2 Tage Sonderurlaub im Land Brandenburg
2 Tage Sonderurlaub im Land Brandenburg (Siethen am See) für die daheimgebliebenen Jugendlichen vom TTC Neukölln
Die Sommerferien stehen wieder an und viele unserer Jugendlichen befinden sich mit ihren Eltern im Urlaub. Es ist also etwas ruhiger, die Tischtennis-Saison feiert ebenfalls Urlaub und Jugendwart Alex? Der passt in den meisten Fällen sein Privatleben bzw. seinen Urlaub dem Sport an und nicht umgekehrt. Soll heißen, dass er in die Schul-Sommerferien selbst einen großen Teil seines eigenen Urlaubes legt. Das passt dann in zweierlei Hinsicht: Erstens ist er dadurch nicht nur mitten in der Saison überwiegend verfügbar, sondern zweitens auch in dieser Ferienzeit, weil er diesen Urlaub auf seinem Sommer-Feriendomizil am See im Land Brandenburg verbringt und zu den Trainingszeiten relativ schnell nach Berlin-Neukölln kommen kann.
Schon im letzten Jahr bot sich an, mit den daheimgebliebenen Jugendlichen innerhalb der ersten drei Wochen der Sommerferien dort einen Kurzurlaub zu verbringen. Scheiterte es im letzten Jahr an Terminproblemen (die Jahre zuvor war auf dem Grundstück noch Baustelle), so gab es dieses Jahr keine Ausreden und es wurden Nägel mit Köpfen gemacht!:
Am Mittwoch, den 15. Juli 2003, 12 Uhr, war Treffpunkt vor der Halle beim TTC Neukölln. Dort erschien aber nur Christopher Esser. Das lag aber daran, dass die Kinder der Familie Domdey aus Kapazitätsgründen von ihren Eltern mit dem Van direkt vor Ort gefahren wurden: Julian, Soraya, Kenneth, Cheyenne und Emily trafen wir eine Stunde später vor dem Einfahrtstor des Grundstückes.
Die trainingsfleißigen Jugendlichen Michael Leppuhner und Ismail Mohammed konnten leider an diesem Tag aus privaten Termingründen nicht mit an den See fahren. Ich denke, wenn man Revue passieren lässt, haben sie eine Menge Spaß verpasst. Schade!
Nachdem das Tor zum Grundstück geöffnet wurde, war Inspektion angesagt:
Waldgrundstück, Holz-Sommerhäuschen und Steg zum Wasser.
Da es schon früher Nachmittag war, wurde der Holzkohlegrill vorbereitet und erstes Knabberzeug zum Tisch auf den Steg gebracht, um die Vorgrillzeit zu überbrücken!
Dann war es soweit: Sämtliches Grillfleisch stand zur Auswahl, Favorit bei den Kindern waren die kleinen Bratwürste. Die drei Pakete waren im Nu weg!
Dann wollten die meisten Baden gehen. Rettungsschwimmer Kenneth erinnerte daran, dass eine Verdauungszeit eingehalten werden müsste. Gesagt, getan, dann war aber absoluter Badespaß angesagt: Sonnenbaden auf Luftmatratzen, Schwimmen, Wasser-Pumgun-Kämpfe zwischen dem Bayern-München-Schwimmreifen und dem Hertha BSC-Schwimmreifen, Kahnfahrten, Wassersprünge vom Kahn und vom Steg mit Bestnoten in der Haltung!
Beim Badespaß wurde die Zeit im Wasser etwas vergessen, sodass sich alle aufwärmen mussten. Alex schlug Fußball vor. Vor dem Grundstück gibt es einen freien Platz mit wild wachsendem Rasen, zusammengebaute Plastiktore mit Netzen und den Ball stellte Alex zur Verfügung. Aufgeheizt waren wir schneller als gedacht, weil die Sonne ohne Hindernis auf den Platz schien und auch noch um 18 Uhr noch sehr kräftig war. Cheyenne spendete mit der Wasser-Pump-Gun erfrischendes Nass. Dass die Mannschaften gut zusammengestellt wurden, das zeigt das Ergebnis: 10:9!
Nun! Mussten wir uns nach dem ersten Baden aufwärmen, war es nun umgekehrt:
Das zweite Baden war ein nötiges bzw. begehrtes Abkühlen. Dann wollte Kenneth angeln, denn er entdeckte auf dem Grundstück schon frühzeitig eine Angel. Das löste einen Angelboom aus: Eine Angel für 6 Kinder, die angeln wollten. Da war Improvisation gefragt. Alex holte die Senke und Julian baute in alter Pfadfindermanier weitere zwei Angeln aus Ästen, Angelschnur, Blei und Haken zusammen. Leider stand nur noch eine Pose zur Verfügung, aber genug Köder-Teig! Eine kleine Plastik-Wanne wurde fort an als Aquarium umfunktioniert, denn Cheyenne holte ganz allein die ersten beiden Fische mit der vorhandenen Angel, Julian einen mit seiner selbstgebauten Naturrute und Soraya, Kenneth, Emily und Christopher zogen mit der Senke unzählige kleine Baby-Barsche aus dem See.
