Arthonia, Priesterin des Mondlichts
An einem dunklen Abend klopfte ich an die Tür des Hauses der Advokaten. Ich öffnete sie, trat ein und sah vor mir eine leere Halle welche von mächtigen Steinsäulen getragen wurden. Ich schaute mich verunsichert um und nach kurzer Zeit sah ich eine Menge Zettel, die an einer Wand befestigt waren. Immernoch an der Tür stehend frage ich mich ob es mir denn gestattet sei ohne Erlaubnis einzutreten. In diesem Moment gaben die Wolken den Mond frei und ein silberner Schein schien durch die Fenster der Halle. Dies machte mir Mut. Ich lief mit leisen Schritten zu der Wand mit den Zetteln. Dann kramte ich in einer großen Tasche welche mir zuvor eine befreundete Hexe schenkte. Hervor holte ich einen sorgfälltig beschriebenes Blatt Pergament und heftete es zu den anderen Bewerbungen in der Hoffnung, dass es Beachtung finden würde:
Liebe Advokaten
Ich stamme aus den einst lebendigen Wäldern Ashenvales ab. Als Kind war es mir vorbestimmt später einmal als Mondpriesterin tätig zu sein. Mir wurde die Ehre zuteil bei Tyrande Whisperwind in die Lehre zu gehen. Doch schon in meinem fünften Lehrjahr also mein zwölftes Lebensjahr mussten wir alles unterbrechen, alles liegen und stehenlassen um wegzuziehen. Wir zogen zu Mount Hyjal um dort mit Verbündeten wie uns gesagt wurde gegen den gemeinsamen Feind zu kämpfen: Die Brennende Legion! Natürlich ist das kein Ort für Kinder wie ich es einst war jedoch hatten wir keine andere Wahl. Ich sah am Fuße des Berges die seltsamsten Kreaturen welche ich damals nicht einordnen konnte. Grüne Wesen welche mit lautem Getobe und Geschreie sich auf den Kampf vorbereiteten. Und wieder Andere, die in ihren Rüstungen in einer reihe standen und zum Licht beteten. Die einen wurden von von einem Schamanen namens Thrall angeführt. Die anderen von einer Magierin die so komisch es klingt irgendetwas Elfisches an sich hatte. Nach einigen Tagen war es soweit. Die Brennende Legion stand direkt vor dem Berg. Ich wurde angewiesen im Lager der Nachtelfen zu bleiben jedoch vermochte ich nicht diesem Befehl folge zu leisten. Ich konnte nicht tatenlos herumsitzen. Getrieben von Neugier und dem Wunsch irgendwie zu helfen lief ich in das Menschenlager und erlebte dort Grauenerregendes. Keine Worte können das dortige Gemetzel beschreiben. Und nach einiger zeit gab die Bastion der Menschen unter den Wellen der Untoten nach. Auf einmal erschallte der Ruf des Rückzuges und alles rannte um sein Leben. Wie vom Schrecken erstarrt sah ich das mit an. Doch plötzlich änderte ein Ghoul seine Richtung und kam direkt auf mich zu. Ich wusste nicht das ich so schnell laufen kann. Doch was ich zu diesem Zeitpunkt wusste war das ich diese Hetzjagd nicht lange durchhalten würde. Auf einmal stolperte ich über irgendwas und fiel in das noch so lebendige Gras. Ich wusste damals genau das meine letzte Stunde geschlagen hatte. Das Monster hatte mich fast erreicht, es war so kurz davor mich in Stücke zu reißen. Es stoppte vor mir, hob die Klauen und in diesem Moment sauste ein mächtiger Hammer darauf nieder und begrub den Ghoul unter sich. "Alles noch dran Kleines?" fragte mich ein größerer Orc mit einem starken Akzent und hob mich auf. Ich konnte damals nicht die Dankbarkeit gegenüber dem Kriegshäuptling empfinden. Ich nickte kurz und lief weiter nach Norden in den Wald hinein. Ich befand mich direkt am Fuße des Berges. Ein fremdes Wesen hätte es nicht erkannt aber ich konnte diese hunderte und aber hunderte von Irrwischen sehen welche sich in den Bäumen versteckten. Ich konnte den größten Baum den ich jemals erblickte genau vor mir sehen. Dann hörte ich Schläge. Dumpfe Schläge als ob jemand mit einem langen Gegenstand auf ein Tor einschlagen würde. Und ich wusste genau - die Untoten sind durch unsere Linien gebrochen. Ein Dämon riesigen Außmaßes lief zu dem Weltenbaum! Er kletterte an ihm Hoch! Das war der Moment in dem die Irrwische ihr Versteck verließen sie flogen alle auf ihn zu. Sie umkreisten ihn. Und auf einmal flogen sie in ihn hinein und explodierten mit einer Kraft die den ganzen Wald verzehrte. Das war der Moment in dem ich das Bewusstsein verlor.
Diese Schlacht ist nun sieben Jahre her. Ich habe diese Zeit mit dem Studium als Priester verbracht. Ich lernte Wunden zu heilen und Krankheiten zu bannen. Und ich hoffe das ich mit diesen Fähigkeiten den Advokaten helfen kann in dieser kalten von Krieg zerrütteten Welt.
Ich las den Zettel noch einmal Sorgfälltig durch und begab mich dann Nach draußen. Vor der Tür des Hauses der Advokaten sah ich noch einmal zurück und flüsterte kaum verständlich:"In der Hoffnung, dass die Welt so einen Krieg nicht noch einmal erlebt."
Daraufhin schlüpfte ich in die Schatten und mit mir verschwand auch das Mondlicht und ließ die Halle in der dunklen Nacht zurück.