Valezka - Offizielles Forum! - News

Neues Interview mit Valezka

Neues Interview mit Valezka

Auf der Suche nach deutschem R'n'B - Teil 1


Geschrieben am 21. März 2007



Was in den USA schon seit Jahren in der Musik als eigens Genre große
Erfolge feiert, bahnte sich über die Medien den Weg über die ganze
Welt. Der R’n’B. Während der vergangenen Jahre erlebte keine andere
Musikrichtung einen solchen Aufschwung, wie die Neudefinierung des
Rhythm & Blues. Es kamen viele neue Künstler auf, die uns mit ihren
verglichen zum Hip Hop doch sanften Klängen und meist von Liebe
handelnden Texten und genialen Beats faszinieren. Auch erwiesen sich
die meisten de zahlreichen Kollaborationen zwischen R’n’B Artists und
Hip Hop Meistern als einschlagend erfolgreich. Mittlerweile ist es Gang
und Gebe, dass die meisten der bedeutsamen Preisverleihungen der
Musikindustrie vom Hip Hop und der R’n’B Szene dominiert werden. R’n’B
hat sich neben Hip Hop einen ganz eigenen Stellenwert erkämpft und ist
aus unseren Köpfen ebenso wenig wie aus unseren CD-Regalen weg zu
denken. Künstler wie Mary J. Blige oder Kanye West haben sich längst
einen Namen verschafft, Alben und Songs von Aliyah, Alicia Keys und Co.
Sind nicht mehr aus unseren Köpfen zu verbannen.

So kennt jeder
von uns den R’n’B. Aber wo bleiben bei dieser ganzen Entwicklung in der
Musik Deutschlands Artists? Wie weit ist Deutscher R’n’B? Zwar gab es
immer wieder einmal Künstler, die mit ihren Songs kurz ein Licht an das
Ende des Tunnels zauberten, doch konnte sich nie eine dauerhafte Szene
entwickeln und erhalten. Wie viele deutsche R’n’B Künstler fallen dir
auf Anhieb ein? Welche ihrer Lieder kannst du mitsingen? Genau diese
Fragen habe ich mir bei meinen Recherchen gestellt, als ich mich hier
zu Lande unter den Künstlern umgeschaut habe, auf der Suche nach alten
Hasen und Newcomern aus R’n’B und Soul. Seht, wen ich dabei fand, was
unsere R’n’B Artists aus vergangenen Zeiten machen, mit wem wir in
Zukunft zu rechnen haben und was unsere Künstler zu dem R’n’B in
Deutschland zu sagen haben.

Die erste Künstlerin dürfte
jedem von uns bekannt sein. Sie arbeitete mit Künstlern wie j-Luv und
Kool Savas. Für sie stand schon früh der Traum von einer Kariere als
Sängerin fest. Den verwirklichte sie mit erfolgreichen Arbeiten, und
bald folgten Charteinstiege mit unter anderem der Single „L.O.V.E.“ auf
dem sie mit ihrem damaligen Freund Eko Fresh zu hören ist. 2004
erschien eine Solo Single der Künstlerin. Die Rede ist von Valezka.
Heute fragen wir nach ihrer Meinung zum R’n’B und sprechen über ihre
Zukunftspläne.


Valezka: „Der erste Schritt“ zu klaren
Zielen Valezka kommt bald mit ihrem neuen Album auf dem Markt. Auf
ihrer Internet Seite heißt es, dass sie in Zukunft für
„deutschsprachigen R’n’B der Güteklasse A“ stehen soll. Wir wollten es
genauer wissen und fragten nach.


Was muss deiner Meinung nach passieren, dass deutscher R’n’B mehr Aufmerksamkeit bekommt?

Valezka:
Die Künstler müssen einfach daran glauben und festhalten das R’n’B
früher oder später nicht mehr weg zu denken ist, obwohl er noch in den
Kinderschuhen steckt. Früher hätte auch keiner gedacht, dass Deutschrap
so erfolgreich und ein wesentlicher Bestandteil des deutschen
Musikgeschehens sein wird. Ich sage immer, da wo Hip Hop ist, da ist
auch RnB ganz in der Nähe, das läuft Hand in Hand. Zum anderen liegt es
an der Industrie die uns einfach noch keinen richtigen Nährboden zur
Verfügung gestellt hat. Das hieße gleichzeitig Risiko und, dass
Deutschland nicht unbedingt das Risikofreudigste Land ist, ist ja
allgemein bekannt.

2007 ist das Release deines R’n’B Street Albums „Der erste Schritt“ geplant, wann soll es erscheinen?

Valezka:
Wir sind gerade in der letzten Phase der Fertigstellung, ob es jetzt
schon im Frühling oder doch erst im Sommer erscheint, hängt davon ab
wie zufrieden ich mit dem Endergebnis der Platte bin. Für dieses Album
habe ich mehr oder weniger alles selbst in die Hand genommen, da mir
sehr wichtig war das ich die die volle Kontrolle darüber habe wo es
hingeht und wie es klingt.

Erzähl uns doch etwas zu der Entstehung des Albums.

