Aus dem alten Dorf - Frühe Eisenbahn

Die Prinz-Wilhelm-Bahn

Die Prinz-Wilhelm-Bahn

Die Kohle, die in Kupferdreh gefördert wurde, musste mühsam mit Pferdewagen auf schlechten Wegen abtransportiert werden. Eine Bahn aus Eisen und auf Schienen sollte Erleichterung bringen. Der ursprüngliche Plan, die Bahn durch eine Lokomotive ziehen zu lassen, scheiterte, so dass die neue Eisenbahn zwischen Kupferdreh und Nierenhof um 1830 zunächst von Pferden gezogen wurde. Berichtet wird von 7 Pferden je Zug. Die Schmalspurbahn führte vom Stollen "Himmelsfürster Erbstollen" (Nähe Rote Mühle) bis nach Nierenhof und beförderte neben Kohle auch Passagiere.

Pferde-Bahnen hatte es auch schon früher gegeben, aber immer nur innerhalb von Betriebsgeländen. Zwischen Kupferdreh und Dilldorf gab es die erste Verbindung zwischen 2 Orten. Damit fuhr in Kupferdreh und Dilldorf (Deilbachtal) die erste Eisenbahn in Deutschland! Sie wird aber als solche nicht anerkannt, zugunsten der Bahn Nürnberg – Fürth, die erst 5 Jahre später in Betrieb genommen und von einer Lok gezogen wurde.

Prinz Wilhelm in Dilldorf

1831 hatte Dilldorf königlichen Besuch: Prinz Wilhelm, Bruder des Königs Friedrich Wilhelm III., besuchte die Eisenbahn. Er soll dermaßen beeindruckt gewesen sein, dass er die Erlaubnis gab, die Bahn nach sich zu benennen: Prinz-Wilhelm-Bahn!

1844 – 1847 wurde die Bahn umgestellt auf Normalspur und führte danach von Steele bis Vohwinkel (heute zu Wuppertal gehörig) auf der Trasse, die heute noch von der S-Bahn befahren wird. Ab 1849 zogen nicht mehr Pferde die Wagen, sondern eine Dampflok.
Die Haltestelle im Ort Hinsbeck erhielt den Namen "Kupferdreh", der später zum Ortsnamen wurde.

Die Dateianlage (unten) zeigt eine Tafel der Kupferdreher Bürgerschaft zur Prinz-Wilhelm-Bahn.