The Story goes on - Forever - Die Ländereien von Hogwarts

Quidditchfeld

03.04.2007

Der Wind wurde stärker und die Dämmerung brach langsam, aber unaufhaltsam, über die beiden Schüler im Quidditchstadion herein. Der Bulgare spürte wie ihm das Gefühl aus seinen Fingern wich und sich Monotonie in die Bewegung seiner Hände schlich. Beinahe selbstvergessen saß er auf den harten Holztribünen und beobachtete entspannt Claires Mienenspiel. Er fürchtete sich nicht mehr vor einer Zurückweisung, denn jetzt gab es nichts mehr, dass Claire nicht Recht sein könnte.
Ilja würde an diesem Abend nicht versuchen die Gryffindor zu küssen, genauso wenig wie er sie in den Arm nehmen würde. Er hatte noch ein ganzes Jahr Zeit um ihr Herz zu erobern; es musste nicht alles an einem Tag geschehen. So viele Monate Zeit um ihr zu beweisen, dass sie ihm ihr Vertrauen nicht umsonst geschenkt hatte, sondern, dass er es wirklich verdient hatte. Schweigend saßen die beiden beieinander und ihre beiden Hände verbanden Claires Schweigen und Iljas Schweigen wie eine Brücke. Es fühlte sich nicht verkehrt an nichts zu sagen. Oftmals spürte man einen Zwang etwas zu sagen, wenn man mit jemandem zusammen saß und das Gespräch plötzlich verebbte, doch bei Claire war das anders. Ilja musste nicht krampfhaft nach Worten suchen, weil sie auch so verstanden, dass der andere glücklich war und seinen Gedanken nachhing.

Claire lächelte und ihre Augen strahlten wie Sterne. Selten hatte Ilja so ein Funkeln in den Augen eines Menschen gesehen und freute ihn gleichermaßen, wie es ihn traurig machte. Er wollte es sich selbst nur ungern eingestehen, aber so ganz passte diese Liebe zu Claire nicht in sein Konzept, das er sich erstellt hatte.
Er war nicht hunderte Meilen gereist um die wahre Liebe zu finden, sondern um unsterblichen Ruhm zu erlangen. Sein Name sollte in einem Atemzug mit anderen großen Zauberern genannt werden.
Als kleiner Junge hatte er schon davon geträumt eines Tages von einer Schokofroschkarte zu winken. Es klang lächerlich und kindisch, aber genau das wollte Ilja noch heute. Er wollte sich beweisen und nun war er bereit alles wegzuwerfen, für ein Wagnis, das ohne Zweifel auch schief gehen konnte. Ilja war nicht so naiv um zu glauben, dass eine Beziehung mit Claire, sollte es je soweit kommen, ewig halten würde. Anfangs hatte er auch geglaubt, dass Ilonka die Richtige für ihn war. Doch schnell waren Unstimmigkeiten zwischen ihnen aufgetaucht; Differenzen und Unterschiede die kaum zu überbrücken waren. Es hatte ihm nicht einmal Leid getan, als sie Schluss gemacht hatte.
Ilja schaute in Claires Gesicht und merkte, dass er sie noch immer anlächelte. Er fühlte sich wie eine Marionette, ein Clown, der seine fröhliche Maske auch dann noch zeigte wenn in seinem Inneren trostlose Ödnis herrschte.

Iljas Augen wurden abweisend und dunkel. Äußere Reize konnten kaum noch seine Aufmerksamkeit erregen, denn seine Gedanken nahmen ihn völlig gefangen.
Immer und immer diese Frage: „Was willst du?“
Er konnte sie nicht beantworten. Vorher noch hätte sein Herz geschrieen, dass er Claire wollte, mehr als alles andere. Aber wollte er sie wirklich mehr als den Sieg?
Der Durmstrang konnte die Enttäuschung in den Augen seines Vaters förmlich sehen. Er hatte es nicht verdient im Stich gelassen zu werden. Nicht von seinem eigenen Sohn, in den er so viele Hoffnungen gesetzt hatte, denn er trainiert und gelehrt hatte, was er nur wusste. Stundenlang hatte er damit verbracht aus ihm, einen mittelmäßigen Schüler, einen echten Champion zu machen, der es wert war als Vertreter einer der größten Zauberschulen Europas für das Trimagische Turnier auserwählt zu werden.
Und auch Ilja selbst wollte so sehr dieses Turnier gewinnen, dass er sogar glaubte die metallische Kühle des Pokals spüren zu können.
Kühles Metall gegen warme Haut. Was ist mehr wert?
Unsterblicher Ruhm. Fast schon hätte Ilja seine Lippen bewegt und leise die Worte gemurmelt, die für ihn wie eine Zauberformel wirkten. Ilja war kein risikofreudiger Mensch und er war es auch nie gewesen. Doch nun schwankte er zwischen der Entscheidung, ob er sich doch für etwas entscheiden sollte, das vielleicht nicht funktionieren würde.
Er hatte schon so viel versprochen. Er wollte auf Claire Acht geben, sie vor Gefahren schützen und ihr helfen. Aber wie sollte er es dabei auch noch schaffen das Turnier zu gewinnen?

