Über Pferde Hunde und Katzen - Haltung für Pferde

Haltung

Haltung

Pferde Haltung ...

Es gibt zwei verbreitete Arten der Pferdehaltung, die den natürlichen Gewohnheiten eines Pferdes auf verschiedene Arten Rechnung tragen. Beide haben unter gewissen Umständen natürlich ihre Daseinsberechtigung. Um abschätzen zu können, welche Art der Haltung für Ihr Tier in Frage kommt (sei es in einem fremden Stall oder in eigener Hand), finden Sie hier eine kleine Zusammenstellung der verschiedenen Haltungsarten und ihrer Vor- und Nachteile.

Pferde in Boxenhaltung ...

Die Boxenhaltung ist eine weit verbreitete Art der Pferdehaltung, und man wird wahrscheinlich leicht einen konventionellen Reitstall finden, in dem man sein Tier in einer Box unterbringen kann.

Normalerweise ist eine Pferdebox ungefähr drei mal drei Meter groß. Die Pferde verbringen üblicherweise die Nacht in der Box und sollten tagsüber die Gelegenheit haben, sich auf der Wiese auszutoben.

Notwendig ist diese Art von Witterungsschutz in der Nacht unter normalen Umständen nicht. Allerdings sind Pferde, die schon in der Vergangenheit in einer Box gehalten worden sind, anfälliger für Kälte und Krankheiten, und es kann durchaus möglich sein, dass man einem Boxenpferd mit einer anderen Haltungsart überhaupt nichts Gutes tut.

Einsichtig ist jedoch, dass ein Zustand, in dem ein Pferd „verweichlicht“, eigentlich nicht erstrebenswert ist.

Vorteilhaft ist die Boxenhaltung eigentlich nur für ambitionierte Turnierreiter, da Turnierpferde normalerweise geschoren sind, um zu viel Schweiß beim Training zu vermeiden. Dies ist für ein ordentliches Training, welches das ganze Jahr über durchgeführt werden soll, kaum zu vermeiden. Boxenhaltung ist daher für Turnierreiter die einzige Alternative. Außerdem sind Pferde, die in einer Box gehalten werden, fast immer sauberer als ihre Artgenossen im Offen- oder Laufstall.

Die Nachteile der Boxenhaltung werden eigentlich erst offensichtlich, wenn man sich diese Art der Haltung in der Praxis anschaut. In vielen deutschen Ställen werden die Pferde nur bei gutem Wetter aus der Box gelassen – und gutes Wetter ist manchmal Wochenlang äußerst rar. Daher „versauern“ die Tiere mitunter 24 Stunden am Tag auf 9 Quadratmeter, auch wenn sie eigentlich aus der Steppe kommen und tägliche Bewegung benötigen. Ticks und psychische Störungen können die Folge sein, natürlich neben allgemein mangelndem Wohlbefinden, Unausgeglichenheit und Schreckhaftigkeit. Gesteigert werden diese Symptome möglicherweise noch durch die tendenzielle Isolation in der Box.

Die Tiere leiden bei zu langem Boxenaufenthalt mit mangelndem Auslauf auch unter körperlichem Verfall, die Muskeln werden schwächer, und wie bereits gesagt wird das Immunsystem der Tiere schlechter.

Wenn Sie die Boxenhaltung für Ihr Tier in Betracht ziehen, sollten Sie sich auf jeden Fall informieren, wie die Haltung im jeweiligen Stall gehandhabt wird. Es spricht eigentlich nichts gegen die Boxenhaltung, wenn sie ordentlich gehandhabt wird und die Tiere trotz der Boxennächte genug an die frische Luft kommen, ihr Stroh eine gute Qualität hat und oft genug gemistet wird. Leider ist dies aber nicht in jedem Stall gegeben, und daher sollten Sie sich versichern, dass Ihr Pferd auch gut versorgt wird.

Pferde in Offenstallhaltung ...

Viele Reiter schätzen eine Art der Pferdehaltung, die den natürlichen Bedürfnissen des Pferdes weitgehend gerecht wird. In den letzten Jahren hat sich in diesem Zusammenhang die Offen- oder Laufstall-Haltung mehr und mehr etabliert, insbesondere unter Freizeitreitern, die auf maximales Training und optimierte Leistung ihres Tiers keinen Wert legen.

Auch die Offenstallhaltung gibt es in vielen verschiedenen Variationen, und man kann nicht von allen unbedingt sagen, dass sie den Grundsatz der artgerechten Haltung auch unbedingt durchsetzen.

Durch die Bank lässt sich aber bei allen offenen Ställen sagen, dass die Pferde auf jeden Fall Gelegenheit haben, ihr natürliches Laufbedürfnis auszuleben und genug Sonne bekommen, die wichtig für ihren Stoffwechsel ist.

Weiterhin härten die äußeren Reize (seien es nun Wetter oder auch der Lärm von vorbeifahrenden Treckern) die Tiere ab und machen sie – neben den ohnehin positiven Auswirkungen auf ihre Psyche – oft zu angenehmeren Reittieren.

Der freie Auslauf birgt für die Tiere allerdings ein höheres Verletzungsrisiko, da die Rangordnung unter ihnen ausgemacht wird, die individuelle Fütterung ist nur unter hohem Aufwand zu betreiben, und man wird einmal öfter eine Wurmkur ansetzen müssen, weil Ansteckungsgefahr durch den engen Kontakt der Tiere besteht.

Eine Offenstallanlage ist vorteilhaft geplant, wenn schon die Verteilung der verschiedenen Bereiche dem Bewegungsdrang der Tiere Rechnung getragen wird. Ruheraum, Kraft- und Rauhfutterraum und Tränke können weit auseinanderliegen und so den Tieren viel Gelegenheit zum Laufen geben.

Weiterhin ist zu Beachten, dass ein ranghohes Pferd andere Tiere aus dem Ruheraum aussperren könnte. Dem sollte in der Planung Rechnung getragen werden, zum Beispiel durch mehrere Bereiche im Ruheraum.

Die Offenstallhaltung ist natürlich ein großer Beitrag zur artgerechten Haltung des Tieres und sollte, wenn nicht besondere Gründe dagegen sprechen, von jedem Pferdehalter bevorzugt werden. Da Offenstallhaltung den Pferdehalter zum Beispiel auch von seiner Pflicht entbindet, selbst für den Auslauf seines Tieres zu sorgen, ist sie auch gerade und Freizeitsportlern sehr verbreitet.

Tierschutzverbände warnen allerdings davor, dass man die Offenstallhaltung als Freischein für die Verwahrlosung der Tiere verwendet. Viele Tiere, die auf diese eigentlich artgerechte Art und Weise gehalten werden, bekommen zu wenig Aufmerksamkeit durch den Menschen, was sich in verwahrlostem Fell und einem teilweise in Jahren ohne Pflege völlig zu Matsch verkommenem Boden zeigt.

Daher sollten Sie auch einen Offenstall nach verschiedenen Gesichtspunkten untersuchen, ehe Sie sich entscheiden, Ihr Pferd darin unterzubringen.