Re: Yes arbeiten an neuem "Material"
Wenn im Sommer die Konzerte starten wird man sehen ob da neues Material mit dabei ist. Wenn meine Lieblingsband dann erst nach dem neuen Studio-Album nach Europa kommen, soll es mir recht sein.
Wenn im Sommer die Konzerte starten wird man sehen ob da neues Material mit dabei ist. Wenn meine Lieblingsband dann erst nach dem neuen Studio-Album nach Europa kommen, soll es mir recht sein.
Zitat: Fripper
Zitat: fox
Zitat: Ricarda
Zitat: Fripper
Tales kann man allerdings getrost ausklammern.Nein! Natürlich nicht!Aber sowas von!
Ein aufgeblasenes Nichts....Keyboardgewimmer ohne Ende...gruselig.Ganz einfach: Du kennst die Platte nicht! Null Ahnung! Es gibt nirgends Keyboardgewimmer, allenfalls kannst du Steves Gitarre auf The Ancient damit verwechselt haben. Ricks Keyboards sind oft kurze, klangvolle, melodiöse Parts, die mit zum Besten gehören, was es im gesamten Progbereich gibt. Am Ende von "Revealing" spielt er ein geniales Synthie-Solo, das nie und nimmer live so gut zu hören war! Um Tales zu verstehen, musst du dich auf das ganze Album einlassen. Aber, dazu gehört auch die Bereitschaft, sich mit anspruchsvoller Musik auseinanderzusetzen. Wenn du Jon Anderson als Mickey Mouse abtust, disqualifizierst du deine Kritik ja selbst als unsachlich und polemisch. Ich glaube, du bist weder Prog- noch Yesfan. P.v.d.S.
And for a moment when our world had filled the skies
Magic turned our eyes
Sehen wir es sachlich....das Album ist sicher eines der umstrittensten von Yes. In der Kritik wurde es sehr unteschiedlich behandelt....
Ich zitiere mal Wikipedia:
"Tales from Topographic Oceans. Das sehr ambitionierte Doppelalbum war von indischer Philosophie und Mystik beeinflusst. Es beinhaltete lediglich vier Kompositionen, die jeweils etwa 20 Minuten dauern. Innerhalb der Stücke verließ man teilweise traditionelle westliche Hörgewohnheiten und erkundete dabei Einflüsse, die man heutzutage als Weltmusik bezeichnen würde.
Keyboarder Rick Wakeman zeigte sich unzufrieden mit der Musik auf Tales from Topographic Oceans, was schließlich in seiner Trennung von der Band mündete, was einigen Tumult in der englischen Musikpresse erzeugte."
Supper's ready:
"Tales From Topographic Oceans
(1973 - Anderson, Howe, Squire, Wakeman, White)
Die frühen 70er Jahre waren eine goldene Zeit für progressive Musik. Selten zuvor und danach genossen Rockbands so viele kreative Freiheiten wie in dieser Phase. Und in vielerlei Hinsicht ist "Tales From Topographic Oceans" ein Archetyp dieser Ära. Als Konzept- und Doppelalbum konzipiert, bei dem sich die Musik lediglich auf vier überlange Kompositionen aufteilt, kann es auch als Prototyp des Progrocks dienen und somit als Sinnbild all dessen, was man an dieser Musik liebt oder haßt.
Auf "Tales From Topographic Oceans" haben Yes bisherige Grenzen in ihrer Musik überschritten. Was sollte man nach dem phänomenalen "Close To The Edge" auch tun? Einen Schritt zurück gehen, oder es sich einfach machen und sich selbst kopieren, oder versuchen noch eins draufzusetzen? Bill Bruford hatte die Band nach "Close To The Edge" verlassen, weil er der Meinung war, mit Yes den Höhepunkt erreicht zu haben und alles weitere nur eine Variante von "Close To The Edge" sein könnte. Er wandte sich daraufhin King Crimson zu. Als Nachfolger kam Alan White an Bord, der zuvor u.a. für die John Lennon Band gespielt hatte.
