Artenschutz-Konferenz in Den Haag eröffnet
Sonntag, 3. Juni 2007 17:39 Artenschutz-Konferenz in Den Haag eröffnet
Den Haag (dpa) - In Den Haag haben am Sonntag Beratungen zum Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten begonnen. Bei der Eröffnung der 14. Welt-Artenkonferenz CITES wurde angeregt, die Lebensgrundlagen der Menschen in ärmeren Regionen stärker zu berücksichtigen. CITES-Generalsekretär Willem Wijnstekers betonte, dass der Handel der wichtigste Motor für Wachstum sei. «Und darum geht es ja bei CITES.» Zudem sei es notwendig, mit neu entstandenen Konventionen etwa zum Klimawandel zusammenzuarbeiten.
Bei dem bis zum 15. Juni dauernden Treffen debattieren die 171 Mitgliedstaaten des Washingtoner Artenschutzübereinkommens und Naturschutzorganisationen darüber, wie sich gefährdete Arten langfristig nutzen und dennoch schützen lassen. Zentrale Themen sind die Regelungen für den Elfenbeinexport sowie der Schutz einzelner Haiarten, Großkatzen, Wale und Tropenhölzer.
Shafqat Kakakhel von der UN-Umweltbehörde UNEP verwies auf die möglichen Folgen des Klimawandels beispielsweise in Kenia. Dort habe der Tourismus allein im vergangenen Jahr Devisen von 700 Millionen US-Dollar eingebracht. «Man kann sich vorstellen, was geschieht, wenn die wilden Tiere dort verschwinden.»
Vor Beginn des Treffens hatte der Ständige Konferenz-Ausschuss endgültig dem einmaligen Verkauf von 60 Tonnen Elfenbein aus amtlichen Vorräten im Süden Afrikas zugestimmt. Nach Überzeugung der meisten Ausschuss-Mitglieder wurden inzwischen die Bedingungen für einen Verkauf erfüllt. Die Entscheidung sei zwar von afrikanischen Staaten und Naturschützern kritisiert worden, belege aber die Verlässlichkeit der Konvention, sagte bei der Konferenz-Eröffnung der Ausschuss-Vorsitzende, Christian Maquieira (Chile). Das Elfenbein ist für Japan bestimmt.
Jochen Flasbarth vom Bundesumweltministerium, Leiter der deutschen Delegation und Vertreter aller 27 EU-Länder, hatte die Entscheidung als sehr wertvoll begrüßt. Er wies das Argument von Naturschützern zurück, dass auch CITES-überwachter Elfenbeinhandel die Elefanten- Wilderei fördere. Die EU werde aber keiner weiteren Verkaufsaktion zustimmen, ehe diese Behauptung nicht überprüft worden sei. Ein absolutes Handelsverbot lehne die EU jedoch ab. Einem entsprechenden Antrag von Kenia und Mali auf ein 20-jähriges Moratorium werde die Europäische Union nicht zustimmen.
Der Ständige Ausschuss hatte zudem zum Schutz von Mahagoni-Bäumen Peru die zugestandenen Quoten für den Export des Hartholzes drastisch gekürzt. Das südamerikanische Land dürfe nur noch ein Drittel der bisherigen Menge ausführen, berichtete Flasbarth. In Peru sei viel zu viel Mahagoni abgeholzt und verkauft worden, vor allem in die USA, erklärte Flasbarth zu dem Beschluss.
(Achtung: Dazu hat dpa zwei Hintergründe (dpa 0034, Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES, sowie dpa 0003, Hauptpunkte auf der Artenschutzkonferenz) gesendet.)
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