Also, als erstes einmal möchte ich meinen Schwerpunkt eindeutig auf das "befriedigend" legen und nicht aud das zwanghafte aufdröseln jeder Kleinigkeit. Was das angeht hab ich mich leider etwas mißverständlich aussgedrückt.
Da das dann natürlich Geschmackssache ist, ist auch klar. Ich bin was das angeht auch keinem Kontrollzwang erlegen, der mir nicht erlaub ein offenes Ende oder noch offene Fragen als befriedigenden Schluss zu akzeptieren. Wollte in erster Linie eben nur darauf anspielen das ein unbefrieigender/oder nicht sinngemäßer Schluß einem das vorangegangene Lesevergnügen wieder verderben kann, sei dass jetzt aufgrund zu vieler noch offener Fragen oder einer einfach nur schwachen und einfalslosen Aufdröselung des ganzen(siehe Krieg der Welten, welchen ich übrigens nach den ersten 10 Minuten ausgeschaltet hab.)
Zweitens ist Snow Crash meiner Meinung nach eher etwas für jüngere Leser und ich kann mir nicht vorstellen das jemand der über King Rat hinaus gekommen ist, als Mieville Fan dieses Buch für gut heißen kann. Es ist zwar sehr rasant und bunt aber teils simpel(und das reißt auch der ständig wiederkehrende Dialog mit dem Biblithekar nicht raus) und kindisch, aber das ist schließlich auch nur meine Meinung.
Von Alex hätte ich mir neben seiner fundierten und teils natürlich auch begründeten Kritik noch ein paar Anregungen für Literatur gewünscht. Ich hoffe die trudelt noch nachträglich ein.
Otherland: Bin auch hier nicht über die erste Hälfte des 1. Buches hinausgekommen. Der Anfang hat mich begeister, nur leider ist es mir dann zu sehr in eine andere Richtung gedriftet und es hat mir nicht mehr getaugt.
Liebe Grüße,
der Coldwine Lover
Re: BüChEr?!
...war übrigens mit dem Eisernen Rat sehr zu frieden, auch was den Schluss angeht
Liebe Grüße,
der Coldwine Lover
Re: BüChEr?!
Hi nochmal Du Kaltwein-Liebhaber.
> Von Alex hätte ich mir neben seiner fundierten und teils natürlich > auch begründeten Kritik noch ein paar Anregungen für Literatur > gewünscht. Ich hoffe die trudelt noch nachträglich ein.
Anregungen wozu jetzt genau? Snow Crash?
Grüße Alex / molosovsky, grad unterwegs als Fußnoten-Kontrolletti.
Re: BüChEr?!
Ich vermute opus3d meint: Würde mich sehr über ein paar Anregungen, für unserem Meister ähnliche Literatur freuen, da es glaube ich vielen so geht, dass sich die Welt der Bücher nach dem ersten Mieville für immer geändert hat und man doch ewig und auch meist vergebebens nach Vergleichbarem sucht.
und weiter spezifiziert: Also verstrickte Handlungsplots, abstrakte Geschichten mit glaubwürdigen Argumenten, starke Charaktere, eine Tiefe die fesselt, nicht zu viele Übertreibungen und ein anspruchsvoller und auch etwas außergewöhnlicher Schreibstil dürften so ungefähr das sein wonach ich suche.
Der Große Zitator - Theophagos
Re: BüChEr?!
hahaa Ehrlich Jungs ihr macht mich glücklich, sau komisch hier.
Aber danke Theophagos, genau das meinte ich.
Das war eigentlich meine Intention als ich diese Runde eröffnet hatte.
Hättest du deinen Wein denn lieber warm serviert? Hätte ich dir als Literatur-Versteher gar nicht zugetraut
Nichts für ungut. Danke noch mal für diesen anregenden geistigen Austausch.
Ach und das Thema Snow Crash möchte ich hiermit dann auch als beendet betrachten.
Liebe Grüße,
der Coldwine Lover
Re: BüChEr?!
Danke, oh Großer Zitator. Ich fizzel grad die letzten Fußnoten und bin entsprechend dorchanand unorganisiert und nicht nicht auf die Idee gekommen, auf der Forumsseite nachugucken.
Greets Alex / molo
Re: BüChEr?!
Zitat: opus3d Ein Grund warum mir Hyperion-Gesänge nicht so umgehauen haben, ist, das es zwar glaubwürdig und gut geschrieben ist und Simmons auch zu einer enormen beschreibenden Stärke findet, welche dem Buch Farbe verschafft, mir jedoch bei den Charaktere der engültige Reiz,etwas herausstechendes gefehlt hat. Sie befinden sich alle auf einem guten Mittelmaß, aber es fehlt eben noch das Gewisse etwas, der Konsul hätte noch gehiemnisvoller sein könne, der Kommandant noch mehr die Kriegsmaschine usw..Simmons in Hochform (aber nur dann!) gleicht für mich in der von dir geschilderten, beschreibenden Stärke Mieville. Das Doofe ist nur, daß er nach den beiden Hyperion-Teilen nicht mehr zu dieser absoluten Hochform gefunden hat. Bei China ist dies IMHO (steinigt mich ) ganz ähnlich, seine Hochform hat er bei PSS und Scar während sie bei King Rat noch nicht da ist und bei Iron Council bereits nachlässt (wobei in IC seine Charakterbeschreibungen besser werden). Die Charakterisierung in Hyperion fand ich im Vergleich zu vielen anderen ("neueren") SF/Fantasy-Romanen verhältnismässig gut. Eine zunehmende Fixierung auf ihre "Eigenheiten" (Oberst/Kampfmaschine, Konsul/Geheimnisvoll) hätte die Figuren für mich weniger menschlich wirken lassen.
