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Praesident Mujica - ein wahrer Praesident

Re: Praesident Mujica - ein wahrer Praesident

Zitat: antaresuy


Also ist der Pepe nicht so ein fabelhafter President. Ich wollte dies nur klarstellen. Man solle überlegen, wenn er ofiziell als Staatsoberhaupt ein Putsch unterstützt, was kann man dann in Uruguay erwarten?

Moin Peter,
es ist sicherlich ein etwas ungewöhnlicher "Putsch", der durch deine Begründung  so zu sehen sein könnte. Dieser "Putsch" ist eigentlich normaler innenpolitischer Alltag, der selten so öffentlich wird.
Aber kann man in dieser "Putsch"Sache wirklich von Pepe verlangen,  eine starre, "vorbildliche" Haltung einzunehmen und sich so aus der Mercusor-Gemeinschaft heraushält, weil Vermutungen aus Venezuela kursieren, das dort Vorgänge ablaufen, die auch als Putsch definiert werden könnten? Oder muss auch Pepe einen gewissen diplomatischen Kompromiss eingehen? Zum Wohle seines eigenen Landes? Und damit auch zum Wohle der Mercusorgemeinschaft?
Sollte Mujica aber einen Putsch unterstützen, wie er im landläufigen Sinne abläuft, also eine Regierungsübernahme mit Waffengewalt und sofortiger Verhaftung der Regierungsmitglieder, so wären dann andere Massstäbe an Mujica zu legen.

Entscheidend ist letztlich, wie Mujica in Uruguay Politik gestaltet. Und wie er die innenpolitischen Steine umschifft, die ihm das regieren schwer machen sollen.

Re: Praesident Mujica - ein wahrer Praesident



Hallo Ata,

Wenn jemand an die Regierung
kommt und als erste Massnahme die Verfassung als Mist erklärt und eine neue
eigene Verfassung durch Volksabstimmung in Kraft treten lässt und diese dann 9
Jahre später abändern lässt um unendliche Wiederwahl zu erreichen und dann wird
diese eigene Verfassung nicht eingehalten, weil der zu amttretende President höchstwahrscheinlich
schon verstorben ist, was zu neuen Wahlen führen muss und um diese zu
vermeiden, weil ein neuer Sieg nicht sicher ist, so etwas ist ein Putsch. Und
Pepe ist nach Caracas geflogen um dies zu rechtfertigen.





Paraguay hat dieses Jahr den
Presidenten Lugo verfassungsmässig abgesetzt und zwar eindeutig. Von 151 möglichen
Stimmen, waren 147 Stimmen für die Absetzung von Lugo, 3 Stimmen gegen die
Absetzung und 1 war abwesend. Die Mercosurpartner haben dies als
Institutionsputsch betrachtet und Paraguay wurde suspendiert und 5 Minuten später
war die Venezuela von Chávez gesetzwidriges Mitglied des Mercosur. Paraguay hat
die eigene Verfassung gefolgt und wurde bestraft und nun übernimmt in Venezuela
jemand Verfassungswidrig die Presidentschaft und wird begutachtet und
applaudiert. Uruguay galt bis heute in Lateinamerika als das demokratischste
und republikanischste Land, sogar als einer der wichtigsten in der ganzen Welt
in diesem Sinne. Aber wie schon Pepe sagte: „Das Politische hat gegenüber des
Juristischem Vorrang“. Was kann man von jemanden erwarten der in seinen jungen
Jahren verfassungswidrig die Regierung stürzen wollte (als Tupamaro) und nun
als Staatsoberhaupt verfassungswidrige Machtübernahmen begutachtet?





