Re: 13. und 14. Juli 2007 Reichenbach Göltzschtalbrücke
Im 'empire-Magazin' wurde die Band Hidden Timbre von Herrn Kost ja etwas niedergemacht. Da interessiert es mich gerade, wie die so spielen. Zumal die noch aus meinen Breiten kommen.
Im 'empire-Magazin' wurde die Band Hidden Timbre von Herrn Kost ja etwas niedergemacht. Da interessiert es mich gerade, wie die so spielen. Zumal die noch aus meinen Breiten kommen.
Nachdem ich das Gitarrenkonzert meiner Tochter am Donnerstag mit ihrer Lehrerin und den anderen Musikschülern genossen habe, geht der Eventmarathon weiter.
gestern war der erste Tag beim 2.Artrockfestival an der Götzschtalbrücke. Das tolle Bauwerk hat ja von Zeit zu Zeit nicht nur eine positive Geschichte. Der Konzertplatz wird als "Jumparena" bezeichnet.
Aber ich war ja wegen der Musik dort und wurde auch gleich von den Neulingen "Seven Steps To The Green Door" positiv überrascht. Hier wird nicht nur die reine Proglehre dargeboten. Vielmehr werden auch Verbindungen zum Jazz oder Soul geknüpft. Der Gesang ist wegen der Sängerin und der zwei Sänger und dem Spiel an den Instrumenten sehr abwechslungsreich. Lediglich der mitunter rappähnliche Gesang ist gewöhnungsbedürftig. Vielleicht bin ich aber dafür schon zu alt.
Weiter ging es dan mit Sylvan aus Hamburg. Über die Hansestädter brauch ich nicht mehr viel zu schreiben. Eine sehr professionelle Band mit eigenem Stil und guten Titeln. Kleines Manko : die Gitarre war im Mix zu laut und insgesamt erhöhte sich der Lärmpegel. Das war bei den Vorgängern besser. Sylvan mussen ihr Set für Herrn Dick unterbrechen ...
Dann kam der Schotte ein wenig eher als geplant. Er und seine Band wollten dann noch über Stuttgart, Koppenhagen, Oslo bis ans Nordkap um dort ein Konzert zu geben.
Fish ist bei Livekonzerten immer eine Bank. Er spielte auch 2 Songs von seinem neuen Album, welches im September erscheinen soll. Die Fans haben sich natürlich besonders über die Songs aus "Clutching At Straws" mit seiner ehemaligen Combo gefreut. Er war auch wieder sehr redselig und hat zum Teil auch in Deutsch ein paar Hintergründe zu seinen Songtexten gegeben. Sehr interessant.
Die Band hat an diesem Abend sehr "hart" gespielt. Das Keyboard ist ob der zwei lauten Gitarren leider ein wenig untergegangen. Manko: Der Geräuschpegel hat sich weiter erhöht !
Ein Zuhörer hat sogar Songs von Yes !!! gefordert. Fish hat ihm dann gesagt: "Ich verstehe Dich, aber Du bist betrunken f*** ! Wie kann ich riesiger Schotte mit meiner Stimme Songs von dem kleinen Jon Anderson singen ?" Dann hat er die Stimme von Anderson ein wenig "imitiert" ...
Anmerkung 1 :
Fish hat den Song "Time And A Word" auf seiner Scheibe "Outpatients" gecovert. Gastgitarrist war Steve Howe.
Anmerkung 2 :
In den Archiven von Fish und Rick Wakeman schlummert noch ein Duo-Album der beiden Musiker !
Anmerkung 3 :
Wakeman hat mal im Vorprogramm von Fish gespielt !
Dann kamen nochmal Sylvan auf die Bühne und ein schöner Abend war vorbei.
Ein schöner Blick ! Leider waren nur ca. 300 Konzertbesucher da
So gestern ging es dann weiter und es wurde sehr spät (bzw. sehr früh)
Den Auftakt machten dann Hidden Timbre. Eine junge Band aus unseren Breiten. Sie werden aktiv von Kalle Wallner (Gitarrist von RPWL/Blind Ego) unterstützt.
Aber dem Begriff Artrock wird diese Band leider nicht gerecht. Ich würde sie musikalisch eher in der Heavy oder Gothic-Szene ansiedeln. Harte Gitarrenriffs nach "hau drauf" Methode mit einer sehr schönen Frauenstimme. Die ruhigeren Nummern kamen aber gut rüber.
Danach kamen Quidam, eine Band aus Polen. Sie boten dann wieder die Töne, die dem konzertanten Rock zuzurechnen sind. Musikalisch irgendwo zwischen Camel, Genesis und Czeslaw Niemen ( dem großen leider kürzlich verstorbenen polnischen Musikgenie) anzusiedeln. Eine kleine instrumentale Genesiseinlage gab es auch.
Die Musik ist, bezogen auf die Instrumente, recht ausgewogen. Flöten haben hier neben den Keyboards und Saiteninstrumenten auch einen Platz. Die Gruppe konnte durch ihre älteren Nummern überzeugen. Neuere Songs der Truppe sind zu meinem Leidwesen "heavylastiger". Trotzdem kann man diese Band empfehlen .
Dann kamen Blind Ego (die Solo-Band vom RPWL Gitarristen).
Die Musik der band konzentriert sich auf die Gitarrenarbeit von Kalle Wallner. Dieser glänzt in seiner Arbeit mit einer Mischung aus harten Gitarrenriffs und pathetischen Läufen.
Frontmann und Sänger Paul Wrightson ist ein guter Performer und liegt mit seiner Textsicherheit auch im Soll vieler anderer älterer Sänger ...
Die Band zelebrierte neben eigenen Songs auch Lieder aus dem RPWL und Deep Purple Fundus. Es gab auch auf der Videoleinwand entsprechendes Bildmaterial und Ausschnitte aus Videos der "Tief Purpurnen".
An dieser Stelle sollten eigentlich Saga spielen. Leider kam es nicht dazu. Dafür sind RPWL eingesprungen und legten ein gutes Konzert hin.
Optisch wurde die Performance durch sehr schöne Videoeinblendungen veredelt. Man merkt der Band die hohe Professionaltität ihrer Arbeit an.
Es gab Songs aus verschiedenen Zeiten der Bandgeschichte.
Für alle Freunde der großen Progbands spielte die "ehemalige Pink-Floyd-Cover Band" noch "In The Court Of The Crimson King".
Auf die neue Platte, die im Herbst erscheinen soll, kann man sich freuen.
Dann kamen die Engländer mit dem Namen Pendragon auf die Bühne und legten ein tolles Set hin. Hier wird nicht nur gefrickelt sondern auch geklotzt. Sänger/Gitarrist Nick Barrett spielte ein schönes Set seiner musikalischen "Fairytales" gemeinsam mit seinen Bandkollegen.
Die schönen Landschaftseinblendungen und ansprechenden Videosequenzen gaben der Musik eine tolle optische Unterstützung.
So konnten die Konzertbesucher auch noch in den Genuss dieser Neo-Progrocker kommen. Toll !