Zitat: Es reicht meißt nicht mit einer abgefahrenen Idee ein Buch zu beginnen, abstrakte Charaktere einzuführen und ihnen lauter Abstrusitäten aufzuhalsen. Wenn die Schreibe und die erzählerische Leistung in dem Fall stimmen (Vor allem die abgefahrene Idee ist inzwischen ja eher die Seltenheit), genügt mir das für ein sehr gutes Buch. Wenn es mich fesselt und vor allem einiges zurückbleibt, hat der Autor sein Ziel erreicht. Haben in meinem Fall sowohl Simmons als auch Mieville.
Zitat: So ist die große Stärke Mievilles, eindeutig die großartigen Charaktere, die diesen verstrickten Handlungssträngen gerecht werden können und welche in dieser enormen Kulisse, die er immer wieder schaft, nicht untergehen.Ansichtssache, und das ist gut so . Ich finde Mievilles Eigenschaft der Charaktererschaffung zwar ganz gut aber bei weitem nicht großartig (Verbrennt mich ). Seine Stärken liegen eindeutig in seinem Schreibstil, seiner "Farbe", den Verstrickungen, der unglaublichen wie du es bezeichnest Kulisse und auch in den Nebensächlichkeiten. Die Bas-Lag-Bücher wimmeln von Nebensächlichkeiten, die der Welt Leben verleihen. Da werden ständig irgendwelche Sachen (Wie das Geisterhaupt-Imperium etc.pp) angeschnitten, die mit den Orten des Geschehens minimal an Phantastik mithalten können. Der Leser wird mit Imagination (fast) erschlagen, aber im Vergleich zu anderen Autoren schafft China es, auf einem verträglichen Level zu bleiben
Zitat: Es darf einfach nicht nur eine gute Absicht hinter einer Geschichte stecken, diese muss überzeugend vorgetragen werden können, hierbei ist weniger manchmal mehr, da es wohl kaum Aurtoren gibt die diese Fülle an Arkana, Mythen, Zauber, starken Individuen und absolut erstaunlichen Wandlungen der Geschichte hinbekommen, wie es bei Mieville der fall ist.Stimme ich zu. Mir fällt auch auf Anhieb ausser Simmons keiner ein . Wobei sowohl Simmons als auch Mieville ins Trudeln kommen, Simmons früher, Mieville später (Der ist aber auch noch viiiiel jünger ). Darum ist es für mich auch absolut nachvollziehbar, daß China mit Bas-Lag erstmal aufgehört hat.
So, den Simmons verteidigt, obwohl mich Ilium/Olympos letztendlich enttäuschten
Re: BüChEr?!
Hab das mit den Zitaten noch nicht so drauf, deswegen:
zu Simmons:
Ich finde die Hyperion-Gesänge sind ein wirklich gutes Buch, mir fehlte nur wirklich das gewisse Etwas und da man das nícht an dem Inhalt und an seinem guten Schreibstil festmachen kann muss ich das auf die Charaktere schieben.
Vielleicht hab ich einbisschen übertrieben Fedman Kassad zur Kampfmaschine machen zu wollen, vorallem da er sich ja ein vorzügliches Gefächt mit seiner ominösen Geliebten zwischen dem Jade Grab und dem ?Glas-Turm-Obelisk-oderwasauchimmer? liefert.
Trotzdem bin ich der Meinung dass es eben auch bei Brawne und den anderen eben doch etwas mehr hätte seien müssen. Es ist immer schwer, vorallem für mich , so etwas auf den Punkt bringen zu können, wie es denn wirklich gemeint ist, da ich dir 100%ig zustimme, dass die Charaktere nicht übertrieben und gekünstelt dargestell/wirken dürfen.
John Keats, absolut coole Idee ernsthaft hat mir volle Kanne getaugt, um mich mal mit den Worten auszudrücken, wie ein Dichter wie er sie wohl gerne gehört hätte .
Ich bin aber auch was pure Sci-Fi angeht, ein absolutes Armageddon Opfer. Wobei ich den Vergleich, welcher zwischen den beiden Romanen gemacht wird, komplett ablehne, da diese nicht zu vergleichen sind.
Fazit: Hyperion tolles Buch, mit eben diesem Etwas das zur Oberklasse fehlt.
zu China:
Ich darf mich was unseren Meister angeht nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, das habe ich hier schon gemerkt und das ist auch gut so.
Da grad das Thema Protagonisten von mir angeschnitten wurde, hab ich das zu einer seiner großen Stärken erklärt, unterschreibe aber anstandslos jeden deiner erklärten Vorzüge seiner seits.
