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"Katrina" fällt mit sturzflutartigen Regenfällen ein

"Katrina" fällt mit sturzflutartigen Regenfällen ein

New Orleans/Washington (dpa) - Mit Orkanböen und
sintflutartigen Regenfällen hat der Hurrikan "Katrina" am Montag
hunderttausende Menschen an der US-Golfküste in Todesangst
versetzt.



Stadtauswärts stauen sich die Wagen in einer kilometerlangen Schlange.
© dpa


In der weltberühmten Südstaatenmetropole New Orleans riss das
Unwetter Teile des Dachs vom Footballstadion "Superdome" ein. Dort
haben 10 000 Menschen Zuflucht gesucht. Gefahr für Leib und
Leben bestand laut Ed Bush, Sprecher der Nationalgarde, aber nicht.

Bäume
wurden entwurzelt, Dächer abgedeckt, Strommasten umgeknickt,
selbst Krankenhäuser standen unter Wasser. Der Mississippi stieg
bedrohlich um bis zu vier Meter an. Vor haushohen Flutwellen, wie
zunächst angekündigt, blieb New Orleans allerdings verschont.
Weite Teile der Stadt wurden jedoch meterhoch überschwemmt.
US-Präsident George Bush wollte sich noch am Abend zur Situation
im Hurrikan-Gebiet äußern.

"Katrina" hatte am Wochenende bereits in Florida sieben
Menschen in den Tod gerissen. Am Montag starben bei der Evakuierung
eines Pflegeheims in New Orleans drei Menschen.

In Gulfport und
Biloxi an der Küste des benachbarten Südstaates Mississippi
wirbelten Straßenschilder, Mülleimer, Markisen, Dachrinnen
und Dachpfannen wie Papierzettel durch die Straßen. An den Strand
peitschten gefährliche Wellen.

"Wir haben die
größte Hilfsaktion der Geschichte für ein
inländisches Desaster organisiert", sagte der Sprecher des Roten
Kreuzes, David Rudduck, aus Biloxi. "Sobald der Sturm nachlässt,
versuchen wir, mit 200 Fahrzeugen in die betroffenen Gebiete zu kommen.
Wir können eine halbe Million Essensrationen pro Tag verteilen."

Monstersturm "Katrina"


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Der Wirbelsturm, der am Nachmittag in die Kategorie 3
der fünfteiligen Skala herabgestuft wurde, zog östlich von
New Orleans nach Norden. Damit blieb die Südstaatenmetropole
vom Allerschlimmsten verschont. Die größten
Schäden entstehen in der Regel an der Nordostseite des
Sturmgebiets.

Die Stromversorgung in New Orleans fiel aber schon
am Morgen aus, ebenso der größte Teil des Telefonnetzes.
Ohne Stromversorgung kann auch das Pumpensystem nicht mehr arbeiten,
das die Stadt normalerweise trocken legt. Mehr als 70 Prozent des
Stadtgebiets von New Orleans liegen unter dem Meeresspiegel.

Hunderttausende
waren vor "Katrina" in kilometerlangen Autokolonnen Richtung Norden und
Westen geflüchtet. Vor allem in den Armenvierteln harrten jedoch
viele Menschen aus, in den Notrufzentralen gingen Anrufe von
Eingeschlossenen aus beschädigten Häusern ein. Die
Rettungskräfte konnten wegen der verheerenden Zustände
allerdings nicht zu Einsätzen ausrücken. Zahlreiche Menschen
stiegen Medienberichten zufolge auf die Dächer.

Experten
rechneten mit gewaltigen Schäden in der Katastrophenregion am Golf
von Mexiko. Voraussichtlich wird es der kostspieligste Wirbelsturm, der
die USA je getroffen hat. Nach ersten Schätzungen von Spezialisten
könnte er mehr als 30 Milliarden Dollar (24,5 Milliarden Euro)
kosten. Zugleich trieb "Katrina" zeitweise den Ölpreis auf neue
Rekordhöhen. In der Spitze stieg US- Öl auf 70,80 Dollar je
Barrel (159 Liter).

"Ich sehe das Tageslicht durch die Decke",
berichtete Reporter Ed Reams vom Lokalfernsehsender WDSU aus dem
Footballstadion. Ein Teil der Dachabdeckung sei aufgerissen und der
Regen prassele auf den Rasen. Die Nationalgarde, die die Gestrandeten
betreut, brachte mehrere tausend Menschen in einen anderen Bereich
des Stadions. "Die Leute hier sind unglaublich - alle bewahren die
Ruhe", sagte Ed Bush, Sprecher der Nationalgarde, im US-Fernsehen.

In
mehreren Hotels der Innenstadt harrten hunderte Touristen aus, die
keinen Flug und kein Mietauto mehr bekommen hatten, um die Stadt zu
verlassen. Die Behörden rieten ihnen, sich in die oberen
Stockwerke zu retten.

Auch in anderen Regionen fegte der Wind mit
Orkanstärken übers Land. Im Südosten Louisianas brach
die Stromversorgung zusammen, hunderttausende Menschen saßen im
Dunkeln. "Der Hurrikan ist so gefährlich, dass es nicht ohne
Todesopfer abgehen wird", hatte Michael Brown vom Nationalen
Katastrophenschutz gewarnt.

"Katrina" hatte zeitweise Spitzen von
weit über 300 Stundenkilometern erreicht. Kurz bevor der Sturm auf
Land traf, hatte ihn das Hurrikan-Zentrum von der höchsten
Kategorie 5 auf 4 zurückgestuft. Vorher hatte es geheißen,
"Katrina" könnte alles bisher Dagewesene übertreffen, weil
ihr Umfang weitaus größer als der ihrer berüchtigten
Vorgänger sei. Die Ausmaße des Hurrikans erreichten die
doppelte Größe Deutschlands.

In New Orleans war am
Sonntag zum ersten Mal in der Geschichte die Evakuierung der Stadt
angeordnet worden. Für Louisiana wurden Flutwellen von bis zu
siebeneinhalb Metern erwartet - das wären die höchsten, die
jeweils in den USA bei Hurrikans gemessen wurden. Gefährlich hohe
Wellen wurden aber auch für Mississippi, Alabama und sogar Florida
vorausgesagt.

New Orleans hatte im Jahr 1965 seine bisher
schlimmste Sturmkatastrophe erlebt. Damals hatte Hurrikan "Betsy" die
halbe Stadt unter Wasser gesetzt, 60 000 Menschen wurden
obdachlos. In Louisiana sowie den angrenzenden Staaten kamen über
70 Menschen ums Leben.

Re: "Katrina" fällt mit sturzflutartigen Regenfällen ein

derzeit leider schon um die 80 todesopfer.....




Re: "Katrina" fällt mit sturzflutartigen Regenfällen ein

Situation in New Orleans außer Kontrolle: Bush kündigt "Null Toleranz" an

Banden plündern Geschäfte, Angestellte bewachen Gebäude mit gezogenen Pistolen. Panzer der Nationalgarde sichern die Straßen