Jon Anderson selbst war der Ansicht, noch eins draufsetzen zu können. Den Linernotes zum Album kann man entnehmen, daß er schon längere Zeit nach der passenden Idee für eine großangelegte Komposition gesucht hatte. Die fand sich dann auf Tour in Tokyo, als Anderson die "Autobiography of a Yogi" von Paramhansa las und bei einer Fußnote hängenblieb. Daraus entwickelte sich das sehr spirituelle und kopflastige Konzept für "Tales From Topographic Oceans", das er anfangs zusammen mit Steve Howe ausarbeitete, ehe es dem Rest der Gruppe präsentiert wurde.
"Tales From Topographic Oceans" präsentiert sich sehr experimentierfreudig, dann aber auch sehr melodisch, mal sehr entspannt, dann wiederum sehr schräg und die Tradition europäischer Musik verlassend. Es lotet die Grenzen des Machbaren aus und führt den Progrock bis zum Rand und auch knapp darüber hinaus.
Ich hatte anfangs erhebliche Probleme mit dem nicht gerade zugänglichen Album. Doch im Laufe der Jahre hat sich die Abneigung in echte Zuneigung verwandelt. Natürlich ist "Tales From Topographic Oceans" völlig entrückt, absolut durchgeknallt und das Konzept ist nur schwer greifbar. So gesehen ist die Musik arrogant und kümmert sich in keinster Weise um das, was den Fans vielleicht gefallen könnte, die vor kurzem noch zu "Close To The Edge" im Zimmer herumgeschwebt waren.
Andererseits fasziniert die Musik mit zunehmenden Durchgang immer mehr. Sei es das sehr melodische und schöne "The Revealing Science of God", oder das Grenzen sprengende "The Ancient", das zwischen Weltmusik, E-Gitarren Eskapaden von Steve Howe und virtuos schöner Akustikgitarre pendelt und natürlich das abschließende Meisterwerk "The Ritual", das die Band erneut in Höchstform präsentiert und vor allem in der Instrumentalsektion mächtig in die Schlagzeugfelle und Keyboardtasten haut. Wobei der eigentliche Star dieses Albums eindeutig Steve Howe ist, der mit seiner Gitarre maßgeblich zu den einzelnen Werken beiträgt.
Allein "The Remembering" mäandert manchmal ein wenig ereignislos vor sich hin und wirkt im Vergleich zu den anderen Epen recht normal. Es gibt dafür aber eine Reihe gefälliger Melodien und breite Mellotronteppiche von Rick Wakeman. "The Remembering" ist als Ruhepol vor "The Ancient" auf jeden Fall nicht bedeutungslos.
"Tales From Topographic Oceans" kann man im Endergebnis getrost als prätentiös und überkandidelt bezeichnen, was dem Album nicht mal Unrecht tut. Wer Progressive Rock verachtet, dem sollte man "Tales From Topographic Oceans" mit einem Lächeln unter den Weihnachtsbaum legen. Dessen ungeachtet ist das Album Ausdruck unbändiger Kreativität und der Freiheit, diese auch nach Belieben umsetzen zu können.
Man muß "Tales From Topographic Oceans" öfter hören und sich nicht entmutigen lassen. Der erste Hördurchgang kann vor allem zeitgenössischen Ohren, die vielleicht allein die melodisch schönen Werke von IQ oder Arena gewohnt sind, recht extrem anmuten. Doch sobald man sich auf die Musik einläßt nistet sie sich - wie eigentliche alle Frühwerke von Yes - in der Seele ein und verbreitet sehr viele Emotionen.
