Rücktritt Alexander Eisenfeld aus d. Jugendausschuss
Alexander Eisenfeld
Wildenbruchstraße 34 a
12 045 Berlin
Geschäftsstelle des BTTV
Paul-Heyse-Str. 29
10 407 Berlin
Berlin, 1. Juni 2004
Betrifft:
Rücktritt mit sofortiger Wirkung von Alexander Eisenfeld vom Posten des Beisitzers im Jugendausschuss (JA), Aufgabenbereich Öffentlichkeitsarbeit.
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit trete ich mit sofortiger Wirkung vom Posten des Beisitzers im JA, Aufgaben-
bereich Öffentlichkeitsarbeit, zurück.
Begründung:
Seit ca. 2 Jahren war ich im JA tätig. In diesen zwei Jahren ist es nun wiederholt
vorgekommen, dass der Präsident bzw. das Präsidium des BTTV`s Entscheidungen
des JA aufgehoben hat, die prinzipiell nicht nur auf dem Statut des Leistungszentrums (LZ-Statut, Stand 11/2003, 2. Aufgaben) beruhen, sondern vom Präsidium bzw. in Personalform des Referenten für Leistungssport, welches Amt der Präsident seit dem Rücktritt von Uwe Korte in Personalunion inne hat, getragen werden.
Da dieses Thema bereits in der Vergangenheit und aktuell beim Verbandstag 2004 diskutiert wurde, hier nur ganz kurz ein paar Infos:
Auswahlspieler des BTTV`s haben nach oben erwähnten LZ-Statut die Vorbereitung auf überregionale Einzelwettkämpfe im Leistungszentrum (LZ) und beim Landestrainer (LT) zu absolvieren, da ja auch die Verantwortung für das Abschneiden der Aktiven an den entsprechenden Wettkämpfen von diesen Institutionen getragen wird.
Im vollen Bewusstsein der Tragweite und Konfliktwirkung der Entscheidungen und meiner Meinung nach aus niederen Beweggründen untersagten die Verantwortlichen eines Vereins ihren Kindern die Vorbereitung im LZ. Sie nahmen dabei in Kauf, dass der JA entscheiden musste, diese Kinder nicht überregional einzusetzen, da für die verbleibenden Kinder der anderen Vereine die selbe Regelung gilt und diese von ihren Eltern und den Verantwortlichen dieser Vereine auch ausgefüllt wurde. Soll hier etwa entschieden werden, dass es Vereine gibt, die im Verhältnis zum Leistungszentrum (LZ) gleicher sind?! Schließlich wurde entschieden, dass die jeweiligen Spieler nicht fahren sollen und das nicht, weil wir gegen das Interesse der Kinder dieses Vereins entschieden haben, sondern u.a. und vor allem im Interesse aller Kinder, die ihre Vorbereitungen im LZ absolvierten.
Auf Intervention kompromittierte allerdings der Präsident bzw. das Präsidium den JA, ließ ihr eigenes LZ-Statut zu einem Papier ohne Wert werden und warf dem JA durch seine/ihre Begründung indirekt vor, gegen die Interessen und das Wohl der Kinder zu entscheiden.
In Anbetracht der Bestätigung der Neuwahlen anlässlich der diesjährigen Jugendwartetagung (JWT) bezüglich der JA-Mitglieder auf dem Verbandstag, wollte ich vom Präsidenten öffentlich eine Stellungnahme zu diesen Entscheidungen.
Ich konfrontierte ihn damit, dass diese Entscheidungen womöglich nicht auf breiter Basis im Präsidium getroffen wurden, sondern auf Einzelentscheidungen des Präsidenten selbst beruhten. Ich wollte außerdem wissen, ob solche Verhaltensweisen auch in Zukunft zu erwarten seien. Daraufhin vermittelte oder wollte der Präsident mir und wohl auch dem gesamten Verbandstag vermitteln, dass er gar nicht wüsste, um was es geht, obwohl erst kürzlich der Landestrainer u.a. aus vorgenannter Situation von seinem Amt zum 30.06.2004 zurücktrat bzw. zurücktreten wird. Für einen Präsidenten ist das wohl nicht gerade schmeichelhaft, solch ein Kurzzeitgedächtnis vorzugeben.
Als er aufgeklärt wurde, stritt er jeglichen Alleingang in diesem Entscheidungsprozess ab, mehr noch, er betonte die Breite Basis der Entscheidungsfindung im Präsidium, obwohl mir vor und nach dem Verbandstag von zwei weiteren Präsidiumsmitgliedern entweder ein solcher Alleingang bestätigt wurde oder diese dann eben doch nicht in die entsprechende Aussprache einbezogen wurden.
