Servus,
bin vorhin schön langsam über nen Randstein gefahren, da hats vorne geknallt und
die Gabel ist durchgeschlagen.
Hab dann mal unter den schwarzen Gummideckeln geschaut, wie ich die Gabel
härter stellen kann, aber so ganz blick ichs noch nicht.
Woran seh ich denn, wie hart sie schon eingestellt ist und wie stell ich das ein?
gruss
miller
(der die FJ noch nicht so arg lang hat)
Hi miller,
also, du hast unter den schwarzen Kappen zwei Verstellmöglichkeiten:
die Innere verstellt die Dämpfung, die Äußere die Federvorspannung. Härter wird die Gabel durch die Dämpfung, allerdings ist die Härte hier auch von der Einfedergeschwindigkeit abhängig. Wenn du also ziemlich langsam einen Bordstein hoch rumpelst, kann die Geschwindigkeit zu niedrig sein, als dass die Dämpfung hier noch aktiv werden könnte.
Die Federvorspannung ist deine Lastanpassung. Je mehr Gewicht du transportierst, desto stärker muss die Gabel vorgespannt werden.
Dass die FJ Gabelfedern zu schwach sind und zum Durchschlagen neigen ist allerdings ein offenes Geheimnis.
Abhilfe schaffen progressive Gabelfedern von Wilbers (Hyperpro), Öhlins oder Wirth (Reihenfolge entspricht meiner persönlichen Bewertung 1,2,3).
Auch mit dem Gabelöl kannst du in gewissen Grenzen etwas an der Härte der Gabel ändern. Je zähflüssiger dein Gabelöl (hohe SAE-Zahl) desto straffer die Dämpfung. Auch das Luftpolster bzw. die Gabelölmenge beeinflusst die Dämpfung. Je mehr Öl, desto straffer die Gabel. Aber Vorsicht: zu viel Öl kann zu zu hohem Druck in der Gabel und damit durchblasenden Simmerringen führen.
Die Verstellung funktioniert übrigens wie folgt:
Großen Schlitzschraubenzieher nehmen, ansetzen und ohne niederdrücken drehen verändert die Dämpfung. Auf der Oberfläche des Schlitzschraubeneinsatzes ist ein roter Punkt. dieser sollte auf eine der Markierungen auf dem aüßeren Rand der Gabelverschraubung zeigen. Die Markierungen sind unterschiedlich breit: Die schmalst steht für geringste Dämpfung (und geringste Federvorspannung) und die breiteste logischerweise für die höchste Dämpfung (und höchste Federvorspannung). Die Federvorspannung erfolgt auf die gleiche Weise (Markierung zwischen inneren´m Punkt und aüßeren Kerben), wobei zunächst der Schlitzschraubeneinsatz heruntergedrückt werden muss. Das Drehen bewirkt dann eine Veränderung der Federvorspannung.
Achtung: Nur von 1 nach 2 nach 3 und wieder zurück nach 2 und 1 drehen. Nicht versuchen von 1 nach drei zu gelangen (geht nicht!). Bei der Dämpfungseinstellung kannst du dagegen munter im Kreis drehen, da passiert nix.
So, ich denke der Roman ist lang genug geworden und ich hoffe, er ist halbwegs verständlich. Wenn du noch Fragen hast, nur raus damit.
Stimmt das so, Leute?
Gruß Mike
Hallo Miller,
Mike hat schon fast alles erzählt.
Ergänzend: Die Original-Gabelfedern sind nicht nur zu weich, sie erlahmen auch noch. Meß mal den Negativfederweg: Aufgebocken und Vorderrad entlasten. Dann vom Gabelstandrohr (Unterteil) zu nem Fixpunkt am Lenker (in Federrichtung) messen. Den Wert merken, nochmal abgebockt und aufgesessen messen. Der Wert sollte max. 5 cm kürzer sein.
(Federweg der Gabel = 15 cm, davon 1/3 Negativfederweg (einsinken der Gabel) = 5 cm; analog an der Schwinge zu machen (senkrecht an der Hinterachse messen): Federweg dort 12 cm, -> 4 cm Negativfederweg)
Wenn die Gabel beim Abbocken und Aufsitzen weiter als 5 cm eintaucht, die Gabelfedern weiter vorspannen. Sollte es selbst bei Stufe 3 nicht passen, sind die Gabelfedern erlahmt und die sauberste Lösung sind Nachrüstfedern (siehe Soundfans Tips!). Wenns Budget gerade nicht paßt, kann man die Gabelfedern mit großen passenden U-Scheiben weitere 10-15 mm weiter vorspannen oder (als exotische Lösung) die äußeren Ventilfedern der alten XT 500 zusätzlich in die Gabel einbauen.