Der verhangene Blick klärte sich auf und Ilja nahm die braunen Augen vor seinem Gesicht wieder war. Da wurde ihm klar, was er sagen wollte.
Ich bin ein Champion! Und dabei gab es kein „wir“ und kein „uns“. Es gab nur ein „ich“ und dieses „ich“ sagte, dass es gewinnen wollte.
Ilja empfand Reue für alles was er getan hatte, auch wenn er es als schön empfunden hatte. Er hatte das Gefühl, Versprechungen gemacht zu haben, die er nicht halten konnte. Und dabei war das Versprechen für sie da zu sein bei weitem nicht das Schlimmste. Es war seine stille Zusage gewesen, dass er ebenso fühlte wie sie, die ihn am meisten schmerzte.
Seine Gefühle hatten sich in den letzten Augenblicken nicht so grundlegend geändert, dass ihm die Gryffindor nichts mehr bedeutete. Im Gegenteil, sein Herz schlug noch immer schneller wenn er ihren Blick auf sich spürte, und trotzdem wurde die Gewissheit in ihm stärker, dass es etwas Wichtigeres gab als ein paar glückliche Stunden mit diesem Mädchen. Selbst in dem Fall, dass es zwischen ihnen beiden wirklich etwas werden sollte, was geschah dann, wenn Ilja nach Bulgarien zurückkehrte? Spätestens dann war alles aus.
Tausche ewigen Ruhm gegen kurzes Glück. Es tut mir leid, Claire. Dieses Spiel kannst du nicht gewinnen.

Da zog Claire plötzlich ihre Hände aus den seinen und Ilja war endlich in der Lage, seinen Grübeleien zu entfliehen und sich wieder der Realität zuzuwenden.
„Jetzt habe ich dich völlig von deinem Quidditchtraining abgelenkt…“, sagte sie schuldbewusst und eine leichte Röte stieg ihr in die Wangen, die sie noch umwerfender aussehen ließ.
Siehst du, so schnell geht das…
Ilja zuckte mit den Schultern und lächelte wieder breit. Seine Mundwinkel fühlten sich schon taub an, wie alle anderen Gesichtsmuskeln auch und wie eigentlich sein ganzer Körper.
„Ich werde ohnehin keine Zeit haben um Quidditch zu spielen!“, antwortete er und bemerkte, dass Claire trotz der Zustimmung, zum warmen Schloss zurück zu kehren, noch keine Anstalten gemacht hatte wirklich aufzustehen.
Doch Ilja erhob sich. Mit Grausem hatte er sich eben ausgemalt, wie sein Schulleiter ihn vermisste und ihn suchen ließ. Es würde bestimmt kein gutes Bild abgeben, wenn er hier so vertraut mit dem Hogwartsschampion gefunden wurde.
Schließlich waren sie doch so etwas wie Gegner. Wenn auch nicht in diesem Moment.
„Ich bin sicher, dass es bald Abendessen gibt und wenn ich ehrlich bin, würde ich das nur ungern verpassen!“ Ilja zwinkerte um seine Rede als Scherz zu deklarieren, auch wenn er wirklich Hunger verspürte und Lust auf eine Mahlzeit hatte.
Er hielt Claire seine Hand hin, um ihr beim Aufstehen behilflich sein zu können, doch sobald Claire auf beiden Beinen stand, zog er sie wieder zurück und bückte sich um seinen Besen aufzuheben.
Der Feuerblitz war ein guter Vorwand um Claires Hand nicht länger als nötig zu halten. Es wäre zwar schön gewesen, sie noch länger zu halten, doch seine Schuldgefühle machten es unmöglich.
Denk immer daran, dass du gern ein Champion bist!
Es fiel ihm schwer nicht näher an Claire heranzutreten, als ihm auffiel, dass sie vor Kälte zitterte. Gerne hätte er sie mit seiner Nähe gewärmt, aber seine Vernunft hielt ihn davon ab und als sie langsam, nacheinander, die Treppen hinunter stiegen war es ohnehin unmöglich sich an den Händen zu halten.
Als Ilja aus dem düsteren, stickigen Stiegenhaus trat erstreckte sich vor ihm das weite Land, das zu den Besitztümern Hogwarts’ gehörte. In einiger Entfernung stand das alterwürdige Schloss und die höchste Zinne berührte die Wolken.

