In meiner Jugend und (teilweise bis heute) hörte ich intensiv Pink Floyd, Uriah Heep, Deep Purple, Jon Lord (mit Symph. Orch.), Moody Blues, Santana, Earth and Fire, The Nice, (weniger ELP), auch mal symphonische Musik von Beethoven, Sibelius, Grieg, Dvorak (nicht vollständig..)
Als 52er-Baujahr war es so mit ca. 20 Jahren (= also Anfang der 70er) als ich mit YES infiziert wurde und das ging so:
Zu der Zeit hatte ich gute Bekannte unter Rock-Musikern und habe die auch mal als Hobby bei Konzerten abgemischt. Wenn eine neue YES-LP herauskam, hörte ich oft folgendes: Haste schon die neue YES gehört? Das ist Wahnsinn, da kannste alles Andere in die Ecke schmeißen.. Das gab mir zu denken..
Dann: Beat-Club mit Yours is no Disgrace, der Hammer = qualitativ außergewöhnlich gut und völlig anders, als dass was ich bis dahin kannte: enorme Spielfreude, tolle Komposition mit klasse Melodiebögen, Tempiwechsel, Kontrapunkte, ein toller Sänger mit einer sehr ungewöhnlichen Stimme, Musiker, die ihre Instrumente perfekt spielten und und :
Eine interessante, nie langweilig wirkende Musik mit großer Magie.
Während der Sendung hatte ich gestaunt über das musikalische Können und Empfindungen, die ich noch nicht einordnen konnte, -irgendwie ganz seltsam. Es war etwas da, was mich nicht mehr losgelassen hatte. Einige Tage später kam dann eine innere Stimme: Das war richtig gut, du musst unbedingt die LP kaufen auf der dieser Titel ist! Also, gekauft und einen Arbeitskollegen habe ich dann direkt mit infiziert. Die ganze LP musste ich dann immer wieder inhalieren Alle Werke von YES bis dahin habe ich mir dann natürlich auch noch gekauft.
Das erste Live-Erlebnis war Tales from T.-O. in der Friedrich-Ebert-Halle, Ludwigshafen, wofür ich mit drei Freunden insges. so ca. 700 Km gefahren bin (wir wohnten an der niederl. Grenze im Münsterland).
Ich kaufte mir Ricks LP The Six Wives.., später King Arthur und wurde sofort Fan! Auf der Live-LP von Journey to .. mit dem London Symph. Orchestra, könnt ihr mich klatschen hören. Da bin (glaube 74 wars) extra hingeflogen, um das Konzert in der Royal-Festival-Hall in London live mit Orchester und großem Chor zu erleben; -beeindruckend und unvergesslich.
Da die Londonreise als WE-Tripp auch mit 2 Übernachtungen verbunden war, lernte ich durch Zufall in dem altehrwürdigen Theater Royal an der Dury-Lane (mit kleine verzierten Balkonen im Saal, etc.) die für mich noch unbekannten GENESIS kennen. Ein Kollege hatte mal darüber sehr positiv erzählt und ich kannte von denen noch keinen Titel. Also nutzte ich die Gelegenheit und kaufe kurz entschlossen Karten an der Abendkasse. Das Konzert in diesem alten Theater (der Gegensatz von neuer Musik mit der ungewöhnlichen Show und dem alten Ambiente dieses Theaters) wurde ebenfalls zu einem unvergesslichen Erlebnis. Aber erst Wochen später, nach dem ich mich intensiv damit beschäftigt hatte, konnte ich die Musik von GENESIS richtig genießen. Es ist die Band, die ich nach YES, bzw. Rick am liebsten höre. Ich habe GENESIS und YES übrigens nie als Konkurrenten gesehen (wie das ja immer mal wieder vorkommt). Ich finde es toll, dass es die Musik beider Gruppen gibt.
So long jo
Re: Wie seid ihr zu YES gekommen?
