Herr der Ringe 2
In den Ländern, die von Sauron und Saruman beherrscht wurden, ist die Wissenschaft gewissenlos geworden, werden die Gewässer und das Land vergiftet und an gefangenen Elben; Menschen und anderen Gefangenen grausame Experimente vorgenommen. Vor allem im Nationalsozialismus wurden Juden oft zu Versuchkaninchen reduziert und wurden gequält und gefoldert, verfolgt und ausgebeutet.
Jedes diktatorische Regime, wie auch das von Sauron, stellt sich gegen jede Art von Lebendigkeit und will despotische Macht ausüben. Deshalb werden viele Menschen manipuliert und vergiftet, damit man sie leicht kontrollieren kann. In Herr der Ringe war es vor allem die Macht des Ringes, die viele manipulieren und in den Wahnsinn treiben konnte.
Es wurde damals mit Magie manipuliert und der natürliche Lauf der Dinge wurde abrupt aufgelöst, damit statt dessen die künstliche und leblose Ordnung Saurons die Macht über alle Völker errichten konnte.
Wir haben aus der Geschichte gelernt, dass es immer Mächte gab, die manipulieren und unterdrücken wollten. Auch heute werden wir Tag für Tag manipuliert durch die Macht der Medien. Wir haben sind blinde Marionetten den dem Diktat der Großkonzerne folgen und ungehemmt konsumieren, um so dieses auf Profit gegründete Wirtschaftssystem aufrechtzuerhalten.
Wenn die Kaltblütigkeit und Inhumanität des Kapitalismus und der Globalisierung forciert wird, werden wir uns in einer ähnlichen Welt wie in Herr der Ringe wiederfinden. Denn dann werden nur wenige Menschen die gesamte Macht über diese Welt haben. Diese Machtkonzentration wird dazu führen, dass jeder einzelne Mensch an Macht verlieren wird und leichter manipulierbar wird, dass es von nur wenigen Menschen abhängt, ob es auf dieser Erde Friede geben wird. Sauron verfügte über eine gewaltige Machtkonzentration und seine Aura des Bösen zog unzählige Wesen in seinen Bann, die ihm hilflos ausgeliefert haben.
Vielleicht wird es der medizinische Fortschritt bald ermöglichen, dass künstliche Menschen, vergleichbar mit Orks, herangeklont werden können, diese aber durch ihre Entmenschlichung sich dem Diktat des Bösen widerstandslos beugen werden.
Denn die Grundlage einer humanen Gesellschaft liegt in einer intakten Familie.
Tolkien liebte die Natur, und er bedauerte schon seinerzeit die wachsende Popularität des Autos und das Wachstum der Städte auf Kosten des Landes.
Sein Auenland ist ein Reich, in dem die Familie und das Heim im Mittelpunkt stehen und die Hauptziele im Leben Behaglichkeit und Sicherheit sind.
Das Auenland ist auch eng mit den Wundern der Kindheit verbunden, inspiriert durch Tolkien eigenen Erfahrungen als Kind. Man kann die Hobbits als Kinder sehen und das Auenland als Musterbild einer Umgebung für eine idyllische Kindheit, voller Freiheit und ohne Gefahr.
In gewissen Sinne handelt die Reise, zu der die Gefährten aufbrechen, von unserer eigenen Lebensreise.
Ich meine damit den eigenen Lebensweg. Wir beginne unseren Lebensweg in der Kindheit und müssen dieser irgendwann entwachsen und uns von unseren Eltern und unserer Familie lösen. In unser heutigen technologisierten Zeit fehlen hierfür die nötigen psychologischen Maßnahmen, um einen Jugendlichen ins Erwachsenenleben zu führen.
Die Gefährten hatten am Anfang ihrer Reise, die für sie sehr relevanten Wegbegleiter, die sie durch eines der schwersten Abenteuer führten: die Minen von Moria. Tolkien verwendet hier eine suggestive Allegorik: dunkle Tunnel, finstere Korridore un die Begnung mit einem entsetzlichen Monstrum.
Vergleichbare Schilderungen kennen wir aus der griechischen und anderen Mythologien. Stets muß der Held sich seinen schlimmsten Ängsten stellen und diese überwinden. Viel Mut muß aufgebracht werden um diese Abenteuer bestehen zu können.
Die griechische Sage von Theseus, der den Minotaurus im Labyrinth besiegt, enthält eine wichtige Botschaft für uns. Ariadne, die Tochter des Königs, gibt Theseus ein Wollknäuel mit, das ihn in die Lage versetzt, den Rückweg aus dem Höhlenlabyrinth zu finden. Das bedeutet in Alltagssprache übersetzt: Ohne das Bewußtsein wirklicher Werte verlieren wir uns selbst und unser Ziel leicht aus den Augen, wenn wir uns auf die Lebensreise machen. Wenn wir unseren Leitfaden aus den Händen geben, enden wir in Dunkelheit und Unwissenheit.
Auf jeder Reise gibt es Rastplätze, die idyllisch und traumhaft schön sind. Allzu groß ist die Verlockung dort zu verweilen.
Lothlorien, das Land der Elben, ist ein solch idyllischer Ort, dort steht die Zeit still, alles ist wunderschön. Aber auch von dort müssen die Gefährten wieder aufbrechen, um ihre Herausforderungen zu bestehen und damit zu wachsen.