tbc: Wiesen






± Durmstrang - Champion | 17 years old ±

± son of a hero | brother of Zarina & Aleko ±
± totally addicted to Claire Weasley ±


my names are: Violetta - Pansy - Remus - Jack - Benoit



18.04.2007

Claires schlanker Körper saß in einen dunklen Mantel gehüllt neben der großen Gestalt des Durmstrangchampions auf den Tribünen, ihr dunkles Haar, welches vom stetigen Wind zerzaust war, wallte ihr offen über die schultern und sie hatte ein zufriedenes, geborgenes Lächeln auf dem Gesicht, ihre rehbraunen Augen ruhten auf dem älteren Jungen, der ihr noch immer sanft über die eiskalten Hände strich. Ihr Körper saß da in freundschaftlichem Schweigen, doch ihr Gesit war weit, weit weg, irgendwo in der Ferne, in einer dunklen Zukunft, in der sie beide Gegner sein würden. Sie mussten Gegner sein, irgendwann, wenn die erste Aufgabe des Trimagischen Turnieres vor der Tür stehen würde, denn jeder von ihnen wollte die Aufgabe gewinnen, um seiner eigenen schule Ruhm und Ehre zu bringen. Claire wollte gewinnen, um ihre Eltern, die es doch niemals miterleben würden, stolz zu machen, während Ilja seinem Vater beweisen wollte, dass er das Zeug zu einem wirklichen Champion hatte. Er hatte so lange darauf hingewarbeitet und sie war völlig unvorhergesehen in diese Rolle gestolpert, die ihr die Möglichkeit bot, aller Welt zu beweisen, dass sie nicht nur ein kleines, schwaches Mädchen war, welches das Mitleid anderer verdient hatte, weil seine Eltern in einem unerbittlcihen Kampf ums Leben gekommen waren. Doch, sie fragte sich, was würde geschehen, wenn der Wille zum Sieg in ihnen beiden zu stark wurde? Was, wenn sie beide den Sieg so sehr wollten, dass sie sich selbst verlieren würden? Wenn es Wichtigeres gab, als nur den Pokal und das Preisgeld in den Händen zu halten? Würden sie dann, wenn sie zu Gegnern geworden waren und es ihnen unter Umständen nicht mehr möglich war, so vertraut miteinander umzugehen, bereuen, dass sie diesen Ruhm angestrebt hatten? Würden sie die Nähe vermissen, die sie einander nun spendeten? Claire war nicht ziellos, sie wusste, was sie wollte und sie wusste, was wichtig im Leben war. Es war die menschliche Nähe, Liebe, das einzige, was zählte. Ruhm war vergänglich, sie hatte es selbst schmerzlich erfahren müssen. Auch ihre Eltern und ihr Onkel waren ruhmvolle Menschen gewesen, in ihrem ach so kurzen Leben hatten sie viel erreicht, was die Zaubererwelt von ihnen Reden gemacht hat, sie hatten sich mehr als einmal dem ösen gestellt und waren dafür in die Geschichte eingegangen. Ihre Namen würden in Büchern stehen, bis in alle Zeit. Doch irgendwann würde man sie vergessen, die Erinnerung an sie würde verblassen, bis sie nichts mehr waren außer nichtssagende Namen in verstaubten, alten Büchern. Es war ihre Liebe, die auf dieser Welt unvergessen sein würde. Es waren ihre zärtlichen berührungen, ein Streicheln über die Haare, ein gehauchter Gute-Nacht-Kuss, ihre tröstenden Worte, ihr Lob und ihr Lachen, welches immer in den Herzen und Seelen ihrer Angehörigen weiterleben würde; und es war egal, ob sie ehrenvolle Menschen gewesen waren oder nicht, es würde immer so sein, denn die Liebe ist die Brücke zwischen den Lebenden und den Toten. Ja, Claire wusste, dass sie es nicht ertragen würde, Ilja zum Gegner oder gar zum Feind zu haben, ihr Herz würde den weiteren Verlust eines Menschen, für den sie so etwas wie Liebe empfand, nicht ertragen, doch sie machte sich keine Illusionen. Auch wenn Ilja ihr versprochen hatte, auf sie aufzupassen, wer sagte ihr, dass er dieses verpsrechen tatsächlich halten konnte? Sie wünschte es sich so sehr, doch sie war nicht dumm. Ilja war nicht bis nach england gereist, um sich von ihr den Sieg verderben zu lassen, im zweifelsfalle war sie nur ein hindernis auf seiner Treppe zum Ruhm und das, was sie offenbar füreinander empfanden war nichts weiter als ein flüchtiges Herzklopfen. Doch wer konnte sagen, ob es nicht doch mehr war, als nur das?
Claire schüttelte beinahe unmerklich den Kopf, um ihre trübseligen Gedanken loszuwerden. Was dachte sie denn überhaupt da? Ilja hatte ihr ein Versprechen gegeben, er würde sie nicht enttäuschen, da war sie sich sicher. Sie hob den Blick und betrachtete das Profil des Bulgaren, der ihr Herz bereits im ersten Augenblick gestohlen hatte. Auch er blickte gedankenverloren und mit einem abwesenden Lächeln auf den Lippen auf die Ländereien hinaus, sie hatten schon seit einigen Minuten nichts mehr miteinander gesprochen und hatten ihren eigenen Gedanken nachgehangen, doch manchmal brauchte man keine Worte, um den anderen zu verstehen. es war kein quälendes schweigen, das den Raum zwischen ihnen ausfüllte und in ihren ohren zu dröhnen schien, es war eine angenehme, verständnisvolle Stille. Manchmal war es schön, mit jemandem schweigen zu können.

