

Liebe

Bis vor kurzem dachte ich, dass ich die Einzige sei, die er so küsst. Doch nun bin ich schlauer! Ihr fragt euch sicher wie ich auf das ganz komme. Ich will es euch erzählen.

Alles begann vor einem Jahr. Ich kannte ihn schon ein paar Monate, aber in dieser einen Nacht änderte sich alles. Wie des Öfteren schon, hab ich bei ihm übernachtet, nie ist etwas passiert, vielleicht zum Glück, denn dann hätte ich mir vieles erspart.
Wir lagen nebeneinander in seinem Bett und schwiegen uns an. Ich weis bis heute immer noch nicht wirklich, warum wir geschwiegen haben, aber wir taten es. Als ich mich nach einer Weile endlich umzudrehen versuchte, hielt er mich an der Schulter zurück und küsste mich, genau so wie ich es mir immer gewünscht hatte. Aber dabei blieb es nicht, ich fühlte seine Hand unter meinem Top, ich wollte ihn davon abhalten, aber mein Körper war wie gelähmt. So geschah es also und es war das Beste, was mir seit langem widerfahren ist. Am nächsten Morgen taten wir so, als ob nie etwas geschehen wäre, aber immer wieder warfen wir uns verstohlene Blicke zu. Ich habe immer wieder gehofft, dass es keiner seiner Kumpels bemerkt und sie merkten es auch nicht, zum Glück. Ich weis nicht, wie ich reagiert hätte, wenn uns einer darauf angesprochen hätte.
Knapp ein ganzes Jahr lang hatten wir dieses Verhältnis und innerlich habe ich immer gehofft, es würde nie enden. Aber jetzt bin ich schlauer, wie schon öfters fuhr ich wieder mit dem Zug zu ihm, er wusste nichts davon. Ich wollte ihn überraschen, aber ich hätte es wohl nicht tun sollen. Der Zug fuhr im Bahnhof ein und ich stieg aus, doch was ich da sah konnte ich nicht glauben. Er küsste eine andere. Ich merkte, wie mir Tränen die Wange runter rannen. Ich rannte den Bahnsteig runter in die Innenstadt, ich rannte und rannte quer durch die Stadt. Ich hatte kein Ziel mehr. OK, ich hätte zu einen seiner Kumpels fahren könne, aber was hät’ ich ihm erzählen sollen…? Nach einer weile, setzte ich mich auf eine Parkbank und lies mir den Wind durchs Gesicht wehen. Ich weiß nicht mehr, wie lange ich dort saß, aber als ich zurück zum Bahnhof ging, war es schon dunkel. Ich stieg in den nächsten Zug und war entschlossen über die Ferien nach Frankreich zu fahren, das hatte ich mir schon seit längeren überlegt, aber etwas hat mich immer wieder davon abgehalten. Jetzt hielt mich niemand mehr fest und die Enttäuschung lies mich davon laufen. Am nächsten Tag saß ich also nun im Zug nach Brüssel. Nach knapp 10 Stunden war ich in Paris. Erst jetzt fiel mir ein das ich kein Hotelzimmer gebucht hatte. Na ja war jetzt auch egal, dacht ich mir. So schlenderte ich durch die Straßen, im Grunde hatte ich ein Ziel, aber wo es lag wusste ich nicht. Ich hatte vor ein paar Jahren von einer Kneipe gehört, die hieß „Port Royel“ und die suchte ich nun. Nach knapp einer Stunde wurde ich endlich fündig. Ich ging hinein und setzte mich an den Tresen, bestellte mir ein Cocktail und lauschte der Musik, irgendwoher kannte ich sie, aber ich weis bis heute nicht woher. Es dauert nicht sehr lange bis mich ein junger Franzose ansprach und mich zu sich an den Tisch lud. Wir unterhielten uns und je mehr Cocktails ich trank, desto besser gefiel er mir. So kam es nun auch, dass ich am nächsten Morgen in seinem Bett aufwachte. Ich war der Meinung, dass nichts passiert sei, aber sicher war ich mir nicht. Ich sprach ihn aber auch nicht darauf an. Ich merkte plötzlich dass meine Tasche vibrierte. Ich sah drauf und sah dass Chris mir eine Sms geschickt hatte. Anfangs traute ich mich nicht, sie zu lesen, aber ich konnte sie auch nicht ignorieren, das wusste ich. Somit öffnete ich sie:“ Hi Katie, ich sah dich vorgestern an mir vorbei rennen. Hast du mich nicht gesehen, oder warum ranntest du den Bahnsteig runter? Und wo bist du überhaupt, zu Hause erreiche ich dich nicht.