Eine Regierungsübernahme mit
Waffengewalt und sofortiger Verhaftung von Regierungsmitglieder gibt es zwar
hier nicht, da ja die Regierung ja im Oktober wiedergewählt wurde und der
President hoher Offizier der Armee ist und deren Unterstützung hat. Es ist ein
stillgeschwiegener Putsch. Niemand weiss ob Chavez noch am Leben ist. Die Gerüchte
sagen dass er schon seit vielen Tagen verstorben ist. Dies Würde bedeuten, dass
innerhalb der nächsten 30 Tagen neue Wahlen stattfinden müssen. Wenn aber
Chavez am „Leben gehalten wird“ bis die Machtübernahme voll durchgezogen wurde
und das Volk sich an die Abwesenheit von Chavez gewöhnt hat und dann erst „stirbt“
er plötzlich „unerwarteterWeise“ wie es in der alten UDSSR vorkam. So geschah
es nämlich auch dort. Es wurede gemunkelt und Gerüchte losgelassen, bis dann
eines Tages das Oberhaupt verstyorben war und der Neue kam. Das ist der Plan
der Brüder Castro (alte UDSSR - Schule), damit sie weiterhin Erdöl und Geld
geschenkt bekommen um die eigene Existenz zu wahren.





Und wenn Du Dich auf
innenpolitische Entscheidungen von Mujica aussprechen möchtest, dann muss ich
Dir leider sagen, dass es sogar in der eigenen Linkskoalition Stimmen gegen
seine Art und Entscheidungen gibt. Du bist in D, ich diskutiere nicht über
Politik in D oder Europa, weil ich dafür zu wenig Kenntnisse habe, aber über
unsere Gegend hier in Südamerika da werde ich hart mitmischen, und ganz
besonders bei so vielen linksgerichteten Regierungen in der Gegend, die ständig ihre eigene Verfassung abändern möchten um eigene Machtwünsche zu erfüllen oder sich zu verewigen.



Grüsse,





Peter



Re: Praesident Mujica - ein wahrer Praesident

So sollten Diskussionen sein. Weder in D (wenn man nicht dort ist), noch als relative Neulinge hier in Uruguay kann man mitreden was in der Politik so wirklich hinter den Kulissen abgeht.

Medien sind geduldig, oft auch zensiert etc.

Umso besser finde ich immer die Kommentare von Insidern (aus D wie ATA und Donald) oder wie hier aus Uruguay von Peter.

Weiter so bitte!

LG

Tschicki



Re: Praesident Mujica - ein wahrer Praesident

Zitat: antaresuy

Wenn jemand an die Regierung
kommt und als erste Massnahme die Verfassung als Mist erklärt und eine neue
eigene Verfassung durch Volksabstimmung in Kraft treten lässt und diese dann 9
Jahre später abändern lässt um unendliche Wiederwahl zu erreichen und dann wird
diese eigene Verfassung nicht eingehalten, weil der zu amttretende President höchstwahrscheinlich
schon verstorben ist, was zu neuen Wahlen führen muss und um diese zu
vermeiden, weil ein neuer Sieg nicht sicher ist, so etwas ist ein Putsch.

 So funktioniert Politik, leider!. Besonders sind solch ähnliche Schachzüge überdeutlich in "lupenreinen demokratischen Staaten, regiert von lupenreinen Demokraten jederzeit zu erwarten

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/nach-der-wahl-in-russland-schroeder-putin-weiter-lupenreiner-demokrat-11675278.html

Zitat: antaresuy
Und
Pepe ist nach Caracas geflogen um dies zu rechtfertigen.

Du nennst es "rechtfertigen". Ist dies nicht etwas zu oberflächlich betrachtet? Mehr eine erste Reaktion?  Zumal Pepe doch eher ein positiv ungewöhnlicher Präsident ist, der weit entfernt davon ist, sich zu einem politischen Mithalunken zu machen.

 

Zitat: antaresuy
(...) Paraguay wurde suspendiert und 5 Minuten später
war die Venezuela von Chávez gesetzwidriges Mitglied des Mercosur. Paraguay hat
die eigene Verfassung gefolgt und wurde bestraft und nun übernimmt in Venezuela
jemand Verfassungswidrig die Presidentschaft und wird begutachtet und
applaudiert.

Ist schon verdammt sehr dubios abgelaufen!

Zitat: antaresuy
Was kann man von jemanden erwarten der in seinen jungen
Jahren verfassungswidrig die Regierung stürzen wollte (als Tupamaro) und nun
als Staatsoberhaupt verfassungswidrige Machtübernahmen begutachtet?