Irgendwann unterbrach Ilja die Stille dann doch, um den Vorschlag zu machen, zurück zum Schloss zu gehen. Auch wenn Claire, die sehr leicht fror und Kälte an sich hasste, schon völlig unterkühlt war und sich in ihren warmen Gemeinschaftsraum sehnte, so wollte sie doch auch gleichzeitig nichts weniger, als sich in diesem Moment schon von Ilja zu trennen. Sie wusste nciht warum, immerhin kannte sie den Durmstrang erst seit wenigen tagen, doch seltsamerweise gab er ihr Halt, mehr als alle anderen Menschen, die sie bisher getroffen hatte. Er war für sie wie ein Stück Treibholz, an das sich eine Ertrinkende klammern konnte. Er rettete sie davor, wieder in dem tiefen Loch, das ihre Eltern hinterlassen hatten, zu versinken.
Doch als Ilja sich schließlich erhob, und ihr seine Hände entgegenstreckte, um ihr aufzuhelfen, war etwas anders als zuvor. Claire konnte nicht sagen, wann genau diese Veränderung eingetreten war, sie war zu sehr mit ihren eigenen gedankengängen beschäftigt gewesen, doch auf einmal war alles an Iljas Mimik und Gestik anders geworden. Er war nicht mehr so entspannt wie noch vor einigen Minuten und das breite Lächeln war von seinen Lippen gewichen und hatte einem harten Zug um die Mundwinkel Platz gemacht. Und sein Blick war düster geworden. Düster und... abweisend? Claire ließ sich nciht anmerken, dass sie von diesem abrupten Umschwung verwirrt war und ergriff die Hand ihres Gegenübers, um sich beim Aufstehen helfen zu lassen, doch sie stand nicht einmal wieder fest auf eigenen Beinen, da ließ Ilja ihre Hände auch schon wieder los, als hätte er sich an ihnen verbrannt. Was war auf einmal nur los?
Die dunkelhaarige Gryffindor blickte Ilja irritiert an und fragte sich, was auf einmal in ihn gefahren war. Es schien ganz so, als wollte er ihr unter keinen Umständen mehr zu nahe kommen, doch warum nur? Um Claire nicht ansehen zu müssen bückte der Junge sich und ergriff seinen auf dem Boden liegenden Feuerblitz und ging ihr dann vorraus die hölzernen Treppen der Tribünen hinunter.