“ Oh mein Gott, da war sie nun die Frage, was sollte ich antworten? Ich schrieb erstmal gar nichts, was hätte ich auch schreiben sollen. „Ähm also na ja ich hatte dich gesehen, aber ich wollte doch nicht stören“ Nein, das konnte ich nicht. Es vergingen einige Stunden in denen mir Michel die Stadt zeigte und einige Sehenswürdigkeiten näher erläuterte, aber wirklich zugehört hatte ich ihm nicht. Ich entschuldigte mich bei ihm und ging davon. Ich saß einige Zeit auf einer Bank vor der „ Notre Dame“ Nach einer Weile holte ich mein Handy raus und schrieb ihm doch. „Sorry, ich hatte es eilig!“ Mehr konnte und wollte ich nicht schreiben, vor allem nicht, wo ich war. Ich denke ich wollte damals nur Zeit gewinnen. Und wieder lief ich durch die Stadt nur diesmal hatte ich kein Ziel. Ich hoffte irgendwie, dass mir jemand über den weg laufen würde, den ich kennen würde, aber dies geschah nicht. Am Abend dann ging ich nun endlich in ein Hotel. Ich wollte nicht wieder bei Michel übernachten. Irgendwie hatte ich Angst, dass vielleicht doch noch was geschehen könnte. Da lag ich nun. Alleine! Meine Gedanken kreisten um Chris. „Was er wohl gerade macht oder wo er ist. Denkt er wohl an mich?? Nein, warum sollte er auch.“
Irgendwann muss ich dann nun eingeschlafen sein. Am nächsten Morgen hatte ich 3 Anrufe in Abwesenheit und eine Sms. „Hmm na ja kann ich ja jetzt auch nicht mehr ändern. Aber ich muss dringend mit dir reden. Wo bist du?? Ruf mich an.“ Am liebsten hätte ich mich vom Balkon gestürzt, aber ich wusste, das geht meistens schief. Angerufen hatte ich ihn nicht, auch mit der Sms lies ich mir Zeit. Ich musste erst klar im Kopf werden, die Gedanken flogen nur so durch meinen Kopf. „ Es kann nur einen Grund geben. Er will dir sagen dass es so nicht weiter gehen kann. Er hat sich verliebt. Wir können nicht so weiter machen.“ Diesmal lief ich nicht wie eine Blöde durch die Stadt. Ich blieb im Zimmer und dachte nach. Irgendwann schrieb ich ihm dann doch: „Treffen…, ja so in zwei drei Tagen, da müsste ich wieder zu Hause sein. Ich meld mich“ Ich buchte das Zimmer noch für zwei Tage. Ich verlies es nicht. Ich wollte keinen sehen. Ich lies die Gardinen verschlossen und wäre am liebsten im Schlaf gestorben. „Was soll ich ihm sagen, wenn er mir die Hiobsbotschaft überbringt. „Hey wusstest du, das ich mich in dich verleibt habe? Na ja, damit muss ich wohl leben, jetzt da du jemand anders liebst. Konnte ich das überhaupt. Würde mein Herz das zulassen?“
Am zweiten Tag dann ging ich zum Bahnhof, wirklich schlauer war ich nicht, aber ändern konnte ich es nicht. Ich musste ihm gegenübertreten. So stieg ich nun fast in Trance in den Zug und fuhr zu ihm. Ich kündigte mich auch diesmal nicht an. Warum, weis ich nicht, vielleicht weil ich wissen wollte wie er reagiert, oder was er diesmal tut. Diesmal schlief ich die meiste Zeit im Zug. Beinahe hätte ich auch verpasst umzusteigen. Aber nun saß ich, vielleicht zum Glück, vielleicht nicht, im Zug zu ihm. Es dauerte 3 Stunden, da war ich am Bahnhof angekommen. Jetzt dachte ich, vielleicht sollte ich ihm doch schreiben, dass ich auf dem Weg bin, aber ich tat es nicht. Ich stieg in den nächsten Bus, der in seine Richtung fuhr. An dem Tag kam mir die halbe Stunde wie eine Ewigkeit vor. So da stand ich nun. Vor dem Haus in dem Chris wohnt. Ich weis nicht mehr, wie lange ich da stand, ich weis nur, dass es lange war. Irgendwann ergriff mein Herz den Körper und führte den Finger zur Klingel. Ich hörte das läuten, es war so neu, obwohl ich es schon