Ich finde, das sind zwei paar Schuhe. Wie ordnest Du Nelson Mandela ein, der auch ein ehemaliger Antiapartheids-Kämpfer war mit einer 27 jährigen Haftzeit in einem Gefängnis und später 5 Jahre lang Staatspräsident.war. Oder Martin Luther King, auch ein Kämpfer für Demokratie und Freiheit. Auch eine Verfassung kann verabscheuungswürdig sein, die schnellstens abgeändert werden sollte, Zum Wohle des Volkes. Erinnern wir uns an die aktuellen  Vorgänge im Nahen Osten, in Weisrussland, Nordkorea und anderen Unrechtsstaaten.

Ich stehe Pepe zu, das auch er sicherlich unangenehme und diskussionswürdige Entscheidungen als Staatsoberhaupt außenpolitisch durch zuführen hat. Das ändert aber nichts daran, das Südamerika bisher keinen zweiten Präsidenten hatte, der so mit seinem Volk und seinem Land verwurzelt ist und sich durch materielle und finanzielle  Verlockungen nicht verführen (kaufen) läßt.

Das zeigte besonders wieder einmal der südkoreanische geschniegelte Delegationsbesuch in seinem, ich nennen es einmal, sehr einfachem, Privathaus und sein sehr bescheidendes Privatleben mit Hund und Trecker. Solch ein Präsident hat höchsten Respekt und höchste Anerkennung verdient, zumal seine Alltagspolitik auch zum wirklichen Wohle seines Volkes grundsätzlich ausgerichtet ist. Respekt und Anerkennung in einem solchen Maße, wie ihn kein anderer Präsident in Lateinamerika es je bisher verdient hat. Unter diesen Gegebenheiten sollte man Pepes Entscheidungen zu Venezuela sehen. Wir wissen nicht, was Pepe in der Tiefe sieht und erkennt. Er hat sich sicherlich etwas dabei gedacht, was uns Außenstehende erst einmal verborgen bleibt. Pepe als Putschunterstützer daher zu verurteilen kann ich so nicht teilen.

 

Zitat: antaresuy
Du bist in D, ich diskutiere nicht über
Politik in D oder Europa, weil ich dafür zu wenig Kenntnisse habe, aber über
unsere Gegend hier in Südamerika da werde ich hart mitmischen, und ganz
besonders bei so vielen linksgerichteten Regierungen in der Gegend, die ständig ihre eigene Verfassung abändern möchten um eigene Machtwünsche zu erfüllen oder sich zu verewigen.

Das ist korrekt. Du bist vor Ort und hast sehr viel mehr detailierte Infos über dortige politische Vorgäng zur Verfügung. Trotzdem  möchte ich mir auf Grund meiner dürftigen Informationen ein eigene Meinung bilden. Die Alternative dazu wäre: "Interessiert mich ein Sch..dreck, was da in Südamerika, besonders Uruguay abläuft". Aber  auch vor Ort in Uruguay gibt es Stimmen, die eher meine Meinung unterstützen als Mujica als lupenreinen Putschhelfer zu diffamieren. Wer letzlich in der  Sache richtig liegt, zeigt erst die Zukunft.

Und das Du in Südamerika mitmischen willst, dafür habe ich vollstes Verständnis, denn auch in Deutschland ist mitmischen dringenst geboten, weil auch hier eine "Saubande" Politik zu ihrem eindeutigen Vorteil betreibt. Nur auf wesentlich höherem finanziellem und materiellem Anspruchsniveau.

Gruß nach Montevideo

ATA


Re: Praesident Mujica - ein wahrer Praesident

Hallo Ata,
Zitat: ATA
Du nennst es "rechtfertigen". Ist dies nicht etwas zu oberflächlich betrachtet? Mehr eine erste Reaktion?  Zumal Pepe doch eher ein positiv ungewöhnlicher Präsident ist, der weit entfernt davon ist, sich zu einem politischen Mithalunken zu machen.

