dans un vieux chateau - sal-vevañ

Freundschaft

Freundschaft

Das Thema lässt mich einfach nicht los. Ich bin da immer wieder innerlich sehr zerrissen. Im Moment quälen mich Fragen wie:

Was darf man an Wertschätzung verlangen? Wie sieht diese aus? Was ist überzogen narzißstisch an Wünschen nach Anerkennung und Wertschätzung in einer Freundschaft?

...ich kommm auf keinen grünen Zweig...



Re: Freundschaft

Was darf man an Wertschätzung verlangen? Wie sieht diese aus? Was ist überzogen narzißstisch an Wünschen nach Anerkennung und Wertschätzung in einer Freundschaft?

denkst Du darüber allgemein nach oder speziell?

Für mich gibt es ein persönliches Modell des eigenen Universums, eine Art Sonnensystem, in dessen Mitte ich bin ((: und um mich quasi meine Freunde. Da gibt es die ganz nahen und die weiter entfernten aber ebenfalls "festen Bestandteile" meiner Welt. Ich gehe davon aus, daß ein Freund der engen Umlaufbahnen unbedingt wertschätzend sein muß und das eigentlich fast kompromißlos. Das entsteht dann aber von selbst. Das findet für mich auch in kleinen Dingen statt, daß jemand sich die Mühe gemacht hat für mich zu kochen zum Beispiel, ein ganz kleines Beispiel und daß ich mich bei der Person gut aufgehoben fühle. Ich denke das bedeutet für mich, daß ich weiß, wenn mir irgendwas den Boden unter den Füßen wegzieht ist diese Person da. Das weiß ich ohne Zweifel und ohne es schonmal erlebt haben zu müssen um mir dessen sicher zu sein. Ich denke die Wertschätzung des anderen hat auch mit dem Kümmern um die eigene Person zu tun.

Auf der anderen Seite haben Wesen bei mir den Status "Freund" und verlieren den dann nur sehr schwer. Da kann es dann auch vorkommen, daß ich da Einschränkungen erlebe, die ich als weniger wertschätzend erlebe, die diese Person aber vll einfach nicht sieht oder nicht merkt, daß ich es nicht so gutheiße. Da spreche ich jetzt aber auch eher von "oberflächlicheren" Dingen und nicht auf einer "zwischenmenschlichen" Ebene. Die Person ist dann immer noch Freund, ich würde sie oder ihn dann nie zum "Bekannten" degradieren, aber es ist dann auf einer anderen Umlaufbahn. Das widerum ist für mich trotzdem in Ordnung. Ich ziehe da Grenzen, weil ich weiß, wenn jemand dies oder jenes nicht kann oder von seiner Persönlichkeit her einfach so ist, kann ich diese Person sehr mögen und sie mich aber trotzdem wäre sie nicht stabil genug um sich blind aufeinander verlassen zu können. Das ist aber auch nicht egoistisch, weil ich weiß einen richtig tiefen Freund würde ich jederzeit versuchen aufzufangen und ich weiß es wäre umgekehrt der Fall. Mit anderen Freunden habe ich schon ganz ganz viel zusammen erlebt und die Seelen haben sich auch berührt und es ist Zuneigung vorhanden, aber die Bande können sich lockern oder ändern. Für mich bleibt dann trotzdem das Wort "Freund". Ich denke was nicht geht, ist den anderen hintergehen, belügen (!!), auszunutzen,... all sowas... moment ich poste das mal grad muß grad weg




Re: Freundschaft

Wo war ich????

Ja, großes Thema, ich bin da durch mein bidliches "Modell" eigentlich ganz im Reinen mit dem Thema, weil ich dadurch aufhören konnte quasi jeden auf die gleiche Ebene zu stellen und nur Freund zu nennen, wenn er diese engsten Kriterien erfüllt, was eigentlich aber sehr selten der Fall ist.