Daß "Tales From Topographic Oceans" dennoch nicht unbedingt das unumstrittene Progmeisterwerk schlechthin ist liegt wohl auch daran, daß die Musik und vor allem das Konzept manchmal überambitioniert wirken und manche Stellen nicht die Kraft und Frische solcher Stücke wie "Close To The Edge", "The Gates of Delirium" oder "Awaken" ausstrahlen. Dessen ungehindert gibt es viele großartige Momente auf dem Album und Yes befinden sich etliche Sphären oberhalb anderer Progalben.
So ist dann "Tales From Topographic Oceans", ein Album, das man als Progfan natürlich besitzen muß. Und entweder man bekommt irgendwann einen Zugang zur Musik oder aber man wird leise den Kopf schütteln und versuchen zu verstehen, was immer auch Jon Anderson im Kopf damals herumschwebte. Rick Wakeman verstand es damals ganz offensichtlich nicht. Er war mit der eingeschlagenen musikalischen Richtung und dem Album völlig unzufrieden und verließ nach "Tales From Topographic Oceans" die Band, um erstmal seine Solokarriere voranzutreiben. Was ihn aber nicht daran hinderte, auf dem Album noch mal exzellente Arbeit abzuliefern.
Abschließend betrachtet ist "Tales From Topographic Oceans" ein essentielles Werk. Es diente als Blaupause für viele Nachfolgebands in den 90er Jahren und dem neu angebrochenen Jahrtausend. Und wie auch "The Lamb Lies Down On Broadway" von Genesis ist es Sinnbild des Progrocks und gleichzeitig Haßobjekt aller Kritiker. Manchmal wünsche ich mir, man würde auf den Radiosendern mit den Hit Hits von Heute und dem dem Besten der 80er und 90er einmal 24 Stunden lang in Endlosschleife "Tales From Topographic Oceans" spielen. Wäre gewiß interessant...
13 Punkte
Die Topographic Oceans haben zwar nichts mit dem Thema dieses Threads zu tun, aber ich muss doch auch als Wakeman Fan sagen, diese Platte ist echt gut! Das Nachfolgewerk Relayer gefällt mir weniger...schon mal die Live Version von Ritual auf der Tsongas DVD gehört? Das geht richtig ab. Wenn ich mir TfTO reinziehe, muss ich aber auch in der richtigen Stimmung sein. Auf meiner top Ten steht sie, aber es gibt noch bessere Platten von Yes, und ich glaube das wissen wir alle.
"Revealing" hat am Anfang einen ewigen Spannungsaufbau, wobei die Keyboards nur einige blubbernde Tupfer setzen. Ansonsten gibt es da kontrapunktierende Synthesizerlinien, die aber weder wimmern noch dudeln. Howe spielt auf der Scheibe wohl am einfühlsvollsten, mit leichten Countryanleihen, während Wakeman am Keyboard stakkatoartige Clavinettupfer setzt. Teilweise wird es da sogar richtig rockig/hymnisch ("What happened?"), der Chorgesang schlängelt sich echoartig durch die Gitarrensoli, auch am Bass gibt es vorzügliche Linien zu hören.
Der zweite Teil, der "Relayer"-Part ist eher rockig durchzogen und stellt die Keyboards eher in den Hintergrund oder als Instrument, das die Gesangslinien leise umwebt oder deutlicher markiert.
Man mag es langatmig finden, bombastisch, aber das Arrangement ist objektiv gesehen erste Klasse.
"Remembering" läuft sehr langsam an, das ist sehr umstritten. Die einen finden dieses mäandernd-plätschernde gut, die anderen langweilig. Das trottet später ziemlich langsam vor sich hin, hier gibt es ein paar leise Klangflächen zu hören, das atmosphärischste Stück der CD. Bei diesem Stück ist die Bass und Schlagzeugarbeit zu loben.
"Ancient" ist der schräge Moment der CD, mit sehr vielen hetzenden Linien, viel Lärm, perfekt durcharrangiert. Ein etwas dichteres, sanfteres "Sound Chaser" mit noch mehr krummen Takten und einem sehr schönen Schlusslied, "Leaves of Green", mit Akustikgitarre und Gesang.
