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Experte rät zu erhöhter Wachsamkeit nach Vogelgrippe-Ausbruch

Experte rät zu erhöhter Wachsamkeit nach Vogelgrippe-Ausbruch

Montag, 25. Juni 2007 12:09 Experte rät zu erhöhter Wachsamkeit nach Vogelgrippe-Ausbruch
Riems (dpa) - Nach dem Nachweis der Vogelgrippe bei sechs toten Wildvögeln in Nürnberg hat der Präsident des Friedrich-Loeffler- Instituts, Thomas C. Mettenleiter, zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen. Die Bundesländer sollten den Nachweis in Nürnberg zum Anlass nehmen, ihre Vogelgrippe-Risikogebiete zu überprüfen, sagte Mettenleiter am Montag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse- Agentur dpa auf der Insel Riems.

«Wir müssen aufpassen, dass das Virus nicht in einen Nutzgeflügelbestand hineingetragen wird», ergänzte er. Trotzdem sei der Nachweis kein Grund, in Panik zu verfallen: «Es ist keine erhöhte Gefährdungslage für die Bevölkerung gegeben.» Bei Einhaltung der normalen Hygieneregeln gebe es keine Gefahr für den Menschen. «Tote Tiere sollten nicht angefasst werden. Verendete Wasservögel sollten aber den Behörden gemeldet werden», sagte Mettenleiter.
Aus Sicht des FLI gibt es nach den lokal begrenzten Vogelgrippefällen in Nürnberg derzeit keine Veranlassung, bundesweit das Risiko höher einzustufen und die Bestimmungen zur Stallpflicht zu verschärfen. Erst im April hatte das FLI nach neun Monaten ohne Nachweis des Erregers in Deutschland das Übertragungsrisiko durch Wildvögel von «hoch» auf «mäßig» herabgestuft.
Allerdings schließt Mettenleiter ein Umsteuern nicht aus. «Sollte es zu einer größeren Ausbreitung kommen, von der wir derzeit eher nicht ausgehen, könnte eine Verschärfung der Bestimmungen jedoch nicht ausgeschlossen sein», sagte der Wissenschaftler. Die Nachweise in Nürnberg wie auch der bislang letzte Fund in Deutschland im August 2006 bei einem Schwan in einem Dresdner Zoo hätten gezeigt, dass das Virus auch im Sommer aktiv sei.
Seit Herbst 2006 wurden in dem Vogelgrippe-Monitoring-Programm deutschlandweit rund 12 000 tote Wildvögel auf Vogelgrippe untersucht. «Bisher wurden keine weiteren Funde aus anderen Regionen Deutschlands gemeldet», sagte Mettenleiter. Der Ausbruch der Vogelgrippe Ende Januar in Ungarn, der Folgeausbruch in Großbritannien sowie der Nachweis der Seuche vor einer Woche in einem Truthahnbestand in Tschechien hätten aber gezeigt, dass das Virus noch immer in Europa vorhanden sei. «Es lässt sich weder zeitlich noch räumlich vorhersagen, wo das Virus zuschlägt», ergänzte Mettenleiter. Der in Nürnberg nachgewiesene Erreger soll nun mit den Viren aus Ungarn und Tschechien verglichen werden.
Der Präsident des FLI geht davon aus, dass auf Grund der aktuellen Ereignisse nun auch wieder mehr tote Tiere im Rahmen des Monitoring- Programms gemeldet werden. «Die öffentliche Wahrnehmung ist nach den Nachweisen in Nürnberg wieder deutlich höher geworden.»


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