tausendmal gehört hatte. Die Zeit verstrich, aber keiner öffnete. Ich klingelte erneut immer noch nichts. Jetzt fing es auch noch zu regnen an. Ich setzte mich auf die Treppe und lies den Regen auf mich nieder prasseln. Ich hätte ihn auch eigentlich anrufen können, aber in diesem Augenblick liebte ich den Regen, er war so herrlich kühl. Es vergingen Stunden, aber nicht des wartens, warum auch immer. Als der Regen anfing, war ich so entspannt und beruhigt wie nie zuvor. Es wurde langsam schon dunkel und es gingen auch ein paar Leute an dem Haus vorbei, die mir entweder deren Regenschirm oder ein Tee anboten, aber ich wollte weder das eine noch das andere. Ich lies die Gewalt Gottes zu, denn es war das Einzige was mich beruhigt hatte. Es war vielleicht knapp 22Uhr, da stand er völlig entgeistert und durchnässt vor mir. Seine Haare fielen über seine Stirn und trieften vor Nässe. Der Anblick lies mich gefrieren. Vor Gänsehaut schüttelte ich mich. Er wollte was sagen, aber ich war schon aufgesprungen und küsste ihn, in diesem Moment war es mir völlig egal, ob er da jemand anderes geküsst hatte oder nicht. Ich wollte seine Lippen spüren und das tat ich auch. Auch wenn es das letzte mal sein würde. Ich glaube der Kuss hat Stunden gedauert. Als sich unsere Lippen lösten, atmete ich erstmal kurz durch und wollte losplappern, von wegen es tut mir leid, aber ich musste einfach, aber ich brachte kein Ton hervor. Er packte mich an der Hand und zog mich erstmal ins Haus, wir gingen hoch in sein Zimmer. dort setzte ich mich dann auf Bett. und versuchte das tropfen meiner Haare zu unterdrücken.
Er setzte sich neben mich und fragte, wo ich gewesen sei und warum ich es so eilig hatte, vom Bahnsteig runter zu kommen. Die Frage schockte mich nicht wirklich, ich hatte sie erwartet. Ich schaute ihn an, aber ich konnte seinem Blick nicht standhalten. Ich drehte mich weg und fing an zu erzählen. Als ich fertig war. Saß er nur da und schwieg. „Oh man jetzt überlegt er wie er es mir am besten sagen kann.“ Es verging einige Zeit und plötzlich spürte ich wie seine Finger mir eine Strähne aus dem Gesicht nahm und er meinem Kopf zu sich drehte. Ich versuchte stark zu sein und das gelang mir auch, ich konnte meine Tränen unterdrücken. Nun fing er an zu reden. „Du warst zu eilig mit deinen Entschlüssen, wärst du doch nur 3 Sekunden länger geblieben, dann hättest du gesehen, wie ich sie von mir weg geschoben habe. Ich will ehrlich sein. Diejenige, die ich oder besser gesagt, die mich geküsst hat, war meine Ex. Sie stand auf einmal vor mir. Und eh ich mich versah, küsste sie mich. Leider muss wohl genau in diesem Augenblick dein Zug angekommen sein.“ Jetzt drehte er sich von mir weg, denn so ganz glauben konnte ich nicht was ich da hörte und ich glaube das merkte er. Nach einer weile fasste ich mir ein Herz und lehnte meine Kopf an seiner Schulter an. Ich denke er verstand, was ich damit habe sagen wollen.
Seither sind 3 Jahre vergangen. Wir wurden nie wieder ein paar.. Ich denke nicht, dass es an diesem Vorfall lag, sondern viel mehr daran, dass wir uns brauchen und zwar als Freunde, als gute Freunde. Wir wohnen jetzt seit 2 Jahren zusammen. Was wir jetzt wissen ist, dass wir uns zwar lieben, aber mehr so wie ein Bruder seine Schwester liebt. Seine Ex wiederum haben wir bisher zum Glück nicht mehr gesehen. Er hat jetzt seit knapp 1 ½ Jahren eine Neue. Und ich? Tja ich tingle als Single durch die Bars, irgendwo muss er ja sein, der Mann meiner Träume.



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1;2 Freddy kommt vorbei
3;4 Verschließe deine Tür
5;6 Jetzt holt' dich gleich die Hex'
7;8 Es ist gleich Mitternacht
9;10 Wir wolln nicht schlafen gehn