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Hochwasser in Europa richtete Milliardenschaden an

Hochwasser in Europa richtete Milliardenschaden an

Die jüngsten Hochwasser in mehreren
europäischen Staaten haben nach ersten groben Schätzungen
Schäden von rund einer Milliarde Euro verursacht.



Abräumen der Sandsäcke
© DDP/AFP

Allein
in der Schweiz belaufen sich die Schäden laut Versicherern auf
mehr als 645 Millionen Euro, in Rumänien auf rund 260 Millionen
Euro. Für Deutschland lagen zunächst noch keine
verlässlichen Schätzungen vor. Die Lage entspannte sich in
den meisten Gebieten weiter. In Bayern wurde am Samstagabend der
Katastrophenalarm in den beiden letzten noch betroffenen Landkreisen
Erding und Freising aufgehoben.

Die Feuerwehr kann wegen der
hohen Grundwasserstände in Freising voraussichtlich erst in
einigen Tagen mit dem Auspumpen der Keller beginnen. In den meisten
Hochwassergebieten der Schweiz konnten die Menschen inzwischen in ihre
Häuser zurückkehren. Nur noch Engelberg in Obwalden musste
weiterhin aus der Luft versorgt werden. In Oey im Diemtigtal nahe Bern
wird es nach Angaben der Behörden allerdings noch Wochen dauern,
bis die stark beschädigten Häuser wieder bewohnbar sind.
Davon betroffen sind rund 70 Menschen.

Nach Schätzungen des Vizedirektors des schweizerischen
Bundesamts für Wasser und Geologie, Andreas Götz, konnten
dank der bereits getroffenen Schutzmaßnahmen Schäden in
Höhe von mindestens hundert Millionen Schweizer Franken vermieden
werden. Für die nächsten Jahren rechne er jedoch damit, dass
der Hochwasserschutz Milliarden verschlingen werde, sagte er der "NZZ
am Sonntag".

In den österreichischen Hochwassergebieten
laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Tausende von Soldaten,
Feuerwehrleuten und freiwilligen Helfern sind damit beschäftigt,
die Zugangsstraßen zu den tagelang von der Außenwelt
abgeschnittenen Regionen zu räumen. In Gargellen im Vorarlberg
blieben noch immer etwa 500 Menschen von den Wassermassen
eingeschlossen, unter ihnen 250 Urlauber.

In Rumänien wird es nach Angaben der Behörden noch Monate
dauern, bis die Menschen in ihre zerstörten Häuser
zurückkehren können. Die Behörden warnten vor dem
möglichen Ausbruch von Epidemien. Auf den Dorfstraßen in den
Überschwemmungsgebieten liegen noch immer hunderte Kadaver von
ertrunkenen Tiere herum. In vielen Gebieten sind die Abwasseranlagen
beschädigt.