"Ritual" rockt sehr kräftig, stellt aber die Keyboards sehr in den Hintergrund. Hier steht der Bass im Vordergrund, und wenn die Keyboards auftauchen, sorgen sie für ein paar schöne Linien oder bringen in den Lärmpassagen Spannung rein. Da blubbert und lärmt es, eine FOrtbildung von "Vivaldi for Cannons".
Was daran jetzt Mickey-Mouse oder wimmernde Keyboards sein soll, ist mir nicht klar... man mag es als langweilig und öde bezeichnen können, aber an den Keyboards kann man hier nicht meckern. Die sind für 1973 sehr modern, während Emerson z.B. immernoch seine Standardsounds genutzt hat. Wakeman lässt es hier blubbern, plätschern, hier eine Flöte, da eine Sitar, alles vom Synthi nachgebildet. Und das Arrangement ist, wie gesagt, 1A - objektiv gesehen.
Zitat: Wakey's #1 Fan
Die Topographic Oceans haben zwar nichts mit dem Thema dieses Threads zu tun, aber ich muss doch auch als Wakeman Fan sagen, diese Platte ist echt gut! Das Nachfolgewerk Relayer gefällt mir weniger...schon mal die Live Version von Ritual auf der Tsongas DVD gehört? Das geht richtig ab. Wenn ich mir TfTO reinziehe, muss ich aber auch in der richtigen Stimmung sein. Auf meiner top Ten steht sie, aber es gibt noch bessere Platten von Yes, und ich glaube das wissen wir alle.Ich nicht.
Es ist schon verwunderlich das man in einem Yes Forum Alben von Yes verteidigen muss. Ich finde die Tales auch sehr gut.
Wenn überhaupt dann wären Union und Open your eyes Streitbare Platten.
"It's better to burn out than to fade away."
Zitat: Max
Zitat: Wakey's #1 Fan
Die Topographic Oceans haben zwar nichts mit dem Thema dieses Threads zu tun, aber ich muss doch auch als Wakeman Fan sagen, diese Platte ist echt gut! Das Nachfolgewerk Relayer gefällt mir weniger...schon mal die Live Version von Ritual auf der Tsongas DVD gehört? Das geht richtig ab. Wenn ich mir TfTO reinziehe, muss ich aber auch in der richtigen Stimmung sein. Auf meiner top Ten steht sie, aber es gibt noch bessere Platten von Yes, und ich glaube das wissen wir alle.Ich nicht.
Zitat: fox
Zitat: BRAIN
Es ist schon verwunderlich das man in einem Yes Forum Alben von Yes verteidigen muss. Ich finde die Tales auch sehr gut.
Wenn überhaupt dann wären Union und Open your eyes Streitbare Platten.Warum?
Da Album polarisiert....und das schon seit Jahrzehnten. Rick Wakeman scheint das auch so gesehen zu haben....und wenn schon unter den Musikern kein Konsens bestand!Es war irgendwo von Keyboardgewimmer und blubbernden Tupfern die Rede und das ist nicht polarisierend das ist hämisch. Rick konnte wohl Anderson und Howe auf ihrem Sphärentrip nicht folgen.
Na ja gegen tumbe Stücke wie Arriving Ufo von Tormato hat er meines wissens nichts gesagt und das entwertet auch wieder das Urteil für Tales.
"It's better to burn out than to fade away."
Meiner Meinung nach hat Tales die geschmackvollsten Keyboardsounds, die Wakey je aus seinen Keys hervorgezaubert hat. Und textlich steckt sehr viel Philosophie in diesem Opus, die ich zwar auch nicht verstehen kann, aber die Bezeichnung "aufgeblasenes Nichts" ist schon ziemlich unfair. Es braucht sicher Eier, so ein Album zu machen.