Claire war völlig vor den Kopf gestoßen und während sie hinter Ilja die Treppen hinunterkletterte, schien sich ihr Blick förmlich in seinen Hinterkopf zu bohren. Sie war komplett verwirrt und war nicht dazu fähig, eine schlüssige Erklärung für sein seltsames Verhalten zu finden, außer diejenigen, die sie an sich zweifeln ließ und die sie innerlich verletzten. Wollte er ihr nicht mehr zu nahe kommen, weil er eben auf den Tribünen einen Fehler gemacht hatte, als er ihre Hände ergriffen hatte und ihr somit eine Bestätigung ihrer eigenen Gefühle zu geben? Hatte er nur mit ihr gepielt, war alles, was er auf den Tribünen zu ihr gesagt hatte nur ein dummer Spaß seinerseits gewesen? Claires Kopf schwirrte vor möglichen Erklärungen für Iljas Verhalten und eine machte sie unsicherer als die andere.
Als die beiden hampions hinaus auf die Ländereien traten und ihnen der Wind scharf ins Gesicht blies, drängte sich Claire ein weiterer, entsetzlicher Gedanke auf. Was, wenn Ilja sich nur als ihr Freund ausgegeben hatte, um mehr über ihre Schwächen zu erfahren? Was, wenn er alles, was er zu ihr gesagt hatte, nur ausgesprochen hatte, um sich ihr vertrauen zu erschleichen, wenn er all das, was ihr geschmeichelt hatte, niemals ernst gemeint gewesen war? Wenn er sich einfach nur als ihr Vertrauter gegeben hatte, um sie als seine Gegnerin auszuschalten? Und sie, das dumme, naive Mädchen, das sie war, hatte ihm einfach so geglaubt und ihm das gefundene Fressen geliefert. Sie hatte sich ihm, in der Hoffnung auf menschliche Zuneigung anvertraut und ihm von ihren eltern erzählt in dem Glauben, er würde ihr Halt geben können. Sie hatte einfach so geglaubt, ihm würde etwas an ihr liegen. Oh, wie töricht sie doch war! Die Gefühle, die sie für Ilja hegte hatten ihr die Sinne vernebelt und ihren Verstand ausgeschaltet, wie hatte sie nur glauben können, dass er das selbe für sie empfinden konnte, wie sei für ihn?
[I]Claire, du dummes, dummes Mädchen![/I], schimpfte eine Stimme in ihrem Kopf und seltsamerweise war es die Stimme ihres älteren Bruders. Hatte er sie nicht davor gewarnt, einem Durmstrang zu nahe zu kommen? Sie hatte seinen rat einfach abgeschlagen und das hatte sie nun davon. Sie hatte sich komplett blamiert und noch dazu drohte etwas in ihrem Inneren zu zerbrechen.
[I]Aber das kann nicht sein. Er kann dich nicht belogen haben...[/I], antwortete eine zaghafte, leise Stimme, ihre eigene, das Stimmchen ihres herzens, das einfach nicht glauben wollte, was ihr Verstand ihr dort gerade sagte. Und wenn Claire ehrlich war, sie wusste nicht, was sie im Moment glauben sollte. Sie hatte große Lust, Ilja einfach nach seinem verhalten zu fragen, doch sie traute sich nicht. Und das war dann der großartige Mut der Gryffindors. Sie schnaubte leise und steuerte zielstrebig auf das vor ihnen aufragende Schloss zu. Auf dem gesamten Weg sprachen sie kein ort miteinander, sie liefen einfach nur schweigend nebeneinander her, doch es war nicht mehr dieses angenehme Schweigen, welches sie noch vor einigen Minuten verbunden hatte. Es war, als ob sich etwas Gewaltiges zwischen sie geschoben hatte.

"So... da wären wir dann wohl...", meinte Claire, als sie die Stufen zur Eingangshalle hinaufstiegen. Sie sagte es einfach nur, um irgendetwas zu sagen und um sich nicht anmerken zu lassen, wie verwirrt sie in wirklichkeit war, doch sie fürchtete, dass ihr da nur halb so gut gelang wie sie es sich wünschte. Ihre Wangen waren knallrot und ihre Stimme war zittrig. In ihren augen spiegelte sich all die Unsicherheit wieder, die Iljas Verhalten in ihr wachgerufen hatte.
"Na dann... ich... ähm... ich glaube, ich gehe nochmal kurz in meinen Gemeinschaftsraum, bevor ich zum Essen gehe. Ich meine... wir sehen uns ja dann vielleicht da...", stammelte sie und lächelte Ilja noch einmal kurz unsicher zu. warum verdammt nochmal gelang es diesem Jungen, sie so sehr aus der Bahn zu werfen?
Sie drehte sich um und flüchtete die steile Marmortreppe hinauf aus der Eingangshalle, blickte aber dennoch einmal kurz zurück, etwas Verletzliches lag in ihrer Haltung, ehe sie weiter die Treppe hinaufstürmte. Sie wusste nciht, wohin sie lief, sie wollte einfach nur verdauen, was eben geschehen war und dabei wollte sie keinen ihrer Mitschüler aus Gryffindor um sich herum haben, der sie als Champion pries oder ein belangloses Gespräch mit ihr führen wollte, auch wenn sie eben gesagt hatte, sie wolle in den Gemeinschaftsraum gehen.
Sie hatte einfach nur weggwollt.


