Tedora- kritische Esoterik Freunde- Spiritualität - Forum: Bernard Bonvivant, Autor des Romans "Das Chaos"

Ist der Vollmond Schuld?

Ist der Vollmond Schuld?

In manchem stillen Kämmerlein wurde spekuliert. Die Glaskugel hatte es gezeigt, der Vollmond, der war Schuld. Na ja, vielleicht war die Glaskugel ja beschlagen.

Ich habe von der Sorte zwei Erbstücke und keines davon bringt mir wirklich tiefe Erkenntnis. Das Thema Kristallkugel und Glaskugel behandele ich demnächst separat. Im Kaffeesatz stand es geschrieben, die glühenden Kohlen im Ofen haben das Geheimnis ans Licht geholt. Im Grunde ist aber Vorsicht geboten, bei so viel weiser Erkenntnis.

Der Mond alleine ist niemals Schuld, vielleicht macht er so manchem Zeitgenossen zu schaffen. Ich spüre auch zuweilen den Vollmond mal stärker und manchmal überhaupt nicht.

In meinem Umfeld kenne ich einige Menschen, die leiden bei jedem Vollmond. Es ist hier auch kein Unterschied festzustellen zwischen Mann und Frau, beide Geschlechter lassen sich gerne animieren.

Manche lassen so richtig die Fetzen fliegen, andere benötigen berauschende Flüssigkeiten. Nur eigentlich ist solches tun doch auf dieser Welt fast alltäglich.

Um manche Vollmondzeit scheint aber die Welt besonders gewaltbereit zu sein.

Dieser Eindruck trügt ebenso, zur gleichen Zeit gibt es eine Reihe voller guter Nachrichten. Diese guten Meldungen sind aber nicht so bedeutend, weshalb sie sprichwörtlich unter gehen in der Flut der Nachrichten.

Einerseits verständlich, angesichts von Trauer, von Mitleid und teils auch Angst. Gestern sagte eine Bekannte, die einen kleinen Laden betreibt zu mir.

„Ich traue mich nicht mehr auf die Straße. Wer weiß welcher Idiot als nächstes mit dem Revolver in der Hand ausrastet! In deinem Laden bist du nicht sicher, kurz vor Weihnachten haben Unbekannte einen Kollegen von mir, überfallen und zusammengeschlagen. Der arme Mann, wegen ein paar Euro in der Ladenkasse."

Der Mond und die Sonne bestimmen sicher einige Faktoren des Lebens auf dieser Erde, keine Frage.

Sie bestimmen aber nicht den eigenen Werdegang des Menschen. Dafür ist und bleibt jeder Mensch letztendlich eigenverantwortlich.

Betrachten wir das Brauchtum der Ahnen und Urahnen, der Völker dieser Erde, so spielten Mond und Sonne immer eine wichtige Rolle. In der Welt der Esoterik gilt diese Bedeutung ebenso. Entscheidend ist welche Wertigkeit zugrunde gelegt wird.

Für mich persönlich, meiner Meinung und Auffassung nach, sehe ich im Mond wie in der Sonne das Positive, das fördernde und lebenserhaltende. Ich habe daher keine Angst vor dem Vollmond oder der Sonnenfinsternis.

Viel mehr fürchte ich die Finsternis in den Herzen der Menschen. Jene ist es, die das Unheil birgt und dann auch zum Ausbruch treibt.

In diesem Sinne verbleibe ich der unverbesserliche Optimist, diese Einstellung hat mich schon weit ins Leben getragen.


© Bernard Bonvivant, Schriftsteller