Greese

Die Greesen werden schriftlich erstmals im Jahre 1624 erwähnt. Sie tragen Gesichtsmasken und ihr Gebiet ist das saarländische Saarwellingen. Die Greesenfastnacht hat dort bereits eine Tradition von annähernd 400 Jahren.

Ihre Masken sind hässlich und stellen alte Hexengesichter dar. Die Bekleidung weißt ebenso auf eine lange Tradition hin. Die Greese sind aber wahrscheinlich eher keine Hexen sondern Omas.

Im 16. / 17. Jahrhundert war Saarwellingen Grenzgebiet zu Frankreich.

Der Weg führte durch die Wälder hinüber ins Land der Franzosen. Natürlich blühte der Schmuggel in diesem Gebiet. Besonders begehrt schien wohl Salz, Tabak und Branntwein zu sein.

Die Schmuggler verkleideten sich als alte Frauen, die im Wald nach losem Brennholz suchten. Diese Frauen wurden auch die Greesen genannt. Eine Grees ist ein altes Mütterchen, heutzutage ist die landläufige Bezeichnung Oma.

Die Saarwellinger Greesenfastnacht ist weit über die Grenzen des Saarlandes hinaus bekannt und lockt jährlich tausende von Besucher an.

© Bernard Bonvivant, Schriftsteller, Germany,
Autor des Romans: "Das Chaos"