Was könnten denn für Dich unter Umständen narzißtische Erwartungen sein? So als Beispiele?

Ich glaub man darf und soll sehr anspruchsvoll darin sein, wem gegenüber man sich wie öffnet. Das war für mich ein sehr langer Lernprozeß. Aber zum einen hilft einem die Intuition da sicher recht weit, weil es Mechanismen gibt, die einen warnen bzw. zurückhalten, also so geht es mir meistens oder halt doch ein ungutes oder unklares Gefühl. "Ganz" ohne Grenzen bin ich eigentlich so gut wie nie, es gibt immer auch Dinge, die nur mir gehören und die ich vll auch nicht an den allerengsten Freund herantrage. Da besteht dann aber auch kein Mitteilungsbedürfnis bzw. ich denke tiefes Berühren muß nicht immer verbal sein.

Ich glaube wenn es eine Person gibt, bei der alles so stimmig ist, daß man eng befreundet ist, ist es großes Glück aber ich glaube man kann nie oder selten Personen so formen, daß sie sich in diese Richtung bewegen, drum muß man für sich selber seine Grenzen ziehen und festlegen, was man wie möchte, nicht möchte und sich wünscht.

Und manchmal denkt man es wäre enger als es ist und merkt entweder, dáß man sich getäuscht hat oder es sich auseinander bewegt hat, Menschen verändern sich, diese Sache ist manchmal dynamisch und nur in den ganz großen "Lieben" wirklich statisch und stabil.




Re: Freundschaft

Hui - danke für die lange Antwort. Das war gut. Auch dieses Sonnensystem ist gut und bildlich und hilfreich. Wenn auch grad ganz "Boden unter den Füßen wegzieh"-für mich, weil ich dann schon das Problem kriege, dass ich nicht recht weiß, ob ich so enge Freunde, die mich auch eng umgeben habe. Sind das dann prinzipiell Leute, die auch erreichbar im Sinne von regelmäßigem Treffen sind. Das ist ja schon näher als wir beispielsweise. *grübel*denk*

Moment. Da muß ich mir grad Gedanken zu machen, dann schreib ich weiter.


Re: Freundschaft

so jetzt bin ich wieder da.
puh. das war überwältigend. ich habe mir gerade so ein sonnensystem gezeichnet. und da wurden die nähe und die distanz sehr klar. das finde ich richtig gut.

da hat sich shcon mal einiges geklärt. nächstes problem, das sich damit aber auftut:
wie gehst du damit um, wenn du für jmd. näher bist als er für dich?
das problem habe ich ganz oft. und das setzt mich enorm utner druck. es ist nciht so, dass ich die menschen nicht schätze und gerne sehe oder so. sondern, dass es einfach nicht so nah in mir ist. verstehst du. das macht mich regelrecht fertig.

zu dem narzißstischen:
ich fühle mich von einer freundin, die in dem mina-sonnensystem jetzt recht weit weg war, aber wichtig, ständig angezogen und dann wieder ausgespuckt. sie macht mir plötzlich eine kiste voller geschenke, dann meldet sie sich wieder nicht. sie will ganz viel kontakt, aber ich habe den eindruck, nur wenn ich konform zu ihr bleibe und wenn ich nähe und freude am kontakt zeige, kommt plötzlich gar nichts mehr. und das verletzt mich arg. ich frage mich aber, ob ich da zu empfindlich bin, weil sie ja auch "recht weit weg" und nicht DIE enge freundin mehr ist.


Re: Freundschaft

huuu wir sind ganz schön kompliziert bzw. sehr philosophisch, find ich gut ((:

Grundsätzlich unterscheide ich bei mir eigentlich nicht über den Punkt der persönlich-Treff-Nähe, es kann auch wer total nah sein, der weiter weg ist räumlich aber wahrscheinlich ist es förderlich, wenn wer auch in der zumindest fahrbaren Nähe wohnt, weil man es dann effektiv doch öfters schafft sich zu treffen aber wenn ich wen ab und an treffen kann, kann ich das auch als tief empfinden oder über Briefe oder so... aber wo wollt ich jetzt hin?