Ich nenne und meine es so. Und wenn Du die gestrige Ansprache von ihm in Caracas gehört hättest, würdest Du zustimmen. Die Opositiona hat auch nach der gestrigen Anspreche den Aussenminister ins Parlament gebeten. Da gibt es wieder Krach. Das grosse Problem in Latein
amerika ist, fast alle Länder sind auf eine oder anderer Weise von Chávez abhängig. Chávez gibt allen Erdöl (geschenk
t, verbilligt und finanziert), Geld (auf der selben Basis). Damit erkauft er sich Sympathien, wobei die Oposition in Venezuela meint, er ruiniert das Land um linksgerichtete Regierungen zu halten und finanzieren. Er erkauft seine eigene internationale Unterstüzung auf Kosten des Venezolanischen Volkes. Venezuela hat eine der höchsten Inflationsraten auf der Welt, man kann keinbe Devisen kaufen, nach Lust und Willen wird alles verstaatlicht, meistens nur um Schaden in der Oposition zu erreichen. Es wurden in Venezuela 300.000 Ha enteignet und dem Volk überrgeben, damit diese produzieren. Von diesen 300.000 Ha sind nur 7500 produktiv. Venezuela muss sämtliche Nahrungsmittel einführen, weil sie selber nicht in der Lage sind etwas zu produzieren. Dem Volk , genauso wie in Argentinien und in Uruguay, wird durch "Sozialunterstützung" Geld gegen Wahlstimmen übertragen. Dafür müsen sie nichts tun. Also sie bekommen Geld und müssen nicht einmal die Kinder in die Schule schicken. Es ist sogar so weit gekommen, dass jugendliche vom Staat Geld bekommen wenn sie zu Schule gehen, aber auch nicht auf Erfolgsbasis. Sie müssen nur jeden Tag Ihre Anwesenheit beweisen können (das sind 10 Minuten). Also zahlt der Staat für nichtstun und somit für Zeit und Gelegenheiten Delikte zu planen und auszuüben. Das ist schon in den 3 Ländern bewiesen worden.

Zitat:
Ist schon verdammt sehr dubios abgelaufen!
So dubios wie Du möchtest. Die Stimmen waren 147 für die Absetzung von Lugo, 3 gegenb die Absetzung von Lugo und 1 Abwesenheit. Nicht einmal die eigenen Leute haben ihn unterstützt. Da kannst Du sagen was Du willst die Absetzung war fast einstimmig. Da hätte er auch Monate haben können zur Verteidigung (was man vorwirft er hat nicht genügend Zeit gehabt sich zu verteidigen) und das Endergebnis hätte sich nicht gross geändert, er wäre trotzdem geflogen.

Zitat:
Ich finde, das sind zwei paar Schuhe. Wie ordnest Du Nelson Mandela ein, der auch ein ehemaliger Antiapartheids-Kämpfer war mit einer 27 jährigen Haftzeit in einem Gefängnis und später 5 Jahre lang Staatspräsident.war. Oder Martin Luther King, auch ein Kämpfer für Demokratie und Freiheit. Auch eine Verfassung kann verabscheuungswürdig sein, die schnellstens abgeändert werden sollte, Zum Wohle des Volkes. Erinnern wir uns an die aktuellen  Vorgänge im Nahen Osten, in Weisrussland, Nordkorea und anderen Unrechtsstaaten.

Es sind keine zwei paar Schuhe. Mandel hat sehr gut regiert. Seine ersten Massnahmen waren alles zu tun, damit seine Oposition nicht sagen konnte: "wir haben es geashnt. Nun kommt Revanchsimus." Die Volksversammlung hatte zum Beispiel versucht Rugby (Nationalsport in Südafrika) zu demütigen. Wie Mandela davon Wind bekam, fuhr er sofort zur noch versammelten Volksversammlung und erklärte ihnen genau das. Kein Revanchismus, sondern Anpassung und Verständnis. Gleichheit für alle. Danach lud er den Mannschaftskapitän ein und erklärte sein Vorhaben. 2 Jahre später sollte in Südafrika die Weltmeisetrschaft stattfinden und er wollte dass Südafrika Weltmeister werden sollte. Auch eine seiner ersten Massnahmen, war das ganze Sicherheitsteam von seinem Vorgänger zu engagieren obwohl die eigenen Leute dagegen waren. Der Film "Invictus" zeigt vieles und ganz besonders wie Mandela praktisch alle Südafrikaner, weiss und schwarz, in ein Volk verwandelte.