tbc: mal sehn ^^

10.05.2007

Claires irritierter Blick tat Ilja im Herzen weh. Sie verstand nicht, warum seine Gesinnung sich so plötzlich gewandelt hatte. Sie hatte die letzten Minuten in seinem Kopf nicht miterlebt, sie dachte noch, dass sie auf demselben Stand wären wie zuvor, als Ilja ihre Hände ergriffen hatte um sie zu wärmen und ihr Trost zu spenden.
Sie konnte nicht wissen, dass in Ilja ein tiefes Ehr- und Pflichtgefühl gewurzelt war, das es ihm nicht erlaubte seine selbst gesteckten Ziele so leicht aus den Augen zu lassen.
In Iljas Inneren tobte ein Streit, denn er war selten so uneins mit sich selbst gewesen wie heute. Schon seit Jahren hatte er davon geträumt ein Champion zu werden, aber von Claire träumte er erst ein paar Tage und dennoch war dieser Traum beinahe genauso schön, wie die anderen zuvor.
Er war neu und aufregend. Sein Herz klopfte schneller, wenn er an die Gryffindor dachte, während das Turnier ihm keine Angst mehr zu machen schien. Er wurde unsicher, wenn er sich in Gegenwart der Gryffindor aufhielt und dennoch suchte er, wann immer es möglich war, ihre Nähe.
Aber jetzt gab es da noch diesen Ilja, der wütend war, auf sich selbst, weil er es zugelassen hatte, dass jemand seinen Geist verwirrte und ihn in seinem Entschluss, zu gewinnen, schwächte.

Sein Blick war undurchdringlich als er sich einen Weg durch das dunkle Treppenhaus nach unten suchte. Er achtete gar nicht mehr auf Claire, die hinter ihm die Stufen herunter stieg und ihn dabei so verwirrt anschaute, wie er sich fühlte.
Als sie nebeneinander über die Felder von Hogwarts, dem Schloss entgegen gingen, herrschte wieder Schweigen zwischen ihnen. Aber es war nicht schön und harmonisch, wie das auf den Tribünen, sondern die Stille stellte einen tiefen Schnitt zwischen ihnen dar, den Ilja nicht zu kleben vermochte.
Und er wollte es auch gar nicht. Er hatte eine Entscheidung gefällt. Irgendwann. Unbewusst.
Das Trimagische Turnier zählte mehr als eine Liebelei, mehr als ein paar zärtliche Blicke, nette Worte und Gesten. So hatte er sich entschieden und ein Krum änderte seine Meinung nicht.
Ein wankelmütiges Wesen war ein Zeichen der Schwäche und das dumpfe Gefühl des Schmerzes interpretierte er als ein Indiz dafür, dass er auf dem richtigen Weg war. Solche Entscheidungen zu treffen war niemals leicht und der richtige Weg war niemals ein leichter zu gehen.
Claire los zu lassen und seine Gefühle und Wünsche auf die Seite zu drängen schien der richtige Weg zu sein. Aber war es nicht leichter sie zu vergessen, als zu sich selbst zu stehen und sich gegen den Vater zu stellen?
Nein, daran wollte Ilja nicht denken. Jeden Gedanken an einen Irrtum seinerseits verdrängte er vehement aus seinem Kopf.

Er lauschte auf das leise Rascheln, als seine Füße das Gras knickten und zu Boden drückten. Es würde eine Weile dauern, bis es sich wieder aufrichten konnte. Aber es würde sich wieder aufrichten und nach einer Weile würde niemand mehr sagen können, ob es jemals zerdrückt worden war.
Niemand konnte die tausend kleinen Verletzungen sehen, die dem Grashalm so unbedacht zugefügt worden waren. Er sah aus, wie jeder andere Grashalm. Die Oberfläche eine perfekte grüne Hülle, glänzend im Sonnenlicht.
Aber im Inneren. War da alles perfekt? Wurden da Narben sichtbar?

Ilja gab sich Mühe um nicht zufällig Claires blasse Hand mit der seinen zu berühren. Vor so wenigen Minuten noch hatte er sich in den Händen gehalten. Sie hatten zu seinem Körper gehört, wie seine Nase zu seinem Gesicht.
Doch jetzt schlenkerten sie, nur wenige Zentimeter, von den seinen entfernt und doch weiter weg als der Mond.
Er wollte sie wieder streicheln. Ihre angenehme Wärme auf seiner Haut spüren. Aber sein Arm reichte nicht über den Graben. Es war zu weit und mit jedem Fuß den sie vor den anderen setzen, schaufelte der Durmstrang mehr Erde aus der Grube.