Ich kann mich noch erinnern wie Bellis in diese Unterwasserstadt mitgenommen wird und das erste Mal ihrem Job als Linguistin gerecht werden muss.
Die descriptiven Fähigkeiten Mievilles sind exorbitant.
Er verinnerlicht einfach so viel Positives als Autor, dass ich mich auch garnicht festlegen mag was denn jetzt die größte Stärke sei. Und das ist nun wirklich gut so
zu Iron Council respektive King Rat:
Die Abnahme Mievilles Stärke sehe ich in IC nicht bestätigt, auch wenn mir dieses Buch nicht so gefallen hat wie seine beiden Vorgänger.
Der Grund hierfür ist aber, die Schwerpunkte die Mieville in diesem Roman setzt(oder Wahrscheinlich eher noch die Tatsache, dass ein schwules Pärchen und ein haufen Mitläufer, den halben Roman einer fixen Idee in der kargen Wüste hinterher jagen) weichen stark von denen in den anderen beiden Bas-Lag Werken ab. So ist er doch, meiner Meinung nach, hier darauf Bedacht ein Statement zu bekräftigen, als ein Fantastisches Werk der Literatur abzuliefern.
Aber auch hier möchte ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, was meiner Ansicht nach Mievilles Intentionen wahren.
King Rat ist, wie ich finde ein reines Fantasy Buch, mit einem starken Touch eines ÄktschnComics(gell molo..), in welchem er wohl sein Wohlgefallen an dem Ratenfänger von Hammeln bekunden wollte. Den Schluss find ich übrigen sehr cool, genau wie die "Drum´n Bass-Elemente" welcher dieser Roman enthält(selbst Musiker meines Zeichens). Im vergleich mit den Bas-Lag Roman ist King Rat allerdings wirklich nichts besonderes.
Ich möchte es nicht mal als herausragendes Erstlingswerk bezeichnen, da ich was das angeht schon bessere gelesen habe. Das Unsterblichkeits Programm von Richard Morgan zum Beispiel, finde ich als Erstlingswerk weit aus beeindruckender, auch wenn dies ganz und garnicht mit der Literatur Mievilles zu vergleichen ist.
Liebe Grüße,
der Coldwine Lover
Re: BüChEr?!
Armageddon und Hyperion kann man nun wirklich kaum vergleichen, da hast du Recht, ausser daß es sich bei beiden um moderne Space Operas handelt (wobei das v.a. für Armageddon gilt). Ist schon lange her, daß ich den Zyklus gelesen habe, eine enorm spannende Angelegenheit mit einem hervorragenden Action- und Mystikteil. Ich habe die Bücher quasi verschlungen und mich beim letzten Teil fast verschluckt, so schlecht und lieblos und übereilt fand ich das Ende .
Zitat: Der Grund hierfür ist aber, die Schwerpunkte die Mieville in diesem Roman setzt(oder Wahrscheinlich eher noch die Tatsache, dass ein schwules Pärchen und ein haufen Mitläufer, den halben Roman einer fixen Idee in der kargen Wüste hinterher jagen) weichen stark von denen in den anderen beiden Bas-Lag Werken ab. So ist er doch, meiner Meinung nach, hier darauf Bedacht ein Statement zu bekräftigen, als ein Fantastisches Werk der Literatur abzuliefern.Das ist einer meiner Kritikpunkte. Mit dem Statement ans ich sympathisiere ich durchaus, aber ich wollte ein geniales Bas-Lag-Buch lesen wie die Vorgänger. Iron Council hat diese Erwartungen trotz vieler toller, aber eben nicht so richtig ausgegorener, Ideen nicht 100% erfüllt.
Was den Richard Morgan angeht, stimme ich dir zu, ein wirklich gutes Erstlingswerk. Ich finde Kovacs z.B. einen sehr interessanten Charakter, weil er zumindest vor meinem inneren Auge mit jedem Buch weiter zum zynischen Arschloch wird. Im letzten Teil empfinde ich ihn teilweise schon unerträglich, aber gerade dieser Antihelden-Aspekt macht ihn als Charakter recht erfrischend.
Re: BüChEr?!
Ich will ja nicht den oberlehrerhaften Linienrichter geben, ABER:
Wenn das nervende Statement stört (also, wenn es so sehr stört, daß es den Lektüregenuß schmälert), DANN müßte man doch dieses Statement auch benennen können (so deutlich wie es stört). Ansonsten ich nämlich vermuten möche, daß nicht gesetzte Statements nervten, als vielmehr Erwartungshaltungen unerfüllt blieben, oder?
Vielleicht hilft ja das CT-Seminar, denn China läßt sich schon ziemlich tief in die Karten gucken. (Jetzt aber nicht nachgucken{1} und dann sagen: Ja genau, die und die Ambition die China in seiner Antwort äußert hat gestört.)
Grüße Alex / molo
{1} Nachgucken natürlich erlaubt. Lasst Euch nicht gängeln von mir. {2} {2} Waaaaa, jetzt fang ich wieder an Fußnoten in Posts zu machen . Ich MUSS ins Bett.