Ich kann mich noch genau erinnern, wie ich im Sommer 1975 zum ersten Mal bei meinem damals neuen Kumpel Michi war und er Yessongs auflegte. Nach der ersten Verwirrung bei Strawinskys Firebird-Tönen war ich beeindruckt, wie sich die Spannung im Publikum aufbaute und dann unter dem Jubel der Fans Wakeman zur Band überleitet. Diese drei Minuten genügten, um mich von Yes zu überzeugen. Und die Begeisterung hält bis heute an. Ein paar Tage nach diesem ersten Kontakt hörte ich bei einem Kumpel von Mumpel Michi die gesamte "Journey to the Centre of the Earth", die ich mir dann bald selbst kaufte. Weitere Wakeman-LPs folgten.
Re: Wie seid ihr zu YES gekommen?
@ Jo & Frost Schöne Stories !
Mit Yes und Genesis sehe ich es genau so wie Du Jo. Die Musiker der jeweiligen Bands schätzen sich gegenseitig sehr, auch wenn es hin und wieder mal ein paar Bemerkungen gegeben haben soll.
Bei den Konzerten in den 70er wäre ich gern dabei gewesen und Jo ich hab Dich genau gehört, Du warst doch der, der ganz besonders laut geklatscht hat oder ?
Re: Wie seid ihr zu YES gekommen?
jou Chef,
schon toll, dass Du mich direkt herausgehört hast, = gutes Taktempfinden-. Ich war tatsächlich der besonders laut und rhythmisch klatschende Typ. Position: ziemlich mittig.
Re: Wie seid ihr zu YES gekommen?
Wenn man eine Live-CD von seinen Lieblingkünstlern besitzt und man war selbst im Publikum, dann hat man ein besonderes Dokument. Vor dem inneren Auge findet das Konzert nochmal statt, wenn die Scheibe eingelegt wird.
Mir geht es so, wenn ich meine signierten Booklets anschaue.
Re: Wie seid ihr zu YES gekommen?
schön beschrieben, so geht es mir auch immer.
Ich besitze viele Konzert-DVD's. Mittlerweile lege ich sogar weniger CD's als DVD's auf. (6-Kanal-Surround-Anlage im Wohnzimmer/37 Zoll Plasma-TV, einer meiner DVD-Favoriten: YES Live at Montreaux) Wenns ein richtig gutes Konzert ist, kann man ja auch streckenweise mal die Augen schließen und hat dann auch CD-Feeling. Schade, dass es vom RW-Konzert in London damals keinen guten Video-Mitschnitt gibt. Ich besitze zwar einen, aber der ist von dem austral.-Konzert. Das kommt an das Lonodner-Original-Konzert bei weitem nicht heran.
Habe Dir übrigens was für mich Wichtiges über PN geschrieben.. Danke i. V. für die Mühe
Re: Wie seid ihr zu YES gekommen?
Zitat: JJG Wenn man eine Live-CD von seinen Lieblingkünstlern besitzt und man war selbst im Publikum, dann hat man ein besonderes Dokument. Vor dem inneren Auge findet das Konzert nochmal statt, wenn die Scheibe eingelegt wird. Stimmt ;-) Ist auch ein tolles Gefühl einen Song einer CD zu hören und sagen zu können "Hey, da hört man mich klatschen" --> So gings mir, als ich mit ein paar Freunden im Karstadt in der CD-Abteilung war und da "Mama" von der "Live over Europe" lief, die Version ist ja aus Frankfurt, da war ich...
Hoffentlich kann ich das mal bei nem Yes-Song sagen...
Re: Wie seid ihr zu YES gekommen?
Hi Haribo, Konzerterlebnisse wünsche ich Dir von ganzem Herzen. Als Vater von zwei erw. Kindern (beide um die 20) finde ich es erstaunlich und schön, dass Du als Jugendlicher zur Musik von YES gefunden hast. Innerfamiliär hat das bei uns leider (noch?..) nicht geklappt.