Sie erreichten das Schloss ohne ein weiteres Wort gesprochen zu haben und als die endlich die Eingangshalle erreicht hatten, in der sie sich verabschieden würden, schien Claire beinahe erleichtert, als sie endlich höfliche Abschiedsfloskeln über ihre Lippen brachte.
"Na dann... ich... ähm... ich glaube, ich gehe nochmal kurz in meinen Gemeinschaftsraum, bevor ich zum Essen gehe. Ich meine... wir sehen uns ja dann vielleicht da..."
Ilja nickte. Flüchtig erwiderte er Claires unsicheres Lächeln.
Ja, vielleicht würden sie sich in der Großen Halle sehen. Er würde dann wieder am Durmstrangtisch sitzen, sie am Tisch der Gryffindors. Sie würde ihm nicht näher sein, als dem Direktor, Percy Weasley.
Die Chance war vertan. Claire hatte sich von ihm wieder entfernt.
Sollte er jetzt nicht Erleichterung empfinden, dass Claire es ihm so leicht machte, seine Vorsätze einzuhalten?
Doch Erleichterung war es nicht, die Ilja empfand. Es fühlte sich mehr an wie Unzufriedenheit und Schuldgefühle.
„Ja, bis dann.“, brachte Ilja schließlich hervor und hob seine Hand als würde er Claire nachwinken wollen. Er schaute ihr nach, wie sie die Treppen nach oben stieg, auf dem Weg in den Turm der Gryffindors und als ihr schmaler Rücken langsam aus seinem Blickfeld entschwand wusste er, dass er einen Fehler gemacht hatte.

Claire hatte sich noch einmal umgedreht und ihn angeschaut. Sie schien verletzt zu sein. Denselben Blick hatte er in den Augen eines Rehes gesehen. Sein Vater hatte das Tier angefahren. Es war ein dunkler Abend gewesen und plötzlich war es von rechts auf die Straße gestürmt. Viktor war sofort auf das Gaspedal gesprungen, aber es war einfach zu nah.
Ilja konnte sich noch an den harten Aufprall und das dumpfe Geräusch erinnern, als der Körper wieder auf die Fahrbahn fiel.
Sie waren alle erschrocken aus dem Auto gesprungen und beobachten nun das erbärmliche Tier und die Angst in seinen Augen. Obwohl es an unsäglichen Schmerzen leiden musste, schrie es nicht. Es gab überhaupt keinen Laut von sich, doch alle seine Empfindungen konnte man an seinen Augen ablesen.
Sein Vater hatte das Tier dann getötet...

Rastlos wanderte Ilja zuerst ein paar Schritte auf und ab. Er konnte sich nicht entscheiden, wohin er denn nun gehen sollte. Er hatte keine Lust darauf zu den Quartieren der Durmstrangs zu gehen. Dort war man niemals allein und gerade jetzt verspürte er keine große Lust darauf jemanden aus seiner Schule zu begegnen. Vor ihnen musste er sich immer so verhalten, wie es seinem Image entsprach.
Er war der unnachgiebige Kämpfer, der sich niemals unterkriegen ließ, und für den Mädchen, die unwichtigste Nebensache der Welt war, weil sie ihn nur von seinen Zielen abhielten.
Trotz des immer schlechter werdenden Wetters verließ Ilja noch einmal das Schloss und wanderte über die Felder.

Der Wind zerrte immer wilder an seinen Haaren und peitschte ihm den Umhang um die Beine.
Da erfasste sein Blick plötzlich eine kleine Gestalt, nur wenige Schritte entfernt. Unwillkürlich beschloss er sofort einen Boden um diese Person zu machen und sie nicht weiter zu beachten. Sollte sie ihn ansprechen, dann würde er sie einfach kurz angebunden abwimmeln. Ilja war ein Meister wenn es darum ging Menschen von ihm fort zu ekeln.
Gerade erst hatte er sich wieder bewiesen...
Ilja seufzte leise. Er wollte einen Haken machen und der Person ausweichen -Er könnte zum See hinuntergehen – da erkannte er in der Fremden seine kleine Schwester Zarina.
Schon länger hatte er sich nicht mehr wirklich um sie gekümmert.
Anfangs war er froh gewesen, dass er nun dieses Jahr bei seiner Schwester sein könnte, um auf sie Acht zu geben und Zeit mit ihr zu verbringen.
Aber er hatte schnell bemerkt, dass die junge Slytherin ihn gar nicht brauchte. Warum auch? Schließlich hatte sie es auch die letzten vier Jahre geschafft in Hogwarts ohne ihn auszukommen.
Sogar er selbst verspürte nicht so oft das Gefühl sie sehen zu wollen, wie er es erwartet hatte. Es gab hier so unglaublich viele Dinge, die er ohne Zarina tun wollte und konnte. Außerdem war Ilja von jeher eher ein Eigenbrödler gewesen, der viel Zeit allein verbrachte, einfach weil es ihm gefiel, nur auf sich selbst angewiesen zu sein und auf nichts Rücksicht nehmen zu müssen.