Martin Luther King kämofte eher um gleiche Rechte und hat nichts mit politischen Äusserungen zu tun gehabt, obwohl es für die Amerikaner politische Änderungen verurssachte. Heute haben sie einen farbigen Presidenten.

Zitat:
Ich stehe Pepe zu, das auch er sicherlich unangenehme und diskussionswürdige Entscheidungen als Staatsoberhaupt außenpolitisch durch zuführen hat. Das ändert aber nichts daran, das Südamerika bisher keinen zweiten Präsidenten hatte, der so mit seinem Volk und seinem Land verwurzelt ist und sich durch materielle und finanzielle  Verlockungen nicht verführen (kaufen) läßt. 

Das zeigte besonders wieder einmal der südkoreanische geschniegelte Delegationsbesuch in seinem, ich nennen es einmal, sehr einfachem, Privathaus und sein sehr bescheidendes Privatleben mit Hund und Trecker. Solch ein Präsident hat höchsten Respekt und höchste Anerkennung verdient, zumal seine Alltagspolitik auch zum wirklichen Wohle seines Volkes grundsätzlich ausgerichtet ist. Respekt und Anerkennung in einem solchen Maße, wie ihn kein anderer Präsident in Lateinamerika es je bisher verdient hat. Unter diesen Gegebenheiten sollte man Pepes Entscheidungen zu Venezuela sehen. Wir wissen nicht, was Pepe in der Tiefe sieht und erkennt. Er hat sich sicherlich etwas dabei gedacht, was uns Außenstehende erst einmal verborgen bleibt. Pepe als Putschunterstützer daher zu verurteilen kann ich so nicht teilen.

 Er ist durch sein Einfachheit und Verzivht auf anstehenden Luxus zur Weltpersönlichkeit geworden, aber das macht ihn immer noch nicht zu e
inem guten Presidenten. Gegen Mujica und seine Lebensqeise habe ich nichts, aber gegen die Regierungsweise und seine Art (nicht dass er keine Krawatte anzieht, ist mir egal ich hasse sie auch). Er versucht nicht einmal seine Redensweise besser zu wählen und das ist gerade negativ. Auch muss man damit rechnen, dass jede Entscheidung die er trifft auch wieder rückgängig gemacht werden kann: Asi como te digo una cosa digo te la otra (einer seiner Lieblingssätze). Oder Journalisten wegen einer unbequemen Frage anzuschnautzen, dass er blöd oder doof sei, oder dass die Oposition im Parlament besser die Ehefrauen kontrollieren sollten als die Regierung. Wozu ist denn das Parlament da? Da hast Du den echten Mujica, der Berater hat, aber denen er nicht zuhört und selber entscheidet wie es weitergehen soll, der 2 Volksabstimmungen überrollt hat und mit eigener Mehrheit ein dementsprechendes Gesetz durchzieht. Wobei einige von seinen Leuten Abwesend waren oder dagegen gestimmt haben, weil sie die 2 Volksabstimmungen nicht überrollen wollten.

Es sind viele Dinge, die Du dort nicht mitkriegst. Er ist stur und eigensinnig und oft sind seine Entscheidungen unüberlegt und bringen somit grosse Diskussionen auf den Tisch.

Und das war vor kurzem die Legalisierung von Marihuana und jetzt das Abtreibungs gesetz. Die Ärzte die keine Abtreibungen durchführen möchten müssensich schriftlich rechtfertigedn, dass sie durch Gewissensunterschiede nicht daran teilnehmen möchten und müssen auch noch Beweise aufführen. Schnappsideen der Regierung. Scon sind die ersten Fälle bekanntgeworden und es gab von den Frauen ganz grosse Kritiken. Ein weiteres Thema ist, warum darf der Mann nicht mitentscheiden. Wenn was geschieht muss er Alimente zahlen, aber Anrecht auf Abtreibungsentscheidung hat er nicht. Die Bombe wird hier noch platzen, weil alles unüberlegt durchgeführt wurde. Unterdessen haben Tabaré Vázquez vorheriger Prwesident aus der selben Linkskoalition wie Mujica) und seine Frau schon für die Annulierung des Gesetzes unterschrieben
. Er hatte schon in seiner Amtszeit das Veto auf die Abtreibungsartikel in einem Gesetz eingelegt.