Ja, ich weiß nicht, ich hatte das Problem im rein freundschaftlichen Sinn noch gar nicht, glaub ich. Ich hatte das mal im weit-entfernt-sinnlichen-Sinn, daß ich mich irgendwie umworben sah und es aber gar nicht als solches verstanden habe, das war aber noch zu deutlich jüngeren und naiveren Zeiten ((: aber ich glaub so rein freundschaftlich hatte ich das Empfinden nie. Ich glaub, weil ich jedem irgendwie im Laufe des Kennenlernens einen gewissen "Platz" zuweise automatisch bzw. Dinge geschehen, die dies dann unvermeidlich machen. Das ist für mich dann einfach so und wenn wer meine nötige Distanz unterschreiten wollen würde, würde ich wahrscheinlich signalisieren, daß es so ist bzw. mich eher nicht auf Sachen einlassen, die das einschließen. Für mich ist es zB wichtig zu wissen, daß jemand irgendwie Bodenhaftung hat, das bedeutet ein gewisses Maß an Management des eigenen Lebens. Wenn da wer total abgedriftet ist (was auch schon mal vorgekommen ist in meinem Umfeld), kann ich auf keinen Fall meine Leinen kappen, weil ich damit unverantwortlich gegenüber mir selbst handeln würde. Das heißt automatisch mehr Distanz.

Oh man, ich finde es blöd, daß ich hier das vorherige posting nicht mitlesen kann, jetzt weiß ich wieder nicht mehr genau...

Ja, das mit der Freundin. Es sollte schon ein Gleichgewicht von geben und nehmen da sein im weitesten Sinne sowohl beim Zuhören als auch in der Kommunikation allgemein und irgendwie letztendlich auch bei "Gaben". Was jetzt nicht heißen muß, daß mal nicht einer mehr oder weniger häufig in allem sein kann aber so generell und ich denke eine Gabe darf NIE Mittel zum Zweck werden, das ist ganz übel, beabsichtigt oder nicht. Denkst Du das ist willentlich so geschehen? Auf jeden Fall ist etwas nicht stimmig, wenn solche Gefühle aufkommen, da muß man vll hinschauen, warum, auf jeden Fall nicht so gut, wenn man nicht "frei" ist mit seinem Gegenüber

und sowas wäre für mich wahrscheinlich Anlaß jemand auf eine entferntere "Umlaufbahn" zu positionieren, weil ich schon viel Stabilität brauche

Re: Freundschaft

ganz kurz:
ich bin noch auf der arbeit.
ich fahr aber bald heim und schreib dann da ausführlich. sonst begehe ich hier morde...grrrr....


Re: Freundschaft

huuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu an wem denn???

lieber nicht!




Re: Freundschaft

shit. jetzt hat es grad ALLES gelöscht!
wah!





Re: Freundschaft

es fühlt sich tatsächlich einfach komisch an. dinge, die mir normal freude mahcen und mich berühren, haben bei ihr seit einiger zeit einen ganz komischen beigeschmack. dazu kommt: sie hatte jahre kaum kontakt zu mir, dann trennte sie sich und dann kamen wieder ganz viele briefe und eben pakete (die ich übergestülpt und nicht lieb erlebte *eher so ich entrümple meine wohnung -da haste*) und jetzt hat sie nen neuen und schwups ist funkstille. wie soll ich denn auf sowas reagieren? am liebsten würde ich ihr schreibne, dass das so für mich gar nicht geht und es entweder auch "bedingungen" gibt, die für mich als rahmen wichtig sind, oder wir das lassen müssen. aber das ist dann genau der punkt, an dem ich dann denke, ich sei eitel, narßstisch, habe zu hohe erwartungen....