Doch jetzt konnte er Zarina nicht einfach ignorieren und er wollte es auch gar nicht. Wenn er schon auf Claires Zuneigung verzichten musste, so konnte er wenigstens Zeit mit seiner Schwester verbringen.
Sie gehörte zu seiner Familie und behinderte ihn nicht. Im Gegenteil: Sie half ihm sogar dabei Champion zu werden, indem sie an ihn glaubte und ihn immer unterstütze wenn er ihre Hilfe benötigte.
Ein warmes Lächeln schlich sich auf seine Lippen als er sich dem Mädchen näherte. Als sie ihn erkannte winkte er ihr zu und kam immer näher.
„Hey, Zarina! Was machst du nur hier draußen?“, sagte er halb fragend, halb scherzend. „Es ist doch viel zu kalt!“

Durch den kurzen Zwischenstopp waren seine Hände nicht im mindestens wieder wärmer geworden. Eigentlich fühlte sich die Luft jetzt nur noch kälter an, da seine Haut, wenn auch nur für eine kurze Zeit, die wohlige Wärme des Schlosses gespürt hatte.
Aber er wollte jetzt nicht hinein gehen.
Hier draußen zu stehen und mit seiner Schwester zu reden, gefiel ihm. Sie wollte ihn aufheitern und ihn die Sache mit Claire vergessen lassen. Sein Lächeln wirkte echt, aber seine Augen verbreiteten einen Hauch Melancholie. Zarina konnte sich gut in Menschen hineinversetzen. Sie war fröhlich und kannte Ilja seit ihrer Geburt. Sie würde ihn bestimmt durchschauen.
Vielleicht war Ilja deshalb zu seiner Schwester gekommen, weil er sich wieder sicher fühlen wollte.
In Zarinas Anwesenheit war nichts unvorhersehbar. bei ihr konnte er so sein, wie er war und musste sich nicht von seiner besten Seite zeigen, bei der er hoffte, dass sich dadurch jemand beeindrucken ließ.

Ilja schaute seiner Schwester mit einem beinah zärtlichen Ausdruck ins Gesicht und rieb sich die Hände, um sie irgendwie wieder aufzuwärmen. Nach einer Weile gab er das Vorhaben, einen Eisklumpen mit einem anderen zu wärmen, auf und steckte beide Hände tief in die Manteltaschen.
„Wollen wir nicht ein bisschen gehen?“, schlug er vor. „Ich habe das Gefühl, meine Beine frieren am Boden fest!“
Eigentlich war Ilja ein gemäßigtes Klima gewöhnt. In seinem Heimatland Bulgarien gab es ebenfalls sehr raue und kalte Winter, aber genau deshalb hatte Ilja auch erwartet in England mildere Temperaturen vorzufinden und sich heute nicht so warm angezogen, wie er es hätte tun sollen.
Nun hatte er das Nachsehen, aber reingehen wollte er um keinen Preis.
Er hätte es jetzt nicht ertragen Claire wieder zu sehen, oder irgendeinen anderen Gryffindor. Am liebsten wäre er jetzt zwar hineingelaufen und hätte sich bei Claire entschuldigt. Dafür, dass er so ein Idiot gewesen war. Zuerst hatte er sich zu ihr nett verhalten und hatte seine Gefühle fast schon wie auf einem Silbertablett präsentiert. Doch dann war er wieder zurückgerudert und war auf Abstand gegangen.
Er wollte Claire erklären was in ihm vor sich ging, aber es gab da eine kleine Stimme in seinem Kopf, die ihm sagte, dass sie es nicht verstehen würde.
In den wenigen Tagen die Ilja Claire jetzt kannte, hatte er nicht besonders viel über sie erfahren, aber er wusste, dass für sie das Turnier längst nicht so wichtig war wie für ihn.
Nein, es war alles gut so, wie es war.


tbc: Wiesen






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