Eigensinnig und stur zu regieren geht auf die Dauer schief. Die einzige volle Unterstützung bekommt er von seiner Frau die Senatorin Lucia Topolanski (war auch Tupamaro). Aber einige von seinen Guerrillakollegen haben sich schon von seiner Art und Entscheidungen distanciert. Man sollte vorsichtiger sein und nicht nur sehen was einem sympatisch ist.

Grüsse,

Peter

Re: Praesident Mujica - ein wahrer Praesident

Hola Peter,
danke für Deine landesinternen Infos!
Ich gebe zu, so differenziert bin ich in Mujicas Politik nicht eingeweit.

Aber man sollte nicht verlangen, das Pepe sich dem allgemeinen Stil anpasst, der von einem (seriösen!) Politiker in der Öffentlichkeit verlangt wird. Pepe hat seinen Präsidentenposten nicht erreicht, vom Kreissaal über den Hörsaal in den Regierungssaal und Dank einer lieben/bösen regierenden Mutti dann ins Präsidentenamt abgeschoben wurde. Mujica hat eine Biografie, die ich nicht vorweisen möchte. Sie war doch etwas zu gefährlich, später zu langweilig und noch später konzentrierte sich seine materielle Bescheidenheit erst einmal nur auf seinen "Topf". Pepe ist sicherlich ein verbales Rauhbein. unangepasst in der schniegen Politik, verbal schnell daneben und vielleicht auch etwas zu unmodisch gekleidet. Und doch habe ich Respekt vor seiner Lebensleistung. Und keiner sollte erwartet, das gerade unser Pepe in der Politik fehlerfrei ist. Um Gottes Willen. Gerade in Deutschland haben wir zu Hauf  Politiker, die beinahe nur aus Fehlern, Nebeneinkünften und Fettnäpfen bestehen.
Nicht jeder kommt mit Menschen klar, die eine raue Schale und eine weichen Kern haben.

Warten wir ab, wie sich die Dinge in Uruguay entwickeln werden. Vergleichend beurteilen können wir es erst, wenn Pepe sich aus der Politik zurückgezogen hat und Andere das Amt übernehmen.
Vielleicht sind es dann Politiker in Massanzügen mit rhetorisch einwandfreien Redekünste, die Menschen begeistern und mobilisiern können und gerne einmal zu festlichen Galas eingeladen werden möchten, in die ein normaler Politiker mangels entsprechendes Einkommen und Vermögen höchstens den Lieferanteneingang benutzen darf.
Und wenn dieser nette Politiker auch noch ein Messer im Smoking trägt, um seinem Gastgeber zu signalisieren, den benutze ich um meinem Volke, wie gewünscht, einen heimlichen Dolchstoß zu verabreichen, dann wünschen wir uns vielleicht wieder einem Pepe zurück.
Beobachte weiter und informiere uns.

Und noch einmal einen Gruß ins sommerliche Montevideo.
ATA


Re: Praesident Mujica - ein wahrer Praesident

[quote:antaresuy]

Er erkauft seine eigene internationale Unterstüzung auf Kosten des Venezolanischen Volkes. Venezuela hat eine der höchsten Inflationsraten auf der Welt, man kann keinbe Devisen kaufen, nach Lust und Willen wird alles verstaatlicht, meistens nur um Schaden in der Oposition zu erreichen. Es wurden in Venezuela 300.000 Ha enteignet und dem Volk überrgeben, damit diese produzieren. Von diesen 300.000 Ha sind nur 7500 produktiv. Venezuela muss sämtliche Nahrungsmittel einführen, weil sie selber nicht in der Lage sind etwas zu produzieren.[/quote]Das stimmt!!! Eine Nachbarin von mir ist Venezolanerin und klagt auch nur. Fast die gesamte Familie ist mittlerweile ausgewandert. Die Lage dort ist so mies, dass selbst Benzin wieder importiert werden muss, weil die Raffinerien nicht mehr richtig laufen.
Zitat: antaresuy
Dem Volk , genauso wie in Argentinien und in Uruguay, wird durch "Sozialunterstützung" Geld gegen Wahlstimmen übertragen. Dafür müsen sie nichts tun.
 
