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Hans Werner Sinn: Wir sitzen in der Falle

Hans Werner Sinn: Wir sitzen in der Falle

18.02.2012 ·  Für den Ökonomen Hans-Werner Sinn ist der Zug in Richtung Transferunion abgefahren. „Die Rettungsschirme werden in Kürze verbraucht sein“, sagt er im Gespräch mit der F.A.Z. Im Endeffekt würden dreieinhalb Billionen Euro Staatsschulden der Südländer vergemeinschaftet.

Professor Sinn, die Griechen erhalten bald ein weiteres Hilfspaket von 130 Milliarden Euro. Haben Sie Hoffnung, dass dies die letzte Zahlung sein könnte?

Nein. Es wird nur kurze Zeit reichen. Das ist eine weitere Hilfe für die Kapitalanleger, die so noch mal einen Teil ihrer Staatspapiere loswerden. Wollte man den Griechen wirklich helfen, müsste man ihnen dieses Geld als Austrittshilfe geben. Sie haben keine Chance, im Euroraum wettbewerbsfähig zu werden. Sie müssten 31 Prozent mit ihren Preisen runter, um auf das türkische Niveau zu kommen.

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http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/im-gespraech-oekonom-hans-werner-sinn-wir-sitzen-in-der-falle-11653095.html#comments



Re: Hans Werner Sinn: Wir sitzen in der Falle

Zitat: Tschicki
18.02.2012 ·  Für den Ökonomen Hans-Werner Sinn ist der Zug in Richtung Transferunion abgefahren. „Die Rettungsschirme werden in Kürze verbraucht sein“, sagt er im Gespräch mit der F.A.Z. Im Endeffekt würden dreieinhalb Billionen Euro Staatsschulden der Südländer vergemeinschaftet.

Professor Sinn, die Griechen erhalten bald ein weiteres Hilfspaket von 130 Milliarden Euro. Haben Sie Hoffnung, dass dies die letzte Zahlung sein könnte?

Nein. Es wird nur kurze Zeit reichen. Das ist eine weitere Hilfe für die Kapitalanleger, die so noch mal einen Teil ihrer Staatspapiere loswerden. Wollte man den Griechen wirklich helfen, müsste man ihnen dieses Geld als Austrittshilfe geben. Sie haben keine Chance, im Euroraum wettbewerbsfähig zu werden. Sie müssten 31 Prozent mit ihren Preisen runter, um auf das türkische Niveau zu kommen Na toll!!! Mal wieder so ein Schlaumeier, der vorgibt etwas verstanden zu haben. Ein Austritt der Griechen aus dem Euroraum hilft Niemandem!!! Ich will jetzt nicht unbedingt sagen, dass sie unbedingt dabei bleiben müssen, aber es würde Griechenland nicht helfen. Es gäbe die argentinische Lösung, was sehr große Armut bedeuten würde. Wenn Griechenland heute kein Geld bekommt, dann bekommt es auch kein Geld wenn sie die Drachme wieder einführen. Das System des wirtschaftens in Griechenland muss sich ändern.

Das ist das gravierende Problem. Auch wenn es der Volkswirtschaft schlecht geht versucht doch jeder nur seine eigene Situation zu sehen, was ja auch natürlich ist.

Genau genommen ist ja eigentlich nur der Staatsapparat pleite und müsste dementsprechend seine Arbeit einstellen. Geht natürlich nicht.

Das griechische Beispiel zeigt allerdings welche Folgen eine staatsabhängige Wirtschaft hat. Geht dem Staat das Geld aus, kann er seine Beamten nicht mehr bezahlen und die schränken ihren Konsum ein, was den Fortfall weiterer Arbeitsplätze und damit Armut zur Folge hat. Das hat jetzt nichts mit Sozialismus, etc. zu tun. Es zeigt nur wie gefährlich es sein kann, wenn die wirtschaftliche Rolle des Staates zu dominant ist. Zudem steigt die Korruptionsgefahr, an der sich einzelne bereichern können.

Ich hoffe, dass es den Griechen gelingt ihren Staat entsprechend umzubauen, auch wenn das viele noch nicht wollen. Insgesamt bin ich weder der Meinung, dass die Nummer in eine Transferunion abgleitet, noch dass alles Geld verloren ist. Außerdem ist der schwache Euro auch ganz gut für die deutsche Wirtschaft.



Re: Hans Werner Sinn: Wir sitzen in der Falle

Gestern las ich erst irgendwo, dass viele der Griechen ihr Geld abheben von den Banken und es anderweitig einzahlen. Da las ich auch von Konten in Frankreich (ob das ideal ist?) und in Polen.

Aber es sei nicht einfach irgendwo ein Konto anzulegen, wenn man nicht Landesbuerger ist (in einigen Laendern - wurde nicht genauer definiert wo).

LG

Tschicki