1. Eine Reise im "goldenen Dreieck" Maldonado-Minas-Rocha
Nach unserer Reise durch Uruguay betrachten wir das Dreieck Maldonado-Minas-Rocha als goldenes Dreieck für europäische Chacrabesitzer. Mit seiner hügeligen Landschaft gegen das Landesinnere und sanft abfallend, flacher werdend gegen die Küste, mit seiner abwechselnden Vegetation aus Bäumen, Büschen und Weide und nicht zuletzt mit den guten Strassenverbindungen (stark im Ausbau begriffen) ist es eine Bilderbuchlandschaft. Sollte es einmal etwas zu einsam werden hinter den sieben Hügeln, liegen Piriapolis, Maldonado oder Punta del Este nicht allzufern um etwas Zivilisation zu schnuppern. Auch nach Montevideo ist es keine Weltreise, jedenfalls näher und schneller als z.B. von Colonia aus.
Jeder der den Kauf einer Chacra ins Auge fasst, sich aber nicht direkt an der Küste niederlassen will, sollte sich diese einmalige Landschaft zu Gemüte führen.
Unser Ausgangspunkt zum Erkunden des "goldenen Dreiecks", sollte ursprünglich Piriapolis sein. Auf unserer ersten Erkundungsfahrt ((1) und (3) auf nachfolgender Dateieinlage), entdeckten wir jedoch die Hosteria SALUS (mehr darüber unter "Hotelempfehlung" in der Nähe von Minas. Das Hotel liegt in einem wundervollen Park (leider nahe der Fabrik, in welcher das gleichnamige Mineralwasser abgefüllt wird). Jedoch, alles in und ums Hotel war so beeindruckend, dass wir uns entschlossen von hier aus die Umgebung zu erkunden. Hier stimmte für uns alles, der freundliche Service, das ausgezeichnete Essen und die Ruhe (Vorsaison). Hat man Lust auf etwas Abwechslung geht man ins Städtchen Minas für einen Kaffee, respektive ein Bier und guckt dem Treiben zu.
(1) Die Ruta 60 ist die schnellste Verbindung zwischen Minas und der Küste und angenehm um geniesserisch die Landschaft zu betrachten. Die Strasse ist ziemlich neu und breit angelegt (irgendjemand muss sich dabei etwas gedacht haben. Vielleicht die Verkehrsplaner, wenn es die gibt)? Ziemlich genau wo die Ruta 81 in die Ruta 60 einmündet, befindet sich der Complejo Vistas de Betel (www.betel.com.uy) Die Fotos geben eine Eindruck dieser wunderbaren Landschaft, fairer weise ist anzumerken, die Bilder sind fast schöner als die Realität.
(2) Fährt man auf der Ruta 60 nach Minas, ist die Ruta 12 die ideale Alternative für die Rückfahrt. Diese Strasse ist nicht mehr so neu wie die 60er, auch etwas schmäler und kurviger. Die Landschaft hier scheint etwas hügeliger und wilder für den europäischen Autorennfahrer in den Ferien die richtige Herausforderung, könnte man meinen, aber es lohnt sich den Bleifuss vom Gaspedal zu nehmen, die Landschaft hier ist unvergesslich. Fährt man die Ruta 12 ganz runter bis zur Küste, gehts an der Laguna del Sauce, einem Süsswassersee, vorbei. Der Blick von der Strasse aus lässt einen nur erahnen, was sich hinter den Bäumen und den gepflegten Gartenanlagen versteckt, etwas mehr zeigt das Internet, so man interessiert ist bei den Reichen und Schönen über den Zaun zu gucken.
(3) Die Ruta Panoramica 81 ist eine Naturstrasse (keine Teerung), zeitlich sollte man diese Strecke nicht unterschätzen. Diese Strasse ist leicht abenteuerlich, wunderbar für eine Wanderung und zum Picknicken. Ohne Probleme kann man hier oben einen ganzen Tag verbringen Natur pur. Auf dieser Strecke sollte man keinen Motorschaden haben. Hat man endlich die Ruta 8 erreicht, um nach Minas zurückzukehren gilt es nochmals dieselbe Distanz zu fahren, diesmal etwas schneller.
(4) Die Ruta 39 ist unsere Lieblingsstrecke, nicht weil sie schöner wäre als die anderen, aber die Topografie erlaubt von der Strasse aus eine wunderbare Fernsicht alles ist ein bisschen weiter, sanfter. Auch hier, da und dort schöne Chacras. Eine, direkt an der Strasse mit Strohdach, nicht zu übersehen, gerade in Renovation im Stil des Erbauers, vielleicht über 100 Jahre alt. Man kann sagen, wenn sie wollen, machen sie sehr schöne Häuser in Uruguay, auch heute noch. Wir guckten uns das Haus sehr genau an, innen und aussen, denn wir waren wirklich beeindruckt. Ausser den Hühnern niemand weit und breit, das Werkzeug auf der Werkbank friedlich wie auf einem alten Gemälde, irgendwie 19. Jahrhundert.
(5) Die Ruta 109 ist eine Naturstrasse und das sieht man leider auf der Strassenkarte nicht. Wer diese Strecke fahren will muss staubresistent sein Fahrzeug wie Fahrer. Aber die Mühen lohnen sich. Im Gegensatz zur Ruta 39 hat es hier über weite Strecken Gebüsch entlang der Strasse und Zwischenstops sind notwendig um die Landschaft dahinter geniessen zu können. Gegen das Städtchen Rocha wird die Vegetation lichter und die Felder flacher. Auch auf dieser Strecke ist es von Vorteil keinen Motorschaden zu haben. Einen Pechvogel aus Lettland mit Plattfuss haben wir mitgenommen. In der Mittagshitze, 20 km bis zum nächsten Haus, alle 2 Stunden vielleicht ein Auto, das Handy ohne Funkkontakt es lohnt sich immer genügend Luft im Ersatzreifen zu haben.