Also sie bekommen
Geld und müssen nicht einmal die Kinder in die Schule schicken. Es ist sogar so weit gekommen, dass jugendliche vom Staat Geld bekommen wenn sie zu Schule gehen, aber auch nicht auf Erfolgsbasis. Sie müssen nur jeden Tag Ihre Anwesenheit beweisen können (das sind 10 Minuten). Also zahlt der Staat für nichtstun und somit für Zeit und Gelegenheiten Delikte zu planen und auszuüben. Das ist schon in den 3 Ländern bewiesen worden.
Das ist dann also soetwas wie ein Leistungsloses Grundgehalt??? 
  Zitat: antaresuy
Oder Journalisten wegen einer unbequemen Frage anzuschnautzen, dass er blöd oder doof sei, oder dass die Oposition im Parlament besser die Ehefrauen kontrollieren sollten als die Regierung. Wozu ist denn das Parlament da?http://www.urgente24.com/208316-pepe-mujica-en-otro-escandalo-ahora-con-esposas

Zitat: antaresuy
Schnappsideen der Regierung.Aus obigem Beitrag lässt sich auch herauslesen, dass seine Sprüche durchaus mittlerweile danach bewertet werden, ober schon an der Flasche war oder noch nicht.

Nun was Politik angeht ist die Brille von ATA eh meistens farbig - mal rot und mal rosarot!!! Nur die für den Durchblick hat er nicht!!!



Re: Praesident Mujica - ein wahrer Praesident

Peters Ausfuehrungen sind wirklich sehr hilfreich und dienen dem besseren Verstaendnis. Danke!

LG

Tschicki



Re: Praesident Mujica - ein wahrer Praesident

Ata,

ich verlange ja nicht von einem Presidenten dass er Massanzüge oder Krawatte ständig trägt. Ab und zu sollte er es aber tun wenn ein striktes Protokoll vorliegt, wie z.B. Königshäuser in Europa bei Empfang.

 Er sollte aber wenigstens respekt gegenüber der Presse, Oposition oder des Volkes haben und sich überlegen was er antwortet und etwas anständiges Benehmen zeigen. Er weiss ja genau, wozu das Parlament da ist. Und gerade deshalb sollte er nicht so auf die Oposition losgehen, wenn sie ihre Arbeit machen. Natürlich sind Kontrollen unangenehm, aber sogar in der eigenen Linkskoalition wird eingestanden dasss der Plunaskandal bei weitem nicht transparent behandelt wurde und es immer noch Zweifel über das Vorgehen gibt. Niemand hat behauptat dass sich jemand dadurch bereichert hat, aber was sich die Regierung in diesem Fall geleistet hat, hat so viele obskure Ecken, dass da Köpfe rollen müssen und ich bin sicher dass Mujica über alles Bescheid weiss. Nur hat es ihn irritiert, dass die Oposition ständig eine endgültige Abrechnung verlangt, was bis heute noch nicht geschehen ist. Also das Motto was die linkskoalition an die Regierung brachte "wir sind transparent und werden auch so handeln" war schon. Stimmt alles nicht. Es sind die selben gauner nur hinter einen anderen Partei

Grüsse,

Peter


Re: Praesident Mujica - ein wahrer Praesident

Zitat: Donald



Nun was Politik angeht ist die Brille von ATA eh meistens farbig - mal rot und mal rosarot!!! Nur die für den Durchblick hat er nicht!!!

Während ich diese Zeilen schreibe, höre ich wieder einmal Steinbrücks Regierungsrede.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=hCQ2M2WkZ_w

Hat Steini eine Brille für den Durchblick oder hat er auch eine rote und mal rosarote Brille auf?

Lieber Donald, Du ehrste mich, wenn Du mich mit Steini vergleichst!

 Aber das der kleine Philipp eine Durchblickbrille trägt, das glaubst Du doch nur, weil sie gelbe Gläser und einen blaues Gestell hat.

Das ist für eine realistische und eindeutige Bewertung schlicht zu wenig.