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Erdbeben in Tüchersfeld

Erdbeben in Tüchersfeld

Erdbeben in Tüchersfeld

TüCHERSFELD. „Riffe, Wüsten und Vulkane in Oberfranken – Was die Steine verraten“, heißt die neue Sonderschau im Fränkische-Schweiz-Museum in Tüchersfeld, die mit zahlreichen Vernissagegästen durch den neuen Bayreuther Landrat Hermann Hübner eröffnet wurde.


Auch Hübners Vorgänger Dr. Klaus-Günter Dietel, der als Gründervater des Museums gilt, ließ sich die Eröffnung nicht entgehen.

Den Museumspädagogen Dr. Jens Kraus und Dr. Andreas Peterek vom bayerisch-böhmischen Geopark ist es zu verdanken, dass die Sonderschau bis zum 9. November im Museum zu bewundern ist. Wie mit einem Fahrstuhl kann man hier in die Tiefe der Erdgeschichte vordringen. In einer Zeit, in der auch in Tüchersfeld die Dinosaurier lebten und im Jurameer Korallenriffe entstanden. Wie meinte Hübner doch: „Es gab eine Zeit, da lag Bindlach noch am Äquator“.

Mit der neuen Ausstellung wird das Museum seiner Aufgabe gerecht, alle Aspekte des Landschafts- und Lebensraumes unserer Region aufzuzeigen. Schwerpunkt ist die Geologie. Ein vom Kirchehrenbacher Künstler Erich Müller geformtes Modell der Fellner-Doline ist eines der Prunkstücke der Ausstellung. Der passionierte Gößweinsteiner Hobbygeologe und Höhlenforscher Ferdinand Haselmeier bezeichnete die Fellner-Doline, aus der die Stempfermühlquelle gespeist wird, als das größte bekannte Naturdenkmal der Fränkischen Schweiz.

In Oberleinleiter ist vor 30 Millionen Jahren ein Maar-Vulkan ausgebrochen. Das wird ebenso interessant dargestellt wie eine Multi-Media-Schau, die der Besucher selbst mit den Themen Dinosaurier oder Erdgeschichte auswählen kann. Versteinerte Saurierspuren, die zu sehen sind, zeugen noch heute davon, dass diese Giganten auch unsere Gegend bevölkerten. „Durchaus auch der gefährliche Dinosaurus Rex“, der laut Museumsleiter Rainer Hofmann auch einmal durch Tüchersfeld gestapft sein könnte.

Aus einer Vielzahl von Sammlerstücken hatten Jens Kraus und sein Team die schönsten für die Schau ausgesucht: Versteinerte Pflanzen aus der Sammlung von Helmut Zapf aus Ottmansreuth bei Creußen, oder Seelilien aus dem Muschelkalk.

Dokumentiert wird auch die sogenannte «Fränkische Linie», die quer durch Oberfranken verläuft, als eine der spektakulärsten Bruchzonen Mitteleuropas. Eine besondere Attraktion ist ein Erdbebensimulator, auf dem sich die Besucher ähnlich wie auf einer Rüttelplatte durchschütteln lassen können.

Ein Führer für Kinder

Leihgaben vom Urwelt-Museum Oberfranken aus Bayreuth und von Hendrik Klein aus Neumarkt bereichern die Schau. Museumspraktikantin Evelyn Zuban hat außerdem einen interessanten Kinderführer mitgestaltet und einen Begleitband gibt es bald für 9,90 Euro im Museum. Der Kinderführer ist schon jetzt für drei Euro zu haben. Peterek betonte, dass die Schau Experten wie Laien gleichermaßen anspricht. Täglich gebe es neue Erkenntnisse über unseren Planeten. Die Ausstellung zeige auch deutlich, „wie empfindlich das Raumschiff Erde ist“. tw