Valezka:
Im Endeffekt bring ich euch zum ersten Mal näher wer Valezka ist. Wo
sie herkommt, wo sie hin will, was sie fühlt, denkt und vor allem kann.
Deutschland kannte mich bisher ausschließlich von diversen
Kollaborationen, doch das hat weder meine Bandbreite noch meine
Persönlichkeit hervorgehoben. Das wird mit diesem Album definitiv
anders sein. Verstärkung habe ich mir von Jonesmann, Braheem, Xavier
Naidoo, Rah Digga, Jaysus, Manuellsen und diversen anderen Wahnsinns
Leuten geholt. Insgesamt habe ich, wenn ich die Vorbereitung etc.
abziehe habe ich knapp sechs Monate daran gearbeitet.

Wie hat sich deine Musik seit deinen letzten Releases verändert oder entwickelt?

Valezka:
Ich bin als Frau und als Künstlerin gereift. Die Herangehensweise ist
ganz anders als vor 4 Jahren. Man schaut beim schreiben tiefer in sich
hinein und traut sich beim performen mehr zu. Die Songs entstehen
kompakter und der Prozess verläuft gezielter.

Wann ist jemand für dich ein guter R’n’B Künstler?


Valezka:
Natürlich, wenn er singt bis die Seele brennt und vor allem wenn er mit
der Sprache umzugehen weiß, das heißt es schafft die richtigen Worte zu
finden ohne corny zu klingen. Im R’n’B ist es ganz wichtig, gerade weil
die deutsche Sprache sehr kantig ist.

Gibt es in Deutschland Potenzial an jungen R’n’B Künstlern?

Valezka:
Auf jeden Fall, da gibt es einige... JocenReza sind ne Gruppe aus
München die alles kurz und klein singen, Moe Phoenix oder auch Josof
aus Hamburg sind meiner Meinung nach potenzielle Styler.

Was sind die wesentlichen Unterschiede zwischen deutschem und amerikanischem R’n’B?

Valezka:
Der Inhalt denke ich und das Gesamtfeeling. Wir haben einfach nicht den
gleichen musikalischen Background und eine ganz andere Mentalität. Den
Amis reicht es, wenn der Song den gewissen Jigg hat. Sie stellen keine
großen Ansprüche an den Text, während für uns ein Song schnell
uninteressant wird sobald der Text nichts kann.

Hat sich die deutsche R’n’B Szene seit Beginn deiner Kariere verändert?

Valezka:
Wenn ich ehrlich bin, hat sich an der Oberfläche nach wie vor nicht
genug getan. Ich meine wir haben Leute wie Jonesmann, Braheem oder
Ramsi Aliani dazu gewonnen. Es sind alles sehr gute Leute die ihren
Teil dazu beitragen, trotzdem fehlt nach wie vor die Lobby.

Wie ist deine Verbindung zu der deutschen Hip Hop Szene?


Valezka:
Auch wenn ich nicht rappe, zähle ich mich trotzdem dazu. Ich bin über
den Hip Hop Deutschland zum ersten Mal vorgestellt worden und
identifiziere mich durch und durch mit der Musik. Ich kenne die Szene
und die Szene kennt mich. Das ist etwas, dass sich nicht ändern wird.

Planst Du neben deinem Album noch andere Projekte?


Valezka:
Im Moment liegt der Fokus auf meiner Musik, doch es werden sicher noch
andere Projekte in Angriff genommen wenn es denn soweit ist.

Welchen Stellenwert hat deutscher R’n’B heute hier zu Lande?

Valezka:
Für die Gesellschaft im allgemein sicher noch einen kleinen, doch das
wird sich auch ändern, sobald diese Musik wächst. Wie bist Du zum R’n’B
gekommen?Valezka: Meine Mutter ist eine große Musikliebhaberin. Bei uns
gab es Musik zum Frühstück, Mittag und Abendessen von daher hatte ich
mehr oder weniger gar keine andere Wahl als mich in sie zu verlieben.

Worin siehst Du die Schwierigkeiten R’n’B Texte auf Deutsch zu schreiben?

Valezka:
Wie gesagt, zum größten Teil darin die richtigen Worte zu wählen nicht
zu sehr in den Slang abzurutschen aber auch nicht zu Deutsch, sprich
Schlager mäßig zu klingen.

Was hat es mit V-Musik auf sich?


Valezka:
Noch ist V-Musik ein so genanntes Movement, dem diverse Künstler
angehören unter anderem das Produzententeam BounceBrothas. Das sind
unfassbar talentierte Jungs, die zum größten Teil mein Album produziert
haben. Wohin sich V-Musik in Zukunft entwickelt wird sich zeigen, die
Pläne sind groß.

Kannst Du sagen was ihr da anstrebt?

Valezka:
Ich kann mehr dazu sagen, wenn es soweit ist. Was ich jetzt schon
sicher sagen kann, ist das alles was guten R’n’B angeht in Zukunft aus
meiner Ecke kommen wird.

Was für Ziele hast Du persönlich für deine musikalische Kariere?

Valezka:
Ich möchte einfach nur gute Musik machen, für meine Stärken und Musik
anerkannt werden. Ich möchte was in diesem Land bewegen und werde nicht
aufgeben bis die Top 10 der deutschen Charts voll mit R’n’B ist.
http://www.clubbers-guide.cc/main.php=0&showkategorie=&kalender=&shotm=&shotj=&km=&kj=
Quelle :