Im Übrigen ging der Präsident überhaupt nicht weiter auf mein Anliegen ein, was mir im Nachhinein objektiv viele Versammlungsmitglieder bestätigten.
Er entschied sich viel mehr dafür, meiner Meinung nach in unverschämter Art und Weise und für mich in keinerlei Weise hinnehmbar, mich mit folgenden Worten und vor vollsammeltem Verbandstag abzuwürgen:
....Ich werde Dich heute in mein Nachtgebet aufnehmen!
Vielleicht entstammt diese, meiner Meinung nach unbeschreiblich arrogante Aussage, seiner Euphorie bzw. Erleichterung, dass es zuvor bei seiner Wiederwahl im Gegensatz zur Kampfabstimmung der vorherigen Wahlperiode keinen Gegenkandidaten gab und er zwar nicht von allen, aber dennoch einstimmig gewählt wurde. In der Politik hätte eine solche, meiner Meinung nach beschämend beleidigende Äußerung, sicher massive Rücktrittsforderungen der Opposition und daraus resultierend den Rücktritt zur Folge.
Meine erste innere Reaktion war, mein Amt im JA aufzugeben!
Falls der Präsident es nicht weiß, ich bin ehrenamtlich tätig, habe meine normale Dienstwoche (hat nicht jeder!), verbringe zusätzlich fast meine gesamte verbleibende Freizeit damit, praktisch ehrenamtlich sozial-gesellschaftliche Arbeit am Gemeinwesen zu leisten und mir wird meist bestätigt, dass mein Engagement schwer zu ersetzen wäre.
Die Arbeit, die ich im JA für den BTTV und natürlich auch im weiteren Sinne für das Präsidium und den Präsidenten leiste, beschränkt sich nicht darauf, dass ich ab und an mal zu Sitzungen gehe und eine nette Plauderrunde habe.
Das wurde mir auch vom Vizepräsidenten Jugend allein dadurch bestätigt (obwohl ich diese Bestätigung eigentlich nicht wirklich benötige), dass er meinen Entschluss direkt nach dem Verbandstag, von meinem Amt zurückzutreten, mit entsprechenden Begründungen verhindern wollte und mich aufforderte, noch einmal darüber nachzudenken und mit meiner Entscheidung nicht den derzeitigen JA Schaden zufügen sollte.
Ich möchte dem JA in keinerlei Weise Schaden zuführen und finde es auch nicht ganz fair, mich damit in meiner Entscheidungsfindung zu belasten.
Ich habe nachgedacht, nicht einen Tag, nicht zwei,..., sondern fünf Tage.
Ich war das Wochenende nicht in Berlin und hätte für eine Weiterarbeit im JA erwartet, dass der Präsident Kontakt mit mir aufnimmt. Mein Anrufbeantworter ist Tag und Nacht geschaltet. Er tat es ja auch in der Vergangenheit immer, wenn er vor allem seine Person hervorheben wollte, z.B. dass es ausschließlich ihm zu verdanken sei, dass Soraya Domdey nach ihrem ersten Heidelberg-Lehrgang von übergeordneter Seite materiell unter die Arme gegriffen wurde. Natürlich hatte ich mich damals auf diese von ihm forcierte Aussage bedankt.
Nun hatte ich vom Präsidenten erwartet, dass er sich für die beschriebene Aussage entschuldigt bzw. das klärende Gespräch mit mir forciert.
Er hat es nicht für nötig gehalten, wenn ich ehrlich bin, habe ich es auch nicht erwartet.
Ich erachte es für nötig, dass man dem Präsidenten einmal zeigt, dass er nicht ohne Weiteres alles tun, lassen und vor allem sagen kann, was er will, auch wenn er Präsident des BTTV`s ist. Seine Ignoranz zeigt mir, dass es ihm egal ist, dass ich zurücktrete, vielleicht auch, dass ich dieses Rücktrittsschreiben veröffentlicht habe, aber ich fühle mich, nachdem ich mir den Frust von der Seele geschrieben habe, einfach besser!
Ich hoffe, dass die Mehrzahl der in der Jugendarbeit des BTTV`s Tätigen meine Entscheidung verstehen kann.
Weiterhin hoffe ich, dass für meine Person entsprechend engagierter Ersatz gefunden wird, mehr noch, dass Die- oder Derjenige in den finanziell schweren Zeiten innovative Ideen für unsere Jugend einbringen und umsetzen kann.
Interessierte mögen sich bitte beim JA melden. Herzlichen Dank!
Alexander Eisenfeld
Jugendwart des TTC Neukölln
Wer sich über das Glück seiner Gegner beschwert, dem sei meine Philosophie in allen Lebenslagen nahegelegt:
"5% ist Glück, 95% Können und harte Arbeit"!
Alexander Eisenfeld