Ansonsten noch nen Gabelölwechsel. Dickflüssigeres Öl würde ICH nicht nehmen (empfehlen). Das im Handbuch angegebene Öl und die Füllmenge paßt schon.
MfG
BZ
Zitat: Ben Zouf
Ansonsten noch nen Gabelölwechsel. Dickflüssigeres Öl würde ICH nicht nehmen (empfehlen). Das im Handbuch angegebene Öl und die Füllmenge paßt schon.
Hallo
Könnte Dir eine CD von der Dicken zukommen lassen da ist das Handbuch
drauf.
Wenn Dir das Helfen würde.
Gruß
Martin
Am 01.07.2007, 08:40 Uhr, schrieb miller
:
>
>
>>
>
> Ansonsten noch nen Gabelölwechsel. Dickflüssigeres Öl würde ICH nicht
>> nehmen (empfehlen). Das im Handbuch angegebene Öl und die Füllmenge paßt
>> schon.
>
>
>
> Hallo,tja, die Gabel ist schon auf die härteste Stufe eingestellt und
> das fast 3-stelligeEinsatzgewicht des Fahreres tun hier wohl ein
> übriges.Ich denke, ein Ölwechsel wär hier mal einen versuch wert, kann
> mir denken, daß der Vorbesitzer hier nie was gemacht hat.Leider hab ich
> kein Handbuch zu der Dicken, würd wohl einiges einfacher machen.Gibts
> sowas irgendwo als Kopie zu haben?grussmiller
>
>
>
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Hey Miller,
das hilft Dir zwar nicht weiter - ist ja auch schon `ne Menge an Tipps gekommen - , aber ich hab` das gleiche Phänomen...
Meine Gabel setzt voll auf, wenn ich sie mit Schwung im Stand runterdrücke, dazu braucht man nicht sehr viel Kraft aufzuwenden.
Meine FJ ist übrigens eine 1XJ, Baujahr 87 und hat 77 tKM aufm Deckel...
Grüße
Carsten
Interessanterweise sieht das, was oben auf dem Bild abgebildet ist, bei meiner 1XJ nicht so aus...die äußeren Markierungen(schmal bis breit) sind nicht! symetrisch sondern liegen bei der linken Gabel links unten und bei der Rechten rechts oben! Die Feder- und Dämpfermarkierungen sind dementsprechend ausgerichtet...ob das vielleicht auch irgendwie ne Rolle spielt, hat hier der Vorbesitzer vielleicht megamäßig Murks gemacht?!?
Schreib doch bitte was genau Du machst und wie Du vorgehst, könnte mir vorstellen, daß wir zwei nicht die Einzigen mit diesem oder ähnlichem Problem sind!?
Hallo, Carsten
da hat Dein Vorbesitzer wohl die Gabelrohre verdreht eingebaut, ist aber meiner Meinung nach nur ein kleiner Schönheitsfehler, wenn Dich das stört kannst Du die Gabelrohre auch wieder zurückdrehen, dabei ist aber darauf zu achten, das die Gabel nicht verspannt eingebaut wird. Irgendwo war zu dem Thema schon mal was geschrieben, eventuell mal die Suche benutzen, wenn sie funktioniert.
Habe da noch was gefunden:Verspannte Gabel
Gruß
Jochen
@jadawin und miller,
ich vermute die Gabelfedern eurer FJs sind erlahmt. (Ist fast normal, die Serienfedern halten nicht ewig.) Die Gabel sackt schon zu weit durch beim Abbocken. Dann ist zuwenig Federweg nutzbar und die Gabel schlägt schon bei geringer Belastung durch.
Wie gesagt, Negativfederweg bestimmen und Federn einstellen (auf den Lastzustand - kleines 1x1 der Fahrwerkseinstellung). Ggf. die Federn weiter vorspannen bzw. idealerweise hochwertige Nachrüstfedern einbauen (meinTip: Wilbers Promoto oder Hyperpro).
Mehr zum Thema Fahrwerk:
http://www.bikerpeters.de/Startseite/Motorrader/Technik/Fahrwerk/fahrwerk.html#TabelleFahrwerk
MfG
BZ
@Jochen
Ich lass das so bis ich die anderen Federn einbaue, in dem Zuge werde ich die Dinger mal "gerade" machen....
@Ben Zouf and all
Ich hab mal bei Tantchen L. nach Federn geguckt...die haben dort Wirth für um die 90.
Sind die auch zu empfehlen? Was kosten denn die, die Du angeführt hast etwa? Haben wir hier im Forum `ne Quelle, `nen Händler?
Grüße
Carsten