Alle waren nun begeisterte Angler und erst die Dämmerung sorgte dafür, dass erste Fanggeräte aus dem See geholt wurden. Julian und Kenneth waren der Meinung, dass die Dunkelheit kein Hindernis darstellen würde. Irgendwann mussten die beiden Alex aber Recht geben, denn die Posen waren einfach nicht mehr zu sehen! Derweil spielten die anderen im Haus Karten oder hörten Musik.
Um alle Tierschützer an dieser Stelle zu beruhigen, die Fische wurden alle wieder in die Freiheit entlassen und zu rein wissenschaftlichen Zwecken zeitweise im Bassin belassen! Ich möchte damit sagen, dass wir sogar Naturkunde-/Biologieunterricht betrieben, denn die Kinder lernten Binnenseetiere aus nächster Nähe kennen! Das Interesse war bei Kenneth sogar so groß, dass er sich bei Alex ein Wassertierbuch auslieh, um mehr über seine Fänge zu erfahren. Am nächsten Tag sollte er sogar noch einen Amerikanischen Flusskrebs auf der Senke aus dem See holen.
Als auf dem Steg alles aufgeräumt war und schon einmal im Haus etwas Platz für das Nachtlager geschafft wurde, machte Alex den Vorschlag, auf dem Steg den Tag mit Eis ausklingen zu lassen. Auch hiergegen war keine Ablehnung von den Kindern zu hören. Bei Kerzenschein erzählte jeder ein wenig von seinen zurückliegenden Erlebnissen. Soraya und Christopher berichteten natürlich von ihrem einwöchigen Trainingslehrgang in Düsseldorf, der erst am letzten Wochenende zu Ende ging. Da erfährt man schon einmal Dinge, die dem Betreuer vor Ort verborgen blieben/bleiben sollten. Aber keine Angst liebe Eltern, es sind Dinge, die sich denke ich - noch durchaus im Rahmen des entsprechenden Alters belaufen und bei denen man durchaus mal das eine oder andere Auge zudrücken kann!
Der krönende Abschluss des Tages war ein kleines Feuerwerk, welches wir von unserem Steg entfachten. Nein, nein, kein großes Getöse, sondern schön farbige leise Leuchtraketen über dem See.
Kurz vor Bettruhe wachte Alex noch über das von ihm einberufene kollektive Zähneputzen, welches er auch schon für den nächsten Morgen androhte!
Dann ging es an das endgültige Einteilen der Nachtquartiere. Cheyenne und Emily, die im Zelt draußen übernachten wollten, folgten dem Rat von Alex, der weiß, wie gruselig dunkel und knackend geräuschvoll es werden kann und haben ihre Luftmatratzen doch im Haus ausgelegt. Nur Julian und Christopher suchten das Abenteuer, transportierten ihre Iso-Matten auf den Dachboden, der von Alex in diesem Sommer gerade ausgebaut und in diesem Jahr wohl fertig werden wird.
Da der gestrige Tage sehr lang war, wurde das Aufstehen nach dem individuellen Müdigkeitsfaktor ausgerichtet. Dennoch wurde gemeinsam Zähne geputzt und gegen 10 Uhr bei toller Morgensonne gefrühstückt: Weißbrot wurde getoastet, Eier gekocht, Wurst und Käseaufschnitt serviert und der große Renner war wie soll es auch anders sein Nutella!
Nach dem Frühstück wurde der Steg aufgeräumt, vom gestrigen Tag aus gesehen weitergeangelt, später noch einmal mit unzähligen Sprüngen gebadet und dabei die Nachbarn akustisch auf Trab gehalten!
Als es langsam auf 14 Uhr zuging, sorgte Alex dafür, dass alle ihre Sieben Sachen zügig zusammenpackten, denn wenig später war der Rest Familie Domdey vor Ort, um ihre Nestflüchter einzusammeln. Gemeinsam ging es mit der gesamten Familie auf den Steg, um ihnen zu zeigen, wo die Kinder die zwei Tage so richtig Spaß hatten. Um 14.30 Uhr verabschiedete sich der Mannschaftsbus Domdey!
Alex und Christopher blieben noch ein wenig, denn sie hatten vor, direkt vom Grundstück zum Training um 17 Uhr zu fahren.
Beim Training trafen sich alle und legten eine engagierte Trainingseinheit hin.
Zusammenfassend kann man sagen, dass man diese Fahrt jedes Jahr wiederholen sollte, denn das Feedback der Kinder war positiv und Alex war mit seinen Gästen auch rundum zufrieden!
Alex
Wer sich über das Glück seiner Gegner beschwert, dem sei meine Philosophie in allen Lebenslagen nahegelegt:
"5% ist Glück, 95% Können und harte Arbeit"!
Alexander Eisenfeld